Tierversuche: Sponsor steigt aus – Red Bull soll nachziehen

Die Ball Corporation (Hersteller der Mason-Jars Einmachgläser) ist nicht länger als Platin-Partner von Wings for Life aufgeführt – einer von Red Bull unterstützten Wohltätigkeitsorganisation, die grausame Tierversuche finanziert, in denen Rückenmarksverletzungen künstlich hervorgerufen werden. Ball ist der erste Wings for Life-Förderpartner, der sich ausdrücklich von den schockierenden Tierversuchen distanziert; auch das österreichische Innenministerium überdenkt die Zusammenarbeit inzwischen.

Experimente an Affen, Mäusen, Ratten und Schweinen

Unter anderem führten Experimentatoren Elektroden in die Muskeln eines Affen ein, zwangen ihn zu stressauslösenden Aufgaben, schnitten seine Wirbelsäule auf und leiteten Stromschläge in sein Nervensystem. In anderen Tests zerquetschten Experimentatoren Mäusen das Rückenmark, sodass sie teils gelähmt wurden, oder ließen Gewichte auf das Rückenmark von Schweinen und Ratten fallen, um Verletzungen zu verursachen. In diesen und weiteren Tierversuchen, die seit 2018 dokumentiert sind, wurden über 4.700 Tiere missbraucht und getötet – finanziert von Wings for Life und Unterstützern der Organisation.

Keine Hilfe für Patienten

Diese Tierversuche haben keinerlei Nutzen für menschliche Patienten: Insgesamt scheitern etwa 95 Prozent der Medikamente, die an Tieren getestet und als sicher und wirksam gelten, in klinischen Studien am Menschen und verschwenden wertvolle Zeit und Geld. Zusammen mit drei führenden Experten für Medizin und Rückenmark hat PETA USA der Ball Corporation eine Reihe wissenschaftlicher Erkenntnisse zukommen lassen, die die Unsinnigkeit der Rückenmarksversuche belegen – das Unternehmen entschied sich schließlich, seine Unterstützung für Wings for Life zurückzuziehen und eine Richtlinie zu verabschieden, die besagt, dass das Unternehmen „keine Tierversuche finanziert, durchführt oder in Auftrag gibt, es sei denn, dies ist ausdrücklich gesetzlich vorgeschrieben.“

PETA appelliert an Wings for Life, Red Bull und weitere Geldgeber

PETA USA fordert Wings for Life schon seit längerem auf, die Finanzierung dieser unmenschlichen Tierversuche zu beenden. Wir haben der Organisation eine detaillierte Liste vielversprechender tierfreier Forschungsmethoden gesendet, die den Patienten echte Hoffnung auf Behandlungen bieten. PETA Deutschland und PETA USA haben sich an alle weiteren Sponsoren von Wings for Life gewandt – darunter Red Bull – und diese aufgefordert, Balls Beispiel zu folgen und statt Tierversuchen ausschließlich tierfreie Forschung zu unterstützen. Das österreichische Innenministerium unternahm inzwischen erste Schritte und beantwortete unsere Anfrage: Das Ministerium unterstütze zwar das Gesamtziel der Wohltätigkeitsorganisation (Heilmethoden für Rückenmarksverletzungen zu finden), betonte aber, dass es „nicht zwingend […] jede [in WfL-finanzierten Projekten] ausgeführte Forschungsmethode wie Tierversuche unterstützt“ und daher bereits die finanzielle Förderung für den Wohltätigkeitslauf „Wings for Life Run“ 2021 neu prüft.

 

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