11 vegane Lebensmittel, die verstecktes Tierleid enthalten

Wussten Sie, dass auch hinter eigentlich veganen Lebensmitteln Tierleid stecken kann? Bei manchen pflanzlichen Lebensmitteln leiden Tiere während der Herstellung und beim Anbau. Andere Produkte, die scheinbar gut mit einer veganen Ernährung zu vereinbaren sind, werden mit tierischen Stoffen hergestellt. Das Problem: Diese Stoffe tauchen anschließend nicht mehr in der Zutatenliste auf.

Sie werden überrascht sein, welche der folgenden pflanzlichen Lebensmittel nicht immer vegan sind.

Wie kann ich sicher gehen, ob ein Produkt wirklich vegan ist?

Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, ob für ein bestimmtes Produkt Tiere ausgebeutet worden sind, dann fragen Sie am besten direkt beim Hersteller nach, ob diese Hilfsstoffe tierischen Ursprungs bei der Herstellung verwendet haben oder ob Tieren auf anderem Weg bei der Produktion geschadet wurde.

1. Obst glänzt durch Bienenwachs, Läusekot und Garnelenschalen

Nicht alles, was glänzt, ist auch Gold, oft steckt ganz klar Tierleid dahinter. Vor allem Schalenobst wie Äpfel, Pfirsiche, Melonen, Birnen und verschiedene Zitrusfrüchte wie Orangen werden mit Bienenwachs oder Schellack überzogen. Schellack (Kennzeichnung E904) ist der Kot von Läusen, der zu Harz wird und zusammen mit vielen der noch lebenden Tiere verkocht wird.

Ein Überzug aus Schellack oder Bienenwachs soll das Obst einerseits davor schützen, zu schrumpeln, und erzeugt andererseits einen unnatürlichen Glanzeffekt. Auch verschiedene Süßigkeiten oder Weingummi werden mit Schellack oder Bienenwachs überzogen – damit die Produkte glänzen und in der Verpackung nicht aneinander kleben.

Geerntete Aepfel
Manche Obstsorten wie Äpfel oder Birnen werden mit Schellack oder Bienenwachs überzogen.

Für Bienen ist es grausam, wenn ihnen das selbstgemachte Wachs gestohlen wird, denn sie nutzen es, um ihren Larven Kinderzimmer zu bauen, in denen sie geschützt aufwachsen können. Bienenwachs ist auf Inhaltsstofflisten unter der Kennzeichnung E901 zu finden.

Bananen enthalten manchmal auch Tierleid: Manche Hersteller besprühen die grüne Frucht mit einem Pflanzenschutzmittel, in dem Chitin enthalten ist. Die Banane soll damit langsamer reifen. Chitin wird aber aus den Schalen von Garnelen und anderen Krebsarten hergestellt, die die Tiere niemals freiwillig abgeben würden. Wer hier auf Nummer sicher gehen will, kauft Bio-Bananen.

2. An Olivenöl klebt oft Vogelblut

Olivenöl ist gesund. Aber wussten Sie, dass bei der Olivenernte Millionen von Tieren sterben? Das liegt daran, dass viele Oliven nachts mit Saugmaschinen abgeerntet werden, um ein besonders gutes Aroma zu erhalten. Dabei fallen vor allem Singvögel, die nachts in den Olivenbäumen und darunter liegenden Büschen schlafen, den lärmenden Maschinen zum Opfer: Das plötzliche Donnern der Maschinen und die Lichtblitze schrecken die Tiere auf, sie verfallen in eine Starre. Manche Vögel werden einfach von den Maschinen mit aufgesaugt und dadurch getötet. [1] Viele andere fliegen orientierungslos umher und verletzen sich dabei.

Wenn Sie beim Olivenöl kein Tierleid unterstützen und auf Nummer sicher gehen möchten, achten Sie beim Kauf darauf, dass die verarbeiteten Oliven per Hand gepflückt wurden. Entsprechende Produkte tragen das Siegel FAO GIAHS.

3. Mandeln, Avocados, Kiwis und Co. von Bienen bestäubt

Sogenannte Honigbienen bestäuben viele Blütenpflanzen weltweit. Nicht immer passiert das freiwillig: Besonders für Mandeln aus den USA werden teilweise Massen an Bienen mit dem LKW durchs Land transportiert, um eine Mandelbaumplantage nach der anderen zu bestäuben. [2] Für die Bienen bedeutet das Stress und Leid. Die wichtigen Tiere werden allein auf ihren Nutzen für den Menschen reduziert – wie in allen anderen Bereichen der Massenzucht in der Tierindustrie auch.

Vor allem Obst und Gemüse, das schwer von Natur aus anzubauen ist – oft in Gewächshäusern –, wird auf diese künstliche und für die Bienen ausbeuterische Weise bestäubt. Darunter können neben Mandeln auch Avocados, Kiwis, Melonen, Gurken, Kirschen und Butternuss-Kürbisse fallen. Für die in Gewächshäusern eingesetzten Bienen bedeutet das beispielsweise, dass sie teils verhungern, sobald es nichts mehr zu bestäuben gibt.

Mandelbaum
Für die Bestäubung von Mandeln oder auch diversem Obst und Gemüse werden Honigbienen ausgebeutet.

4. Kokosmilch und andere Kokosprodukte

In manchen Regionen in Thailand werden angekettete Affen dazu gezwungen, auf Palmen zu klettern und die Kokosnüsse herunterzuholen. Viele Affenbabys werden dazu direkt aus der Natur gerissen und ihren Familien weggenommen. Sie werden an Ketten gelegt, oft mit Schlägen und Gewalt trainiert und dazu gezwungen, Kokosnüsse zu pflücken, um daraus Kokosprodukte wie Kokossahne, Kokosmilch und anderes herzustellen. Achten Sie deshalb beim Kauf darauf, dass die Kokosprodukte nicht aus Thailand stammen.

5. L-Cystein in Brot, Brezeln und anderen Backwaren

Was ist L-Cystein (E920)? Kurz: eine Aminosäure, die in allen möglichen Haararten vorkommt, egal ob Mensch, Schwein, Pferd oder Katze. Unsere Haare bestehen alle aus L-Cystein. Hörner, Fingernägel, Krallen und Federn übrigens auch. Ziemlich eklig, dass gerade dieser tierische Baustein ab und zu in Teigwaren wie Brot und Brötchen vorkommt und Teige „elastischer“ werden lassen soll. Das passiert aber auf Kosten der Tiere, die ihre Haare und Federn niemals freiwillig hergeben.

Brezeln sind übrigens auch nicht immer vegan: Traditionell werden sie in manchen Regionen immer noch mit Schweineschmalz hergestellt. Dabei ist Pflanzenfett deutlich tierfreundlicher. Fragen Sie bei Ihrem nächsten Bäckereibesuch lieber nach, ob die Brezeln auch wirklich vegan sind.

Verschiedene Brotsorten
Bei der Verarbeitung von Backwaren wird oft L-Cystein eingesetzt, das u.a. aus Schweineborsten gewonnen wird.

6. Müsli kann Gelatine enthalten

Damit Zucker an Frühstücksflocken haften bleibt, ist Müsli ab und zu mit Gelatine versetzt. Für Gelatine werden Knochen, Häute und Sehnen von Kühen, Schweinen, Fischen oder Hühnern ausgekocht, um an das darin enthaltene Kollagen zu kommen. Kurz: Das Bindemittel Gelatine besteht durch und durch aus totem Tier und ist – leider – in allen möglichen Produkten enthalten.

7. Marmelade und rote Lebensmittel

Vor allem bei roter Marmelade wie Kirsch-, Himbeer- oder Erdbeermarmelade ist ein genauerer Blick auf die Zutaten notwendig, denn gelegentlich enthalten diese Produkte Tierleid: Um einen knalligeren Rotton zu erhalten, fügen manche Hersteller extra gezüchtete und getötete weibliche Läuse, bekannt als der Inhaltsstoff Karmin (E120), hinzu. Karmin versteckt sich darüber hinaus nicht nur in vielen „roten“ Lebensmitteln wie rotem Weingummi, roten Likörs und Fruchtsäften, sondern auch in Kosmetika.

8. Fruchtsäfte und Alkohol mit Fischblase und Gelatine geklärt

Die Fischblase wird als tierischer Hilfsstoff zwar nicht in der Zutatenliste vieler Fruchtsäfte und Alkoholsorten wie Wein zu finden sein, trotzdem benutzen manche Hersteller in seltenen Fällen noch immer diese und andere tierische Stoffe wie Molke, um die Beschaffenheit der Säfte und Weine zu beeinflussen und diese „klarer“ zu machen – vor allem im Ausland. Auch Gelatine soll dabei Trübstoffe aus den Säften filtern – danach wird beides entfernt. Obwohl sich das nicht in den Zutaten zeigt, bedeutet das trotzdem großes Tierleid.

Eine Flasche Orangensaft
Herkömmliche Säfte werden manchmal mit Gelatine geklärt und sind nicht immer vegan.

9. Instant-Gemüsebrühe und Instant-Suppen

Achtung bei Instant-Pulvern wie Gemüsebrühe und verschiedenen Fertigsuppen. Manchmal befinden sich Tierqual-Produkte wie Eiklar, Milchpulver oder Hühnereiweiß in Instant-Gemüsebrühe und Co. Auch Aromastoffe aus Rinderfett sind manchmal zu finden. Ziemlich absurder Gedanke der Industrie, dass Gemüsebrühe tierische Stoffe beigesetzt werden.

10. Kaffee

Leider ist Kaffee nicht immer vegan. Auch dann nicht, wenn man bereits bewusst vermeintlich luxuriöse Kaffeesorten wie Kopi Luwak meidet, die vorher eine Katze oder ein Elefant ausgeschieden hat.

Denn wie bei Obst und Gemüse werden Bienenwachs und Schellack teils auch bei ganzen Kaffeebohnen benutzt, um die Oberfläche zum Glänzen zu bringen und sie so interessanter für Käufer:innen zu machen. Außerdem soll durch die glattere Oberfläche die Verarbeitung leichter sein. Zum Glück werden die meisten in Deutschland gehandelten Kaffeesorten mit pflanzlichen Wachssorten behandelt.

11. Trüffel

Auch wenn der unterirdische Pilz an sich vegan ist, werden zur Trüffelsuche noch immer vor allem Hunde eingesetzt. Auch Schweine werden teilweise noch für die Pilzsuche missbraucht. Und wie bei jeder Tierhaltung kann man sich auch in diesem Fall nicht darauf verlassen, dass die Tierhalter:innen ihre Vierbeiner auch gut behandeln. So wurde bereits berichtet, dass manche Sammler:innen ihre Hunde hungern lassen oder in kleinen Käfigen für die Trüffelsuche „scharfmachen“. Zudem verschlimmert jeder Hund, der für diesen Zweck gekauft wird, die Situation der Tiere, die im Tierheim auf ein neues Zuhause warten.

Die gute Nachricht ist: Es gibt Trüffelplantagen, auf denen die Pilze ganz ohne Hunde oder Schweine geerntet werden. Fragen Sie am besten beim Hersteller nach, woher die Trüffel stammen.

Mehr Infos zu veganer Ernährung: jetzt Rezepte und Tipps kostenlos

Sie wollen vegan leben, aber Ihnen fehlt die Zeit, alle Informationen zusammen zu tragen? Wir von PETA Deutschland haben die wichtigsten Informationen zur veganen Lebensweise für Sie in unserem 30-tägigen Veganstart-Programm zusammengefasst. Melden Sie sich jetzt an und erhalten Sie kostenlos leckere vegane Rezepte und vieles mehr!