Das Meerschweinchen – 6 spannende Fakten über Meerschweinchen

Meerschweinchen sind faszinierende Tiere. Wussten Sie beispielsweise, dass männliche Meerschweinchen am liebsten einen ganzen Harem an weiblichen Meerschweinchen um sich haben? Und dass Meerschweinchen sich bis in den Tod hinein liebevoll um alte und kranke Artgenossen kümmern? Wir stellen Ihnen sechs spannende Fakten über die netten Nager vor!

1. Meerschweinchen „popcornen“ vor Freude

Wer Meerschweinchen in artgerechter Umgebung hält, wird beobachten, dass die flinken Tiere, wenn sie sich wohl fühlen, immer wieder wilde, kurze Sprints ablegen. Dabei ist oftmals das sogenannte Popcornen zu beobachten: Die Tiere springen mit allen vier Beinen in die Luft und drehen sich hierbei oftmals unwillkürlich um. Ein klares Zeichen von Ausgelassenheit und Freude, das auch oft bei Jungtieren zu beobachten ist. [1]

2. Meerschweinchen sind immer auf der Hut

Meerschweinchen haben keinen festen Tag- und Nachtrhythmus, sondern müssen für einen gesunden Verdauungstrakt in kurzen Abständen immer wieder Nahrung aufnehmen. Zwischen diesen Phasen befinden sich Meerschweinchen häufig in einer Ruhehaltung, bei der sie in entspannter Seiten- oder Bauchlage liegen und alle Gliedmaßen von sich strecken.

Da Meerschweinchen Fluchttiere sind, geschieht dies nur, wenn sie sich in absoluter Sicherheit und Entspannung befinden. Für eine kurze Ruhephase dösen die Tiere meist in der Hocke oder im Liegen, sind dabei jedoch in ständiger Alarmbereitschaft. Nur selten werden die Augen in der Entspannungsphase verschlossen. [2]

Meerschweinchen unter einem Ast

3. Männliche Meerschweinchen haben einen Harem

Meerschweinchen sind hochsoziale Tiere, die nicht allein sein wollen. In ihrer natürlichen Umgebung sind bei Meerschweinchen Harem-Gruppen zu beobachten, in denen ein männliches Meerschweinchen mit einer Gruppe weiblicher Tiere zusammenlebt.

Auch in der Haltung von Hausmeerschweinchen hat sich diese Form als entspannteste und artgerechteste Haltungsform etabliert, denn Meerschweinchen sind obligat soziale Tiere, die ihre Vielfalt an sozialen Verhaltensweisen richtig ausleben wollen und müssen. [3]

4. Meerschweinchen schließen Freundschaften

Im Vergleich zu Kaninchen führen Meerschweinchen meist ein eigenständiges Leben in der Meerschweinchen-Gruppe, halten also immer etwas Abstand zu ihren Artgenossen. Dennoch gibt es auch bei Meerschweinchen ganz besondere Freundschaften! Diese können gleich- oder verschiedengeschlechtlich sein, unabhängig von der Haltungsform. Deutliche Anzeichen für solch besondere Freundschaften sind:

  • Gemeinsames Essen
  • Nah aneinander kuscheln / „bewachen“ des schlafenden Partners im Haus
  • Fürsorge für den schwächeren Partner (bei Krankheit oder im Alter)
  • Gemeinsame Rundgänge [4]
Meerschweinchen essen eine Gemuesestange

5. Meerschweinchen kümmern sich um alte und kranke Artgenossen

Besonders bei alternden Tieren kann ein tiefer Gruppenzusammenhalt beobachtet werden. Artgenossen pflegen ihre schwerkranken tierischen Freunde und kuscheln sich häufig eng an sie heran. Stirbt ein Meerschweinchen, wird es von der Gruppe nicht allein gelassen.

Teilweise findet sogar eine abwechselnde Betreuung des sterbenden Tieres durch die Gruppe statt. Bis über den Tod hinaus bleiben die höchst sozialen Säuger bei dem Artgenossen und weichen ihm nicht von der Seite. [4]

6. Meerschweinchen wollen nicht gestreichelt werden

Als Fluchttiere befinden sich Meerschweinchen häufig in Alarmbereitschaft. Um nach unbekannten Geräuschen zu lauschen, strecken sie vielmals ihren Kopf nach vorne aus. Ein sogenanntes Freezing – also ein Erstarren des Körpers – tritt ein, wenn sich das Meerschweinchen vor Feinden unsichtbar machen will. [2]

Viele Menschen verwechseln diese Starre mit einer Bereitschaft zum Kuscheln, doch das Meerschweinchen fühlt sich dabei nicht wohl. Auch beim Streicheln zeigen Meerschweinchen oftmals ein ausgeprägtes Verharren, was eindeutig als Unwohlsein des Tieres interpretiert werden muss! Anders als viele andere Kleintiere betreiben Meerschweinchen meist keine soziale Fellpflege und empfinden das Streicheln vom Menschen daher nicht als freundliche Geste, sondern als unangenehm.

Durch das „Heben der Schnauze“ oder ein „Zur Seite schieben“ der Hand versuchen sie vielmals verärgert, die menschliche Zuneigung abzuwehren. Vor diesem Hintergrund sollten Meerschweinchen grundsätzlich nur dann hochgehoben werden, wenn ein medizinischer Check-up nötig ist oder ein anderer triftiger Grund vorliegt.

Meerschweinchen im Heu

Was Sie tun können

  • Wenn Sie sich für die Aufnahme eines Meerschweinchens entschieden haben, dann kaufen Sie dieses niemals in einer Zoohandlung, im Internet oder beim Züchter, sondern adoptieren Sie bitte eine Meerschweinchen-Gruppe im Tierheim.
  • Informieren Sie sich über die artgerechte Haltung von Meerschweinchen.