Abgemagerte Kühe mit vorstehenden Knochen in niedersächsischem Milchbetrieb

Erneuter Fall massiv vernachlässigter „Nutztiere“: Whistleblower:innen sendeten uns von PETA Deutschland Ende Mai Bilder aus einem landwirtschaftlichen Betrieb zur Milchproduktion in Niedersachsen zu. Auf den Aufnahmen sind verletzte, stark verdreckte und bis auf die Knochen abgemagerte Rinder zu sehen. Wir haben Anzeige gegen den Verantwortlichen erstattet.

Abgemagerte Rinder müssen in ihren Fäkalien leben

Ende Mai 2023 meldeten uns Augenzeug:innen über unser Whistleblower:innen-Formular einen weiteren Fall von etwa 20 vernachlässigten Kühen in einem Landwirtschaftsbetrieb im niedersächsischen Tiste. Die Bilder zeigen bis auf die Knochen abgemagerte Rinder, die offensichtlich erheblich leiden. Dazu kommen erhebliche Hygienemängel: Die Tiere müssen in ihren Fäkalien leben, die offenkundig nicht oder nur unregelmäßig entfernt werden.

Auf den uns zugespielten Bildern sind 10 Tiere in einem alten, maroden Stallgebäude mit kleinen Fenstern zu sehen. Laut den Augenzeug:innen befinden sich insgesamt 20 Tiere, inklusive Kälber, in einem sehr schlechten gesundheitlichen Zustand. Außerdem gäbe es eine Weidefläche, die die Rinder jedoch nicht betreten können, da sie nicht aus dem Stall gelassen werden.

Abgemagerte Kuehe stehen hinter einer Absperrung in einem verdreckten Stall.
Die vernachlässigten Tiere waren bis auf die Knochen abgemagert.

PETA stellt Strafanzeige und fordert Konsequenzen für den Landwirt

Wir wendeten uns umgehend mit dem Fall an das zuständige Veterinäramt und forderten die Behörde auf, die gemeldeten Missstände dringend zu prüfen. Außerdem müssen Konsequenzen für den verantwortlichen Landwirt eingeleitet werden.

Wir von PETA Deutschland appellieren zudem an alle Verbraucher:innen, Milchprodukte vom Speiseplan zu streichen und auf tierleidfreie pflanzliche Alternativen umzusteigen. Es ist dringend an der Zeit für eine pflanzliche Agrar- und Ernährungswende und eine sofortige Abkehr von der grausamen Milchindustrie.

Weshalb Milch Tieren, Umwelt und Menschen schadet

Die Milchindustrie zerstört – genauso wie andere Bereiche der Tierindustrie – aktiv unsere Umwelt. Einerseits geben die häufig als „Nutztiere“ für Milch ausgebeuteten Wiederkäuer wie Kühe, Büffel, Ziegen und Schafe große Mengen an schädlichen Treibhausgasen wie Methan in die Luft ab und belasten so die Erdatmosphäre. Um die ausgebeuteten Tiere in der Milchindustrie zu ernähren, wird zudem der Regenwald abgeholzt, um Weidefläche und Anbauflächen für Tiernahrung zu erschließen. Etwa 75 Prozent des weltweit hergestellten Sojas endet in den Trögen der Tierindustrie – auch in Deutschland. [1]

Weitere erschreckende Fakten zur schlechten Umweltbilanz von Milchprodukten:

  • Zur Herstellung von Kuhmilch sind 1.050 Liter Wasser notwendig; ein Liter Sojadrink benötigt lediglich 297 Liter Wasser. [2]
  • Die Produktion von Milch stößt verglichen mit Sojamilch die doppelte Menge Treibhausgase aus. [3]
  • Zur Herstellung von Milch wird wegen der Tierhaltung die doppelte Landfläche benötigt.
Grafik Milchalternativen im Vergleich Umweltbelastung

Die Muttermilch anderer Lebewesen zu trinken, ist speziesistisch

Keine andere Spezies außer dem Menschen trinkt bewusst die Muttermilch anderer Arten. Der Grund dafür nennt sich Speziesismus. Unter Speziesismus versteht man das gesellschaftliche Denkmuster, dass wir Menschen anderen Arten vermeintlich überlegen seien. Diese falsche Annahme führt dazu, dass wir denken, andere Spezies nach unserem Nutzen entwerten, ausbeuten und für unsere Zwecke missbrauchen zu dürfen. Auch unterteilen wir aus diesem Grund gleichwertige Lebewesen in für uns nutzwertige Kategorien wie „Nutztiere“ oder „Haustiere“.

Dabei unterliegen die Tiere in jedem Fall unserem „Herrscherzwang“ – obwohl wir Menschen kein Recht haben, andere Lebewesen in ihrer Freiheit zu beschränken oder sie für unsere Zwecke in moderner Sklaverei zu unterjochen, sie zu quälen und zu töten. Dazu gehört auch das Recht jeder Spezies – so auch Rinder –, ihre eigenen Kinder großzuziehen, sie zu stillen und zu versorgen. Dies wird den Tieren in der ausbeuterischen Milchindustrie versagt.

Unterschreiben: Jetzt tierquälerische Anbindehaltung beenden!

Entscheiden Sie sich jetzt mit uns gemeinsam aktiv gegen das ausbeuterische System der Milchindustrie und steigen Sie noch heute auf vegane Alternativen um. Helfen Sie außerdem Hunderten Rindern, die noch immer täglich in der tierquälerischen Anbindehaltung leiden. Unterschreiben Sie jetzt unsere Petition.