Triggerwarnung
Dieses Foto enthält sensible Inhalte, die einige Personen als störend empfinden könnten.

Am vergangenen Wochenende wurden in Frankfurt (Oder) erneut unschuldige Tiere Opfer menschlicher Grausamkeit: Wie das Tierheim am See mitteilt, konnten mehrere misshandelte Katzenbabys aus den Händen eines Mannes befreit werden, der bereits mehrfach wegen Tierquälerei auffällig geworden ist. Eines der Babys war bereits gestorben. Ein weiteres ist verschwunden. Immer wieder mussten Tiere in der Vergangenheit aus seiner Obhut gerettet werden – andere Katzen blieben spurlos verschwunden. Zwei überlebende Katzenbabys konnten schwer verletzt gerettet werden und befinden sich nun im Tierheim am See in Eisenhüttenstadt.
Offenbar sucht der Mann immer wieder auf Internetportalen wie quoka.de nach sogenannten Abgabetieren. Wir von PETA Deutschland fordern die zuständigen Vollzugsbehörden auf, den Mann umgehend in Gewahrsam zu nehmen. Zudem erstatten wir Strafanzeige gegen den Mann.
Trotz Tierhalteverbot: Katzenbabys in Eisenhüttenstadt schwer gequält – ein Kätzchen tot
Im aktuellen Fall übernahm der Mann am 1. Mai 2025 vier junge Katzen von einer Frau. Zwei Tage später informierte er sie darüber, dass er die Tiere gebadet habe und nun ein Tier tot sei. Die Frau informierte die Behörden, die griffen sofort ein und retteten die überlebenden Katzen aus der Wohnung, gemeinsam mit Mitarbeitenden des Tierheims. Die Tiere wurden zur Versorgung in das Tierheim am See gebracht. Eines der Katzenkinder ist schwer verletzt und weist deutliche Spuren von Misshandlung auf, das zweite Tier muss sich von dem massiven Trauma erholen. Obwohl dem Mann bereits in der Vergangenheit ein Tierhalteverbot auferlegt wurde, gelingt es ihm immer wieder, neue Tiere zu bekommen – mit tragischem Ausgang.
„Wir haben es in diesem Fall mit einem hochgradig gefährlichen Wiederholungstäter zu tun, der auch für die Gemeinschaft eine große Gefahr darstellt. Er muss umgehend aus dem Verkehr gezogen und in Gewahrsam genommen werden. Die Katzenbabys müssen in diesen zwei Tagen schrecklichstes Leid erfahren haben und waren dem Täter völlig schutzlos ausgesetzt. Hier muss ebenfalls eine hohe Strafe folgen. Dieser Mann darf nie wieder Tiere in seine Obhut bekommen.“
Jana Hoger, Tierpsychologin und Fachreferentin für Tierische Mitbewohner bei PETA
Warnung des Tierheims: „Man weiß nie, in welche Hände Tiere geraten“
Die Leitung des Tierheims am See warnt eindringlich davor, Tiere an unbekannte Personen abzugeben. Oft sei nicht nachvollziehbar, in welche Hände Katzen, Kleintiere oder andere Lebewesen geraten und mit wem man es tatsächlich zu tun habe, betont Jana Feister, Leiterin der Einrichtung. Im aktuellen Fall hatte der Mann trotz eines bestehenden Tierhalteverbots die Möglichkeit, die Katzenbabys zu übernehmen – mit tragischen Folgen. Zwei Kitten überlebten schwer verletzt, ein weiteres kam ums Leben. „Wir kämpfen nun um das Leben der beiden überlebenden Tiere“, so Feister.
Tierquälerei stellt kein Kavaliersdelikt dar, sondern ist laut Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes eine Straftat. Sie kann mit Geldstrafen oder sogar Freiheitsstrafen von bis zu drei Jahren geahndet werden.
Verbindung zwischen Gewalt an Tieren und Menschen
Psychologische und juristische Fachkreise weisen zunehmend auf die Bedeutung von Tierquälerei als Warnsignal hin. Untersuchungen zeigen, dass Gewalttaten an Tieren oft ein Vorbote späterer Übergriffe auf Menschen sein können. Aggressionsforscher Christoph Paulus von der Universität des Saarlandes schätzt, dass 80 bis 90 Prozent der Personen, die schwere Gewalttaten begehen, zuvor bereits Tiere misshandelt haben. [1]
Tierquälerei beobachtet? So melden Sie uns die Tat
Bitte sehen Sie niemals weg, wenn Sie Zeug:in von Tierquälerei werden. Indem Sie uns Ihren Fall melden, können wir dagegen vorgehen und Tatpersonen zur Verantwortung ziehen. Wenden Sie sich über unser Formular direkt an uns:
-
Quellen
[1] PETA Deutschland e.V. (2018): Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei. https://www.peta.de/wp-content/uploads/2020/11/Broschuere-A5-Menschen_die-Tiere-quaelen-2019-04-print24.pdf.