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8 Tipps, wie Sie Tieren im Frühling helfen können

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Endlich ist der Frühling da! Nicht nur wir Menschen strömen bei den ersten Sonnenstrahlen ins Freie, auch in Wald, Park und Garten ist jetzt tierisch viel los. Viele Tiere können aktuell unsere Hilfe gut gebrauchen. Wir beantworten Ihnen einige Fragen zum Thema Tiere im Frühling und haben nützliche Tipps für Sie, wie Sie Tieren im Frühling helfen können.

Welches Tier kommt im Frühling aus dem Winterschlaf?

Im Frühling erwachen unter anderem Siebenschläfer, Igel, Fledermäuse, Haselmäuse und Murmeltiere aus dem Winterschlaf. Sie sind sogenannte echte Winterschläfer, da sie tatsächlich die meiste Zeit des Winters verschlafen. Nur um Kot und Urin abzugeben, wachen sie hin und wieder auf. Während der ganzen Zeit nehmen sie keine Nahrung zu sich und senken ihre Körpertemperatur ab. Wenn es im Frühling wärmer wird, erwachen die Tiere langsam wieder – wann genau, ist abhängig von der jeweiligen Spezies und den Umwelteinflüssen. Siebenschläfer schlafen am längsten. Sie erwachen oft erst im Mai oder Juni wieder richtig aus dem Winterschlaf. Das Erwachen der Tiere wird durch die steigenden Temperaturen sowie die innere  biologische Uhr der Tiere gestartet.

Welche Tiere bekommen im Frühling Nachwuchs?

Sehr viele Tiere bekommen im Frühling Nachwuchs, da die Bedingungen zu dieser Zeit besonders vorteilhaft sind: Es wird wieder wärmer, es gibt ausreichend Nahrung und es bleibt genug Zeit, um die Jungtiere großzuziehen und auf den Winter vorzubereiten. Zu den Tieren, die im Frühling ihren Nachwuchs gebären, gehören unter anderem:

  • Säugetiere wie Wildschweine, Hasen, Rehe, Eichhörnchen und Füchse.
  • Frösche und Kröten.
  • Vögel wie Meisen, Amseln, Rotkehlchen, Spatzen und einige Eulenarten.
  • Insekten wie Bienen und Schmetterlinge.

So helfen Sie Tieren im Frühling

1. Soll man Vögel im Frühling füttern?

Singvögel sollten nicht nur im kalten Winter gefüttert werden, wenn die Nahrungssuche durch die Schneedecken erschwert wird. Im Frühling benötigen Vögel während der Nistzeit jede Menge Energie. Betonierte Gärten und Industriegebiete schränken das Nahrungsangebot jedoch stark ein, sodass eine Zufütterung auch im Frühling sehr willkommen ist.

Achten Sie beim Füttern aber unbedingt, darauf, dass Sie die richtige Nahrung anbieten. Die unterschiedlichen Vogelarten haben unterschiedliche Bedürfnisse, was die Auswahl des Essens und den Platz, an dem es angeboten wird, angeht. Zudem sollten Sie am besten Vogelnahrung in Bioqualität kaufen – nicht nur für die Gesundheit der Vögel, sondern auch, damit keine schädlichen Umweltgifte in Umlauf kommen. Auch freuen sich Vögel über kleine Wassertränken zum Trinken und Baden.

Vogel an einer Futter- und Wassertraenke
Achten Sie darauf, den Vögeln artgerechtes Bio-Futter und Wasser anzubieten, um ihre Gesundheit und die Umwelt zu schützen.

2. Versorgen Sie schwache Hummeln

Wenn der Frühling beginnt, kommt es hin und wieder vor, dass man schwache Hummeln entdeckt. Nach dem Winter sind sie auf die ersten Blüten angewiesen, um sich zu ernähren. Ist das Wetter schlecht und die ersten Blüten lassen auf sich warten, finden die Hummeln keine Nahrung in der Natur.

Wenn Sie eine schwache Hummel oder Biene auf dem Boden sehen, die nicht mehr weiterfliegen kann, geben Sie ihr einen kleinen Energieschub: eine Wasser-Zucker-Lösung. Platzieren Sie einfach ein paar Tropfen vor dem Tier. Sie werden sehen: Die Hummel streckt schnell ihren Rüssel aus und trinkt. Und schon nach kurzer Zeit ist sie wieder zum Abflug bereit. Man kann auch eine Pipettenflasche oder eine neue Spritze aus der Apotheke besorgen und diese mit Zuckerwasser füllen. So können Sie auch unterwegs Bienen helfen.

3. Nehmen Sie Ihren Hund an die Leine

Im Wald tummeln sich gerade jetzt viele Jungtiere. Auch wenn Ihr Hund sonst im Wald nicht davonläuft, findet er die vielen Gerüche zu dieser Jahreszeit vielleicht spannender. In vielen Regionen in Deutschland herrscht zur Brut- und Setzzeit sogar eine Leinenpflicht in Naturschutzgebieten und Wäldern. Auch mit der Schleppleine ist Vorsicht geboten – Kaninchenbabys, Bodenbrüter oder andere Tiere können neben dem Waldweg im Dickicht oder im Gras liegen und ein schneller Sprung des Hundes genügt, um Schaden anzurichten. Dass man im Wald lieber auf den Wegen bleiben sollte, versteht sich von selbst.

Mensch joggt mit Hund im Wald
Halten Sie Ihren Hund im Wald zur Brut- und Setzzeit an der Leine, um Jungtiere zu schützen und Vorschriften einzuhalten.

4. Heben Sie Hundehaare für Vögel auf

Falls Sie einen Hund mit viel Unterwolle haben, die Sie jetzt rauskämmen, stellen Sie die Haare den Vögeln zur Verfügung – sofern der Hund nicht mit chemischen Zeckenmitteln behandelt wurde. Sie kleiden damit ihr Nest kuschlig aus. Besonders lange, drahtige Haare können den Vogelbabys allerdings gefährlich werden. Auch Nistkästen können Sie natürlich jetzt noch anbringen.

5. Räumen Sie den Garten noch nicht auf

Sollten Sie einen Garten haben, dann richten Sie ihn nicht zu ordentlich her:

  • Was Sie jetzt langsam von den Beeten räumen oder abschneiden, sollten Sie noch nicht auf den Kompost werfen oder schreddern, denn es könnten noch Schmetterlingsraupen schlüpfen. Also einfach in einer Ecke lagern – über einen Totholzhaufen freuen sich zahlreiche Insekten.
  • Und bitte vertikutieren (Anritzen der Grasnarbe) Sie den Rasen nicht: Vögel verwenden das Moos zum Nestbau.
  • Sollten Sie noch Laub wegräumen wollen, dann verwenden Sie bitte hierfür keinen Laubbläser, denn dieser tötet Insekten und verunreinigt die Luft. Also lieber ein kleines Workout mit dem Rechen.
  • Säen Sie Bienen-Mischungen aus, die es mittlerweile überall zu kaufen gibt. So eine Bienenwiese ist nicht nur wunderschön anzusehen, sie bietet Insekten – und damit auch Igeln und anderen Kleintieren – eine Lebensgrundlage, was viele Zuchtblumen nicht leisten können. Selbst ein Blumenkasten auf dem Balkon wirkt bereits wahre Wunder.
Biene an einer Bluete
Lagern Sie Schnittgut für Insekten, vermeiden Sie Vertikutieren und Laubbläser, und säen Sie bienenfreundliche Pflanzen für mehr Artenvielfalt.

6. Tragen Sie Insekten ins Freie

Gerade verirren sich immer wieder Spinnen oder andere kleine Tierchen in die Wohnung. Wie immer gilt: Holen Sie am besten ein Glas und eine Postkarte, setzen Sie das Glas langsam über das Tier und schieben Sie das Papier vorsichtig darunter. Dann können Sie die Krabbler problemlos nach draußen bringen.

7. Helfen Sie Igeln auf Nahrungssuche

Falls Sie einen Garten haben und jetzt Besuch von einem Igel bekommen, können Sie ihm mit Nahrung und Wasser aushelfen. Denn die Tiere haben während des Winterschlafs durchschnittlich 30 Prozent ihres Körpergewichts verloren und sind jetzt geschwächt. Mit einem kleinen Wasserschälchen und etwas Nahrung können Sie den Tieren durch diese schwierige Phase helfen. Informieren Sie sich unbedingt vorher über die richtige Ernährung für Igel!

8. Achten Sie auf Kröten im Straßenverkehr

Im Frühling, bei milden Temperaturen teils schon im Februar, beginnt die Krötenwanderung – dabei verlassen Kröten ihr Winterquartier und machen sich auf den Weg zu ihren Laichplätzen. Oft überqueren sie dabei Straßen und werden von den Autofahrer:innen übersehen. Achten Sie auf Hinweisschilder und fahren Sie dann besonders langsam und vorsichtig. Kröten bewegen sich nur sehr langsam und können anfahrenden Autos nicht ausweichen. Ihre natürliche Reaktion in Gefahrensituationen ist es, bewegungslos auf der Stelle zu bleiben. Viele lokale Natur- und Tierschutzgruppen veranstalten zu dieser Zeit auch Aktionen, um Kröten einzusammeln und sie sicher auf die andere Straßenseite zu transportieren.

So helfen Sie Tierkindern im Frühling

Der Frühling ist auch die Zeit der Jungtiere und so piept und fiepst es in Wäldern, Fluren und Gärten. Doch wann benötigen Tierkinder unmittelbare Hilfe? Informationen und Tipps finden Sie auf unserer Webseite: