Deshalb sollten Sie zu Weihnachten keine Tiere verschenken

Besonders zur Weihnachtszeit finden sich Kaninchen, Hunde, Katzen und viele andere Tiere auf den Wunschzetteln – vor allem von Kindern. In Zooläden, Baumärkten und im Internet häufen sich die Anzeigen mit „lebenden Weihnachtsgeschenken“. Viele Tierheime richten jedoch genau in dieser Zeit des Jahres einen Vermittlungsstopp ein, denn Tiere sind fühlende Mitlebewesen und keine Spielzeuge, Geschenke oder Accessoires.

Einem Vierbeiner ein Zuhause zu schenken, ist eine verantwortungsvolle Aufgabe, die zeit- und kostenintensiv ist – und das oftmals für viele Jahre. Deswegen muss die Entscheidung, ein Tier aufzunehmen, unbedingt wohlüberlegt getroffen werden – und zwar von der ganzen Familie.

Alle Jahre wieder

Jahr für Jahr werden tausende Tiere nach dem Weihnachtsfest in den ohnehin schon überfüllten Tierheimen abgegeben. Im schlimmsten Fall werden die Tiere sogar einfach ausgesetzt oder bei einem bevorstehenden Umzug zurückgelassen.

Die Gründe sind vielfältig: Der Mietvertrag untersagt die Tierhaltung, aus dem niedlichen Katzenkind wird eine „Kratze-Katze“, das Kaninchen beginnt streng zu riechen, eine Tierhaarallergie macht sich bemerkbar oder der Hund hinterlässt Pfützen in der Wohnung. Immer wieder werden Halter von den hohen Kosten der Tierhaltung überrascht, weil sie sich zuvor nicht ausreichend mit der Thematik beschäftigt haben: Neben Nahrung und den regelmäßigen Tierarztbesuchen für Impfungen oder Routinekontrollen kann der Besuch beim Veterinär schnell zu einem kaum kalkulierbaren Kostenfaktor werden, wenn der tierische Freund ernsthaft erkrankt.

Hund vorm Weihnachtsbaum
Alle Jahre wieder sitzen an Weihnachten viele lebende Geschenke unter dem Weihnachtsbaum.

Schenken Sie tierfreundlich

Manche Menschen sind nicht dazu bereit, oder ihre Lebenssituation erlaubt es nicht, die Betreuung eines tierischen Begleiters langfristig zu übernehmen. Insbesondere Kinder verlieren oftmals schnell wieder das Interesse an einem Tier.

Verschenken Sie daher zu Weihnachten bitte keine Tiere, sondern tierfreundliche Geschenke, die allen – Mensch und Tier – Freude bereiten. Viele Tierheime und Tierschutzvereine bieten sogenannte Tierpatenschaften an. Besonders Kinder freuen sich oftmals genauso über Tiere aus Stoff oder entsprechende Sachbücher, in denen sie wertvolles Wissen über Tiere erlangen können.

Besuchen Sie bitte ein Tierheim

Wenn Sie auch nach Weihnachten noch bereit sind, einem tierischen Mitbewohner ein neues Zuhause zu schenken, dann besuchen Sie bitte ein Tierheim und adoptieren Sie einen Vierbeiner. Besonders nach Weihnachten sind in den letzten 10 Jahren die Rückgaben von Tieren extrem angestiegen. Im Monat Januar nahmen die Abgaben von Hunden in Großstadt-Tierheimen, um bis zu 40 Prozent- und bei Katzen sogar um bis zu 50 Prozent zu. (1)

Wer ein Tierheim besucht, wird schnell herausfinden, dass dort Tiere mit den unterschiedlichsten Eigenschaften und Bedürfnissen auf ein neues Zuhause warten. Hier finden Sie ruhige, aktive, schüchterne und aufgeschlossene Tiere sowie Welpen und graue Schnauzen. Nehmen Sie die Möglichkeit wahr, den Vierbeiner ausreichend kennenzulernen. Bei Hunden bieten sich gemeinsame Spaziergänge an, bei Katzen kann es sinnvoll sein, einige Stunden im Katzenhaus zu verbringen und sich der Samtpfote langsam zu nähern. Hierbei sollte sichergestellt werden, dass die Chemie zwischen beiden Partnern passt.

Tiere sind keine Ware Motiv Hamster

Haben Sie Mitgefühl: Unterstützen Sie kein Tierleid

  • Kaufen Sie bitte niemals Tiere in Zoohandlungen, beim Züchter, auf Tiermärkten oder im Internet. Der schöne Schein trügt: Die Haltungs- und Zuchtbedingungen sind vielfach katastrophal und tierschutzwidrig – sie bleiben in der Regel ebenso verborgen wie die Bedingungen während des Transports. In der Heimtierindustrie zählt einzig der Profit durch die „Massenware“ Tier. Das einzelne Individuum oder gar Schicksal, das die Tiere durchlebt haben, zählt für die Händler beim Geschäft mit der „Ware Tier“ nicht.
  • Sehen Sie bitte auch davon ab, Tiere aus Mitleid „freizukaufen“.
  • Unterstützen Sie unsere Forderung nach einem Heimtierschutzgesetz, das rechtsverbindliche Vorgaben mit Mindestanforderungen sowohl für die Privathaltung als auch die Heimtierindustrie fordert.