
Anfang 2025 lief das Dschungelcamp auf dem Fernsehsender RTL: Ein junges Felskänguru und ein Pelikan wurden für die Moderation vor die Kamera geholt, in den Prüfungen wurden erneut Schlangen, Echsen, Skorpione und Kakerlaken gefährlichen Situationen ausgesetzt.
Dschungelcamp 2025: Ein Känguru, ein Pelikan, Schlangen, Echsen, Skorpione und Kakerlaken zur Unterhaltung missbraucht
Bei der Staffel „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus“, die Anfang des Jahres 2025 von RTL ausgestrahlt wurde, wurden erneut zahlreiche Wildtiere als lebende Requisiten missbraucht. So wurden für die Moderation ein junges Felskänguru und ein Pelikan vor die Kamera gezerrt. In den Prüfungen wurden, wie in den Jahren zuvor, Schlangen, Echsen, Skorpione und Kakerlaken zur Unterhaltung des Publikums gefährlichen Situationen ausgesetzt.
Keine Genehmigung: Australische Tierschutzorganisation widerspricht RTL
Die Verantwortlichen von RTL gaben Anfang Februar 2025 auf Nachfragen an, dass die unter anderem in Australien tätige Tierschutzorganisation „Royal Society for the Prevention of Cruelty to Animals“ (RSPCA) Genehmigungen für die Prüfungen erteilen und die Tiere gemäß deren Richtlinien behandelt würden. [1]
Wir von PETA haben daraufhin bei RSPCA in Australien nachgefragt – und die Organisation teilte uns Ende Februar mit, dass sie die Aktivitäten in der Show in keiner Weise billige oder genehmigt habe:
- Es gebe im Bundesstaat New South Wales lediglich eine gesetzlich vorgeschriebene Benachrichtigungspflicht an Tierschutzorganisationen.
- Dies dürfe jedoch nicht als Billigung interpretiert werden.
- Vielmehr sieht die RSPCA Probleme beim Umgang mit den Tieren in den Sendungen, da sie zu Verletzungen und Leid führen können.
PETA appelliert erneut an RTL, keine Tiere mehr zu missbrauchen
Wir von PETA Deutschland fordern die Verantwortlichen des Senders erneut auf, den Tieren künftig den Einsatz in der Sendung zu ersparen.
„Was RTL macht, ist nichts anderes als ‚Greenwashing‘. Die australische Tierschutzorganisation hat keine Genehmigung erteilt, sondern sieht den Umgang mit den Tieren selbst als problematisch an. Statt die Öffentlichkeit zu täuschen, muss der Sender endlich lebende Tiere aus der Show verbannen.“
Peter Höffken, Fachreferent bei PETA Deutschland
Seit fast 20 Jahren leiden Tiere im Dschungelcamp
In den vergangenen Jahren haben wir bereits mehrfach an die Produktionsfirma ITV Studios Germany und RTL appelliert, für die Show keine Tiere mehr in Dschungelprüfungen zu missbrauchen. Denn Tiere, die nicht an die Nähe zu Menschen gewöhnt sind, leiden unter Stress und Todesangst. Bei den sogenannten Dschungelprüfungen werden unzählige Insekten mit den teilnehmenden Prominenten in enge Behältnissen eingesperrt und teilweise zerquetscht. Zudem werden Lebewesen unterschiedlichster Art für den Verzehr vor der Kamera getötet.
Tiere wie Spinnen, Insekten oder Schlangen werden eingesetzt, weil sie bei vielen Menschen aufgrund ihrer Andersartigkeit Unbehagen hervorrufen. Die speziesistische Darstellung von Tieren als „Ekelfaktor“ trägt dazu bei, dass Tierquälerei verharmlost wird und Menschen für einen empathischen Umgang mit Tieren desensibilisiert werden. Mitgefühl für die Bedürfnisse und das Leid der Tiere rücken dabei in den Hintergrund.
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Quellen
[1] t-online (05.02.2025): Das macht RTL mit den Tieren nach den Prüfungen, https://www.t-online.de/unterhaltung/tv/dschungelcamp/id_100593050/dschungelcamp-was-passiert-mit-den-tieren-nach-den-pruefungen-.html (eingesehen am 07.03.2025)