Für Krokodilleder lassen Luxushersteller lebende Krokodile, Alligatoren und Kaimane aufschneiden und ausbluten. Enthüllungsvideos von PETA und ihren Partnerorganisationen haben bereits mehrfach das Leid und die grausame Tötung von Reptilien aufgedeckt. Ihre Häute werden zu vermeintlich luxuriösen Ledertaschen und weiteren Accessoires verarbeitet, die auf der ganzen Welt verkauft werden.
Im Rahmen einer PETA-Recherche in Vietnam im Jahr 2016 gab der Betreiber eines Zuchtbetriebs an, dass zu jener Zeit zwei der untersuchten Betriebe in Vietnam Krokodilhäute an den Mutterkonzern von Louis Vuitton, LVMH, und an „einige der größten Marken“ lieferten.
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Wie wird ein Krokodil getötet?
Arbeiter in Betrieben in Vietnam fügten den Krokodilen Elektroschocks zu und versuchten dann, sie zu töten, indem sie die Tiere im Genick aufschnitten und ihnen eine Metallstange in die Wirbelsäule stießen. Während des Vorgangs zitterten die Krokodile stark. Das Bein eines der Krokodile hob sich, nachdem man das Tier aufgeschnitten hatte. Die Arbeiter ließen es einfach zum Ausbluten liegen.
Ein Reptilienexperte hat sich die Aufnahmen der Krokodilschlachtung angesehen und sagte: „Die Einschnitte im Genick sind inhuman und müssen sehr schmerzhaft gewesen sein. Es ist absolut unwahrscheinlich, dass diese Tiere auf der Stelle tot waren.“
Wissenschaftlich ist längst geklärt, dass Reptilien – ähnlich wie Menschen und andere Säugetiere – Schmerzen empfinden, denn sie verfügen über neuroanatomische Strukturen und neurophysiologische Abläufe, die unseren sehr nahe sind. [1] Aber auch ohne dieses Wissen wäre es inakzeptabel, ein Lebewesen einzufangen und zu töten, nur um seine Haut zu tragen.
Bei lebendigem Leib: Genick aufgeschnitten und Stange in die Wirbelsäule gestoßen
Arbeiter brachten die Krokodile in einen angrenzenden Raum und schnitten ihnen die Haut ab – ein Vorgang, der pro Tier zwischen 15 und 20 Minuten dauert. Die Aufnahmen zeigen, dass sich ein Krokodil selbst nach der Häutung noch bewegte.
Wie wird Krokodilleder hergestellt?
Der Augenzeuge prüfte einen Betrieb mit Zehntausenden Krokodilen, von denen alle drei Monate 1.500 getötet werden. Dem Besitzer zufolge belieferte die Anlage zum damaligen Zeitpunkt die Marke Louis Vuitton mit Häuten.
Rund 5.000 Krokodile wurden dort in kleinen Betongehegen gehalten, die teilweise kleiner waren als die Tiere selbst. Der Augenzeuge erhielt die Auskunft, sie würden 15 Monate lang so gehalten und dann getötet.
Ein Reptilienexperte nannte diese Bedingungen für große Krokodile „zu restriktiv, zu wenig anregend und inhuman“.
Eingesperrt in kleine, kahle Gehege
Im genannten Betrieb und einer weiteren Anlage, die laut dem Besitzer Häute an LVMH lieferte, wurden Krokodile auf engstem Raum in Betongruben gehalten. Eine solch zusammengepferchte Haltung führt bei den Tieren häufig zu Aggression und Verletzungen, die wiederum oft Infektionen und Krankheiten nach sich ziehen. Einem Krokodil fehlte der Schwanz.
Helfen Sie uns, diese Tierquälerei zu stoppen
PETA hat derartige Tierquälerei an Reptilien bereits in zahlreichen Ländern wie Vietnam, Indonesien, Simbabwe, den USA oder Australien aufgedeckt. Die Missstände sind immer die gleichen: trostlose, beengte Gefangenschaft und ein gewaltsamer Tod.
Bitte kaufen Sie keine Produkte aus Exotenleder – denken Sie an die Tiere, denen dafür so unsagbares Leid zugefügt wurde. Unterschreiben Sie auch unsere Petition an Louis Vuitton mit der Forderung, Exotenleder aus dem Sortiment zu streichen.
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Quellen
Kowalewski N (2018): Schmerz, Schmerzevaluierung und Analgesie bei Reptilien, Vögeln und Fischen, Ludwig-Maximilians-Universität, München, Diss