
Sie haben sich dafür entschieden, einem Tier ein liebevolles Zuhause zu schenken? Wir haben in den sieben wichtigsten Tipps für Sie zusammengestellt, an welche Punkte Sie im Vorfeld denken sollten, damit die Eingewöhnung und das Zusammenleben reibungslos funktionieren.
1. Nur aus dem Tierheim adoptieren
Bitte kaufen Sie niemals ein Tier im Zoohandel oder bei einem Züchter. Die Tierheime sind voll von Hunden und Katzen, die sehnsüchtig auf ein neues Zuhause warten. Und es werden immer mehr, weil Züchter und skrupellose Händler aus reiner Profitgier kontinuierlich weiter züchten und so die Überpopulation ständig anwachsen lassen. Allein in Deutschland werden Jahr für Jahr etwa 350.000 Tiere in Tierheimen abgegeben. [1]

2. Treffen Sie eine langfristige Entscheidung
Hunde und Katzen können 12, 15 oder sogar über 20 Jahre alt werden. Einige Schildkröten– und Papageienarten werden sogar älter als ein Mensch. Daher sollten Sie sich vor der Adoption im Klaren darüber sein, dass Ihr neuer Mitbewohner Sie für eine lange Zeit begleiten und auf Sie angewiesen sein wird.
3. Unterschätzen Sie die Kosten nicht
Im Laufe der Jahre summieren sich die Kosten für Nahrung, Tierarzt, Gebühren, Spiel- und Pflegeprodukte je nach Tierart schnell auf mehrere Tausend Euro. So betragen die Kosten für einen Hund innerhalb von 14 Jahren zum Beispiel durchschnittlich 34.000 bis 45.000 Euro. [2] Entscheiden Sie sich daher nur für ein Tier, wenn Sie finanziell auf sicheren Beinen stehen, um gegebenenfalls auch die Behandlung schwerer Erkrankungen bezahlen zu können, und schließen Sie am besten eine Tierkrankenversicherung ab.

4. Sprechen Sie sich mit Vermieter und Nachbarn ab
Viele Vermieter erlauben keine „Haustiere“, und auch Nachbarn fühlen sich oftmals durch Gebell, Gerüche oder freilaufende Katzen gestört. Lesen Sie im Vorfeld aufmerksam Ihren Mietvertrag sowie die Hausordnung und klären Sie rechtzeitig mit Ihrem Umfeld ab, ob Ihr neuer Mitbewohner auf Akzeptanz stößt. Holen Sie außerdem eine schriftliche Genehmigung von Ihrem Vermieter ein, bevor Ihr neuer tierischer Begleiter bei Ihnen einzieht.
5. Wählen Sie die richtige Umgebung
Fragen Sie sich, ob Sie Ihrem neuen Mitbewohner wirklich ein tiergerechtes Zuhause bieten können. Viele Tiere benötigen vor allem Platz, Beschäftigung und jede Menge Auslauf. Hunde gehören nicht den ganzen Tag in eine kleine Wohnung oder in einen Zwinger, und eine Katze, die Freigänge gewohnt ist, kann nicht ausschließlich in der Wohnung gehalten werden.

6. Wohnen auf Probe
Vor der Adoption ist darauf zu achten, dass alle Beteiligten gut zueinander passen. Jedes Tier hat – wie wir Menschen auch – seinen eigenen Charakter und ist nicht mit jedem Lebewesen gleich gut verträglich. Auch eine Tierhaarallergie kann ein unüberwindbares Hindernis darstellen.
Stellen Sie sicher, dass Sie vor der Adoption Ihren neuen tierischen Freund ausreichend kennenlernen: Gehen sie gemeinsam spazieren, vielleicht darf der Hund auf Probe bei Ihnen einziehen, verbringen Sie Zeit mit der gewünschten Katze im Katzenhaus. So können Sie sicher sein, dass das gemeinsame Leben gut funktionieren wird. Bei Fragen oder Problemen stehen Tierheimmitarbeiter mit Rat und Tat zur Seite.
7. Sorgen Sie für eine Urlaubs- oder Krankheitsvertretung
Gerade zur Urlaubszeit werden viele Tiere im Tierheim abgegeben oder illegal ausgesetzt. Daher sollten Sie schon vor der Adoption eine langfristige Lösung parat haben, wenn Sie verreisen und Ihren neuen tierischen Freund nicht mitnehmen können. Auch ein plötzlicher Krankenhausaufenthalt führt leider immer wieder zur Abgabe von Tieren.
Zur Überbrückung eignen sich Tierpensionen (das kann teuer werden!), vertrauensvolle Freunde oder Familienmitglieder. Allerdings kommen viele Tiere mit einer zeitweisen Trennung nicht wirklich gut zurecht, daher sollten Sie möglichst immer für Ihren Mitbewohner da sein. Katzen sind meist sehr ortsverbunden und können nicht einfach mal für zwei Wochen anderweitig untergebracht werden – die Betreuung der Samtpfoten sollte in Ihrer Wohnung stattfinden.

Was Sie tun können
Das Wichtigste vor der Adoption eines tierischen Mitbewohners ist, sich ausführlich zu informieren. Manchmal kann sich nach einer gründlichen Prüfung der Voraussetzungen auch herausstellen, dass es besser ist, sich gegen eine Adoption zu entscheiden. Seien Sie ehrlich zu sich selbst und fragen Sie sich, ob Sie einem Hund oder einer Katze wirklich das Zuhause schenken können, das er oder sie verdient hat.
-
Quellen
[1] Der deutsche Tierschutzbund: Tiervermittlung, https://www.tierschutzbund.de/organisation/einrichtungen/zentrum-weidefeld/tiervermittlung/, (eingesehen am 09.11.2020)
[2] Osnabrücker Zeitung (16.12.2014): Das kosten die beliebtesten Haustiere, www.noz.de/deutschland-welt/gut-zu-wissen/artikel/531261/das-kosten-die-beliebtesten-haustiere, (eingesehen am 09.11.2020)