„Unorthodox“: Netflix-Serie gewinnt Fashion-Preis für Kunstpelz-Hüte

Eine junge Frau aus einer streng religiösen Gemeinde bricht aus und sucht sich ihren eigenen Weg – mit dieser starken Geschichte ist Netflix gerade in aller Munde. Die Mini-Serie „Unorthodox“ erzählt auf Basis des autobiografischen Buchs von Deborah Feldmann, wie die junge Esty eine ultraorthodoxe jüdische Gemeinde in New York verlässt, um ihr Glück in Berlin zu suchen. Dabei setzen die Macherinnen auf sorgfältige Detailgetreue, von den zum großen Teil in Jiddisch gehaltenen Dialogen über realistisch umgesetzte Hochzeitsszenen bis hin zu den aufwendigen Kostümen. An einer Stelle geht „Unorthodox“ dabei allerdings einen eigenen Weg: Für die über 100 Schtreimel, die jüdischen Pelzmützen, ist in der Serie kein einziges Tier ums Leben gekommen.

Tradition trifft moderne Handwerkskunst

Normalerweise besteht eine einzige der traditionellen Kopfbedeckungen, die von chassidischen Männern am Sabbat und zu anderen besonderen Anlässen getragen werden, aus dem Fell von bis zu 30 Zobeln, Mardern, Nerzen oder Füchsen. Wer nach dem Ende der letzten Folge noch bis zur Making-of-Doku weiterschaut, erfährt allerdings, dass Netflix sich für eine tierfreundliche Version entschieden hat.

„Ein Hamburger Theater hat sie für uns aus Kunstpelz hergestellt“, sagt Drehbuchautorin Anna Winger über die Schtreimel. „Es kamen also in der Produktion dieser Serie keine Nerze zu Schaden.“

Auch im echten Leben kritisieren einige jüdische Gelehrte inzwischen Schtreimel aus Echtpelz, weil damit das Gesetz „tza’ar ba’alei chayim“ verletzt werde, das verbietet, Tieren Schmerzen zuzufügen. [1]
 

Preiswürdig

Dieser Einsatz für die Tiere ist preiswürdig. PETA USA zeichnet „Unorthodox“ mit dem Compassion in Costume Design Award aus, den es in der Vergangenheit etwa auch schon für Natalie Portmans vegane Lederkleidung in „Vox Lux“ und die pelzfreien Kostüme in „Rocketman“ gab. Ein Signal nicht nur an die Macherinnen von „Unorthodox“, sondern auch an andere Produktionen, es ihnen nachzutun.

Was Sie tun können

Setzen Sie beim Kauf von Kleidung und Accessoires auf tierfreundliche Materialien wie Kunstpelz, Baumwolle oder neue vegane Lederarten aus Ananas oder Pilzen. Das {PETA-Approved Vegan}-Label hilft Ihnen beim Durchblick.