Katze angefahren – was tun bei verletzten Tieren am Straßenrand?

Sie haben eine angefahrene Katze oder ein anderes verletztes Tier am Straßenrand gefunden und wissen nicht, was Sie jetzt tun sollen? Oder haben Sie gar selbst versehentlich ein Tier angefahren? Zuerst einmal ist es richtig, dass Sie angehalten haben und dem Tier helfen möchten. Diesen ersten Schritt machen leider immer noch zu wenige Menschen; zu viele fahren an einem angefahrenen Tier einfach vorbei. Aber selbst, wenn es nicht in die eigenen Pläne passt, spontan einem Tier zu helfen – würde man sich selbst nicht auch Hilfe wünschen, wenn einem etwas zustößt?

Nähern Sie sich dem verletzten Tier

  • Denken Sie zunächst an die eigene Sicherheit. Schalten Sie das Warnblinklicht ein, parken Sie so, dass andere Fahrzeuge Sie gut sehen können. Handelt es sich um eine Schnellstraße, stellen Sie das Warndreieck mit Sicherheitsabstand auf.
  • Am besten nähern Sie sich dem Tier mit langsamen Schritten und sprechen beruhigend und leise mit dem Tier. Es ist nicht wichtig, was Sie sagen, entscheidend ist die Stimmung, die Sie transportieren.
  • Schauen sie zunächst das Tier an, ohne es anzufassen. Lebt es noch? Kann man die Atmung sehen? Blinzeln die Augenlider? Heben sich die Flanken? Bläht sich die Nase auf oder bewegt sie sich durch die Atmung? Zuckt vielleicht eine Pfote oder der Schwanz? Falls nicht, ist das Tier höchstwahrscheinlich verstorben.
Hund liegt auf der Strasse

Rufen Sie Hilfe

  • Wenn das Tier tot ist, informieren Sie am besten die Polizei, die das Tier bergen und gegebenenfalls die Halter ausfindig machen und benachrichtigen kann. Bei Wildtieren wie Rehen, Füchsen und ähnlichen Tieren wird die Polizei den zuständigen Wildhüter informieren.
  • Wenn das Tier noch lebt, ist es wichtig, daran zu denken, dass Lebewesen mit Schmerzen anders reagieren können als unverletzte Tiere. Handelt es sich um eine Katze oder einen Hund, dann ist es am besten, dem Tier zunächst etwas über das Gesicht zu legen – Nase frei lassen. Das beruhigt die meisten Lebewesen.
  • Wenn Sie sich nicht so gut mit Tieren auskennen, rufen Sie am besten die Polizei. Diese kann auch den nächstgelegenen Tierarzt oder Tierärztlichen Notdienst informieren und Ihnen sagen, was zu tun ist. Auch ein Anruf beim Tierheim kann hilfreich sein, gegebenenfalls gibt es dort einen Tierärztlichen Notdienst, oder zumindest erhalten Sie Anweisungen, was jetzt zu tun ist.
  • Wenn Sie sich mit Tieren auskennen oder selbst einen tierischen Mitbewohner haben, rufen Sie den Tierarzt an. An Wochenenden gibt es immer einen Notdienst in der Region, oder der Tierarzt hat seinen Anschluss auf ein Handy umgeleitet. Hilfe ist schnell zu finden!
  • Handelt es sich bei dem verletzten Tier um ein Wildtier wie einen Fuchs oder ein Reh, rufen Sie die Polizei an und halten Sie während der Wartezeit Abstand zum Tier. Verletzte Füchse oder Rehe können sehr wehrhaft und unberechenbar sein und den Finder sogar gefährden.

Bergen Sie das Tier

  • Es empfiehlt sich, kleinere Tiere in eine Einkauftasche oder einen Einkaufskorb zu legen, wenn man einen dabei hat. Wer nicht zu weit von Zuhause weg ist, holt am besten einen Wäschekorb und eine Abdeckmöglichkeit wie etwa ein Brett oder einen zweiten Korb, damit das Tier nicht herausspringen kann.
  • Ziehen Sie Handschuhe an, bevor Sie das Tier anfassen. So stellen Sie sicher, nicht gebissen zu werden.
  • Fassen Sie das Tier behutsam im Nacken an und mit der anderen Hand unter der Hüfte. Sprechen Sie immer weiter ruhig und liebevoll mit dem verletzten Tier. Auch eine kurze, sanfte und ruhige Streichelbewegung beruhigt Tiere. So kann das Herz-Kreislauf-System wieder gekräftigt werden, wenn das Tier einen Schock erlitten hat.
  • Wenn das Tier ohnmächtig ist, aber noch atmet, muss darauf geachtet werden, dass der Kopf beim Transport in der Seitenlage des Körpers leicht nach hinten gestreckt wird – das erleichtert die Atmung.
Katze im Korb

Keine Sorgen wegen entstehender Tierarztkosten

Wenn Sie ein verletztes Tier gefunden haben und nicht selbst am Unfall beteiligt waren, brauchen Sie sich keine Sorgen über die entstehenden Tierarztkosten zu machen. Die meisten Tierärzte versorgen Unfalltiere jedoch kostenlos, wenn es keine zu ermittelnden Halterinformationen gibt. Wird ein Halter gefunden, werden ihm in der Regel die entstandenen Kosten in Rechnung gestellt.

Machen Sie sich also bitte keine Sorgen darum, ob es Sie Geld kosten wird, wenn Sie einem verletzten Tier helfen, und halten Sie an. Wir danken jedem Helfer im Namen der Tiere!