Mit Bier betäubt – die traurige Geschichte des kleinen Welpen Spritz

Im Rahmen unserer Kastrations- und Bildungskampagne PETA HELPS ROMANIA treffen wir immer wieder auf Menschen, deren Skrupellosigkeit uns einfach sprachlos macht, denn ihre grausamen Taten fügen Tieren immenses Leid zu. Der kleine Welpe „Spritz“ ist leider an solch herzlose Menschen geraten.

Die erschütternde Geschichte von Spritz

Wir waren mit unserer Kastrationskampagne in der rumänischen Gemeinde Suseni unterwegs und kamen auf dem Weg zum Mittagessen an der Dorfkneipe vorbei. Vor dem Gasthaus stand ein Mann mit einem Fahrrad, an dessen Lenker eine Plastiktüte baumelte. Zu unserem Entsetzen befand sich darin ein kleiner Welpe.

Betrunken und hartherzig

Wir sprachen den Mann auf den Welpen in der Plastiktüte an, doch er war stark betrunken und stammelte unverständlich vor sich hin. Trotzdem verstanden wir, dass das zarte Tierkind mit dem beigen Fell offenbar auf dem Grundstück einer Nachbarin aufgetaucht war und dort vermutlich Hilfe suchte. Doch die Frau wollte den kleinen Welpen loswerden.

2 Euro, um den Welpen loszuwerden

Also bat sie ihren Nachbarn, den Welpen für 10 Lei (2 Euro) in einen etwas entfernten Wald zu bringen und dort auszusetzen, damit er nicht mehr zurückfinden konnte. Unterwegs hielt der Mann an der Dorfkneipe an und kaufte Bier. Wie die Gäste des Gasthauses uns erzählten, gab er auch dem Welpen Bier zu trinken, damit das kleine Tier in der Plastiktüte ruhig blieb.

Wir konnten ihn nicht zurücklassen – es wäre sein Todesurteil gewesen

Wir boten dem Mann an, den Hund aufzunehmen und uns um ihn zu kümmern. Ob er uns wirklich verstanden hatte, wussten wir nicht, aber er ging zu seinem Fahrrad, nahm die Plastiktüte, in der der Welpe gefangen war, vom Lenker und drückte sie unserem Team in die Arme.

Es war klar, dass wir den kleinen „Spritz“ umgehend untersuchen mussten, denn niemand wusste, wie lange er schon von seiner Mama getrennt war. Spritz war ausgehungert und dehydriert, schien aber dennoch zu spüren, dass wir ihm helfen wollten. Sein kleiner Schwanz wedelte, als wir ihn mit sanfter Stimme ansprachen. Es schien, als könne er sein Glück nicht fassen – und auch wir waren überglücklich, dieses kleine Leben gerettet zu haben. Spritz stürzte sich auf den Napf und aß alles hastig auf. Der lebhafte Welpe wedelte fröhlich mit dem Schwanz – glücklich, dass er bei uns war und dankbar, dass wir ihn aus der Plastiktüte befreit und vor einem grausamen Schicksal bewahrt hatten.

Spritz blieb bis zum nächsten Tag bei den Mitarbeitern unserer Kastrationskampagne in Suseni. Wie alle Welpen, die wir aufnehmen, wurde auch dieser kleine Hund auf Parvovirose getestet. Wir waren glücklich, dass das Testergebnis negativ ausfiel, denn das Virus ist hochgefährlich und kostet Jahr für Jahr unzähligen Welpen in Rumänien und auf der ganzen Welt das Leben.

Eine verhängnisvolle Wende

Zwei Tage später veränderte sich das Verhalten des Welpen plötzlich. Er wollte nicht mehr essen, zeigte seltsame Symptome. Er drehte sich im Kreis, manchmal fiel er einfach hin. Wir untersuchten Spritz und gaben ihm entsprechende Medikamente. Als er schließlich für Parvovirose typische Symptome aufwies, führten wir einen erneuten Test durch.

Obwohl der erste Test negativ gewesen war, befürchteten wir, dass sich das Virus bereits im Körper von Spritz ausgebreitet hatte. Und tatsächlich: Der zweite Test war positiv – Spritz war an Parvovirose erkrankt. Also nahmen wir den Kleinen umgehend mit, um ihn einer Intensivtherapie zu unterziehen: Wir brachten ihn jeden Tag raus an die frische Luft, hielten ihn fest in unseren Armen, damit er unsere Liebe, unsere Fürsorge und unsere Anwesenheit spürte.

Das Virus war zu stark für den kleinen Welpen

Trotz Intensivtherapie und allem, was wir für Spritz taten, hatte der Welpe keine Chance gegen das grausame Virus. Es gab nichts, was ihm helfen konnte. Vielleicht war sein Körper schon vorab zu stark geschwächt – von den Schlägen, die er in der Vergangenheit erhalten hatte, und dem Alkohol, der ihm verabreicht wurde.

Spritz – ein zartes Wesen, auf der Straße geboren, für 2 Euro verjagt und ausgesetzt. Sein kleines Leben auf Erden endete, noch bevor es wirklich begonnen hatte.

Wir können nur hoffen, dass Spritz jetzt in einer besseren Welt ist, in der sein Leben von unschätzbarem Wert ist.

Was Sie tun können

Die Viruserkrankung Parvovirose ist in Rumänien weit verbreitet. Viele Welpen sterben, weil sie gegen die oft tödlich verlaufenden Krankheit nicht geimpft werden. Bitte helfen Sie uns, das Welpensterben zu unterbrechen: Unterstützen Sie unser Projekt in Rumänien und tragen Sie dazu bei, zahllose Tierkinder mit einer lebensnotwendigen Impfung zu retten.

Rumänien ist das Land mit den meisten heimatlosen Hunden in ganz Europa. Tausende von ihnen werden Jahr für Jahr von Hundefängern gefangen und in städtischen Tierheimen und Tötungsstationen untergebracht. Um dieses Leid zu verringern, haben wir gemeinsam mit unserem Partner Eduxanima ein großes Kastrations- und Bildungsprogramm vor Ort ins Leben gerufen.

Mit einer mobilen Kastrationskampagne können wir jedes Jahr über 8.000 Tieren helfen. Mithilfe von Kastration und Registrierung sorgen wir für eine nachhaltige Populationskontrolle von Hunden und Katzen. Durch Spenden von Laufleinen und Nahrung und mit medizinischer Versorgung hilft unser Team Hunden, die auf der Straße leben, und jenen, die zwar ein Zuhause haben, aber im Freien gehalten werden.

Kinder lernen im Tierschutzunterricht an Schulen, wie wichtig es ist, Mitgefühl und Empathie für alle Lebewesen zu entwickeln. Durch Gespräche mit Politikern und lokalen Bürgermeistern wird die Kampagne auf viele weitere Orte in Rumänien ausgeweitet, denn nur so lässt sich das Leid tausender Tiere langfristig verringern. Wo immer Hilfe benötigt wird, helfen wir mit allen uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten und Kräften.

Bitte unterstützen Sie uns mit Ihrer Spende, damit wir das Kastrationsprojekt in Rumänien weiter ausbauen können.