
In den ersten sechs Monaten des Jahres 2025 erreichten uns von PETA Deutschland bereits 2157 Meldungen zu mutmaßlichen Tierschutzverstößen über unser Whistleblower-Formular. Jede Meldung, die wir erhalten, wird durch erfahrene Fachreferent:innen auf Grundlage von Gesetzen und Verordnungen geprüft. Je nach Fall erstatten wir Strafanzeige, setzen Belohnungen aus, melden Missstände bei zuständigen Behörden oder klären mithilfe von Veröffentlichungen über Missstände auf, um den Tieren zu helfen. Erfahren Sie hier mehr über die Whistleblower-Meldungen und warum dieses Thema mehr Aufmerksamkeit braucht.
Über 2000 mutmaßliche Tierschutzverstöße in sechs Monaten
Ein Großteil der eingegangenen Meldungen – rund 65 Prozent – stammt aus dem Bereich tierische Mitbewohner. Das liegt vor allem daran, dass Tiere wie Hunde, Katzen und Pferde von vielen Menschen als Familienmitglieder, Begleiter und emotionale Vertraute angesehen werden. Wenn ein tierischer Mitbewohner gequält wird, ist die Bereitschaft der Menschen, einzugreifen und nicht wegzusehen, deshalb erfahrungsgemäß größer. 15 Prozent der Meldungen betrafen Tiere aus der Landwirtschaft. In jeweils acht Prozent der Fälle ging es um Wildtiere und Tiere in der Unterhaltungsindustrie, beispielsweise aus Zoos und Zirkussen. Drei Prozent betrafen Tiere, die in der Bekleidungsindustrie leiden und ein Prozent Tiere, die für Tierversuche ausgenutzt werden.
Tierquälerei: Es ist wichtig hinzusehen
Die tatsächliche Zahl der Tiere, die unter Gewalt oder nicht artgerechten Bedingungen leiden, ist sehr wahrscheinlich viel höher. Die Hinweise, die uns über das Whistleblower-Formular erreichen, sind extrem wichtig. Nur mithilfe dieser Meldungen kommen Fälle von Tierquälerei ans Licht und den Tieren kann geholfen werden, beispielsweise durch das Einleiten rechtlicher Schritte. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2024 erreichten uns 3869 Meldungen.
„Es ist erschreckend, wie häufig Tiere in unserer Gesellschaft gequält, misshandelt oder vernachlässigt werden. Regelmäßig erreichen uns Anrufe und E-Mails, deren Inhalte schockieren und traurig machen. Nur mit Hilfe dieser aufmerksamen Menschen kann den betroffenen Tieren geholfen und Missstände beendet werden.“
Lisa Redegeld, Fachreferentin für Whistleblower-Meldungen bei PETA
Tierquälerei ist eine Straftat
Tierquälerei ist eine Straftat nach Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes und kann eine Geld- oder Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren als Konsequenz haben. Menschen, die Tiere quälen, belassen es oftmals nicht dabei: Häufig ist Gewalt gegen Tiere eine Vorstufe und Täter:innen werden auch gegenüber Menschen gewalttätig. Früherkennung, Prävention und konsequentes Eingreifen ist wichtig, um alle Lebewesen zu schützen!
Werden Sie aktiv, wenn Sie Tierquälerei beobachten!
Wenn Sie Tierquälerei beobachten, schauen Sie nicht weg. Die Tiere können sich nicht selbst schützen und sind auf die Hilfe anderer angewiesen. Halten Sie Ihre Beobachtungen auf Video- oder Fotoaufnahmen fest und schreiben Sie Ort und Zeit des Geschehens auf. Wenn sich das Tier in akuter Gefahr befindet, verständigen Sie bitte sofort die Polizei. Melden Sie Ihre Beobachtungen dem Veterinäramt oder füllen Sie unser Whistleblower-Formular aus.