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Erschütterndes Video aus Landkreis Greiz: Mutmaßlicher Jäger lässt Katze von seinem Hund zerfleischen

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Anfang Mai 2025 wurde uns bei PETA Deutschland ein Video zugespielt, das zeigt, wie ein Mann im thüringischen Landkreis Greiz seinen Hund eine Katze attackieren lässt. Der Mann lässt seinen Hund gewähren und greift aktiv nicht ein, um der Katze zu helfen. Allem Anschein nach lässt der mutmaßliche Jäger das wehrlose Tier absichtlich von seinem „Jagdhund“ zerfleischen.

Mutmaßlicher Jäger lässt seinen Hund Katze attackieren und regelrecht zerfleischen

Das Bildmaterial zeigt einen Mann, der seinem Hund in einem Garten tatenlos dabei zusieht, wie er eine Katze attackiert: Das Tier fällt die Katze an und lässt knapp eine Minute lang nicht von ihr ab. Der Hund ist dabei anscheinend an einer kurzen Leine, die der mutmaßliche Halter in der Hand hält. Als der Hund die Katze zu fassen bekommt und an ihr zerrt, greift der Mann nicht ein, um der Katze zu helfen. Stattdessen folgt er den beiden Tieren – augenscheinlich nur, um zu verhindern, dass die Leine sich verheddert.

Nach einer knappen Minute lässt der Hund von der Katze ab – ob der Mann schließlich doch noch eingreift oder sich der Hund von allein abwendet, ist nicht eindeutig zu erkennen. Der Mann verschwindet mitsamt dem Hund aus dem Bildausschnitt und überlässt das verletzte Tier sich selbst. Die Katze soll dabei getötet worden sein. Uns wurde mitgeteilt, dass das Video von einer gehbehinderten Person aufgenommen wurde, die nicht eingreifen konnte.

Der Vorfall soll sich im Landkreis Greiz im Osten Thüringens ereignet haben. Bei dem Mann handelt es sich mutmaßlich um einen Jäger, der seinen „Jagdhund“ die Katze absichtlich attackieren und verletzen lässt, da er den Hund einfach gewähren lässt.

PETA erstattet Strafanzeige gegen mutmaßlichen Täter

Wir werden zeitnah bei der Staatsanwaltschaft Gera Strafanzeige gegen den Mann erstatten. Wir forderten zudem das Landratsamt Greiz auf, den durch Missbrauch scharfgemachten Hund des Mannes zu beschlagnahmen sowie ihm den Jagdschein und die Waffenbesitzkarte zu entziehen.

„Immer wieder erhalten wir Videos von Jäger:innen, die ihre Hunde auf wehrlose Tiere hetzen. Was sich in den Wäldern zuträgt, wo die Wildtiere den Sadisten wehrlos ausgeliefert sind, mag man sich kaum ausmalen. Es sind keine Einzelfälle, daher muss die Hobbyjagd endlich verboten werden.“

Peter Höffken, Fachreferent bei PETA Deutschland

Hunden werden für die Jagd missbraucht und gewaltsam abgerichtet

Der Missbrauch von Hunden für die Jagd ist systembedingt; für ihre qualvolle „Ausbildung“ werden sie auch heute noch mit Gewalt abgerichtet und zum Gehorsam gezwungen. Zu den Methoden gehören:

  • Elektroreizgeräte,
  • Stachelhalsbänder,
  • Tritte auf die Pfoten,
  • Kniffe in die Ohren
  • und teils auch Schläge zum Gehorsam zu zwingen.

Eine große Gefahr geht für die Hunde von den Wildtieren aus, auf die sie von den Jäger:innen gehetzt werden. Wenn ein Hund Füchse oder Dachse aus ihrem Bau treiben soll, kommt es oft zu blutigen Kämpfen um Leben und Tod:

  • Nicht selten werden die Hunde von den unter Todesangst stehenden Wildtieren gebissen.
  • Die Hunde werden mit dem Kopf voran in den Bau geschickt, weshalb sie besonders oft an Augen, Lefzen, Kiefer und Hals verletzt werden.
  • Die meisten Hunde werden jedoch von Schwarzwild verletzt.

Die Ausbildung von Hunden an lebenden Füchsen in Schliefenanlagen oder an Enten ist gängige Praxis.

  • Renommierte Fachleute bestätigen: Jagd ist grausam und überflüssig

    Zahlreiche Studien belegen, dass aus ökologischer Sicht keine Notwendigkeit für die Jagd besteht. So findet dem renommierten Biologen Prof. Dr. Josef Reichholf zufolge eine natürliche Regulation der im Wald wohnenden Tierpopulationen durch Umwelteinflüsse wie Witterung, Nahrungsverfügbarkeit oder Krankheiten statt. [1] Auch englische Fachleute kamen zu dem Ergebnis, dass sich beispielsweise Fuchspopulationen aufgrund von Nahrungsverfügbarkeit und sozialen Faktoren von selbst regulieren. [2] Die Jagd hingegen zerstört die Alters- und Sozialstrukturen der Tierpopulationen, was bei den Überlebenden zu erhöhter Fortpflanzung führt. Verluste in der Population werden somit rasch durch Nachkommen und Zuwanderung wieder ausgeglichen oder gar überkompensiert. Die Jagd ist unnötig, kontraproduktiv und grausam. Den rund 400.000 Hobbyjagenden in Deutschland stehen nur etwa 1.000 Berufsjäger:innen, vor allem Forstbeamt:innen, gegenüber.

Sie haben Tierquälerei beobachtet? Melden Sie uns die Tat!

Sollten Sie Zeug:in von Tierquälerei werden, sehen Sie bitte niemals weg! Wenn Sie uns einen tierquälerischen Vorfall melden, können wir dagegen vorgehen und gegen verantwortliche Tatpersonen vorzugehen. Wenden Sie sich dazu über unser Formular direkt an uns:

  • Quellen

    [1] Servanty et al. (2009): Pulsed resources and climate-induced variation in the reproductive traits of wild boar under high hunting pressure. Journal of Animal Ecology. Nr. 78, Issue 6.
    [2] Baker, P., Harris, S. & White, P. (2006): After the hunt: The future for foxes in Britain. Report. University of Bristol/University of York. / Baker, P. & Harris, S. (2006): Does culling reduce fox (Vulpes vulpes) density in commercial forests in Wales, UK. Springer-Verlag 2005.