Alternativen zum Zoobesuch: 8 tierfreundliche Freizeitaktivitäten

Während einige sich fragen, ob es tierfreundliche Zoos gibt, erkennen immer mehr Menschen, dass Zoos für Tiere nichts anderes als Gefängnisse sind. In diesen Einrichtungen leiden viele Tiere an Verhaltensstörungen, verstümmeln sich selbst oder drehen die immer gleichen Runden.

Dabei gibt es zahlreiche tierfreundliche Alternativen, um der Tierwelt ein Stück näherzukommen und Interessantes über das Verhalten von Tieren in freier Wildbahn – statt in Gefangenschaft – zu erfahren.

Inhalte im Überblick

Warum es keine tierfreundlichen Zoos und Tierparks gibt

In zoologischen Einrichtungen wie Zoos, Tierparks und Wildparks werden Tiere in der Regel ihr Leben lang eingesperrt – wie in einem Gefängnis. Zoos und Co. werden den Bedürfnissen der Tiere, die sie an ihr Lebensumfeld für ein artgerechtes Leben haben, nicht gerecht. Die Folge: Viele Tiere erkranken, entwickeln psychische Erkrankungen und sterben verfrüht.

Dieses Leid wird von Zooverantwortlichen einfach in Kauf genommen – fühlende Lebewesen werden skrupellos aus Unterhaltungs- und Profitzwecken zur Schau gestellt.

Sind Tierparks besser als Zoos?

Auch wenn Tierparks sich oft als besonders „großflächig“ angelegte zoologische Gärten präsentieren, haben auch dort die meisten Tierarten wenig Platz und leiden unter artwidrigen Bedingungen – ein trauriges Beispiel ist die Haltung von Menschenaffen im Tierpark Hagenbeck. Die Bezeichnungen Tierpark, Tiergarten und Zoo können synonym verwendet werden; somit leiden die Tiere in all diesen Einrichtungen.

Gehege
Aufgrund der nicht artgerechten Haltung leiden Tiere auch in Wildtierparks unter Verhaltensstörungen.

Welcher Zoo ist tierfreundlich?

Einige Zoos, Tierparks, Wildparks, Aquarien und Meereszoos stellen sich selbst als besonders tierfreundlich dar – teilweise werden sie auch von Besucher:innen oder medial als besonders tierfreundlich bezeichnet. Doch die hohen Ansprüche von Tieren an ihren Lebensraum können in zoologischen Einrichtungen niemals artgerecht erfüllt werden. In der Gefangenschaft fehlt es den Tieren meist an Bewegung und Beschäftigungsmöglichkeiten, die Enge führt oft zu Konflikten unter Artgenossen, bei denen sie sich nicht aus dem Weg gehen können.

Es spielt keine Rolle, wie vermeintlich tierfreundlich sich ein Zoo oder eine ähnliche Einrichtung präsentiert und wie die öffentliche Wahrnehmung ist – letztlich geht es den Verantwortlichen ausschließlich um Profit. Ein Beispiel dafür ist, dass Unsummen für die Neugestaltung der Zoos ausgegeben werden, um wieder mehr Publikum anzulocken, während Spenden an echte Artenschutzprojekte verschwindend gering sind.

Zoos sind Gefängnisse für Tiere, denen eigentlich ein glückliches, selbstbestimmtes Leben in ihren natürlichen Lebensräumen zusteht.

Die 8 besten tierfreundlichen Alternativen zum Zoobesuch

Wenn Sie etwas über Tiere, ihre Bedürfnisse und einen respektvollen Umgang mit ihnen lernen möchten, gibt es zahlreiche tierfreundliche Möglichkeiten. Hier finden Sie die acht besten Alternativen zum Zoobesuch.

1. Lebenshöfe besuchen

Deutschlandweit gibt es zahlreiche Lebenshöfe, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Tieren ein neues Leben zu ermöglichen. Für manche dieser Tiere war es sprichwörtlich Rettung in letzter Sekunde. So werden auf Lebenshöfen beispielsweise Tiere aufgenommen, die sich aus einem Tiertransporter befreien konnten, aus schlechter privater Haltung stammen oder in Tierversuchen leiden mussten.

Der Besuch eines Lebenshofes bietet also einen guten Einblick in die Geschichten und das Leben verschiedenster Tiere und vermittelt vor allem Kindern Respekt und Wertschätzung gegenüber Tieren. Auf manchen Lebenshöfen gibt es sogar die Möglichkeit Urlaub zu machen – der perfekte Familienausflug für Tierfreund:innen.

zwei ziegen im heu
Lebenshöfe nehmen Tiere auf, die früher in der Tierwirtschaft ausgebeutet wurden.

2. Auffangstationen besuchen

Neben Lebenshöfen finden sich deutschlandweit auch viele Auffangstationen, die Tiere mit Einschränkungen aufnehmen und versorgen. So gibt es beispielsweise in vielen Städten engagierte Menschen, die Tauben aufpäppeln, sich um junge Wildtiere kümmern, die ihre Eltern verloren haben, oder verletzte Tiere gesund pflegen. Besonders im Ausland ist bei solchen Auffangstationen aber Vorsicht geboten, denn oftmals wird der Tierschutz nur vorgeschoben und Eigenbezeichnungen wie „Sanctuary“ sind nicht gesetzlich geschützt.. Deshalb sollte man sich im Voraus immer über die Seriosität einer Auffangstation informieren.

3. Lebensraum-Ausstellungen besuchen

Es gibt Ausstellungen, die Lebensräume verschiedener Tierarten darstellen und erlebbar machen. So schafft es beispielsweise das „Korallenriff“ im Senckenberg Naturmuseum Frankfurt in einer großen Inszenierung anhand von naturgetreuen Modellen, die Artenvielfalt der tierischen Riffbewohner in ihrer natürlichen Umgebung zu veranschaulichen – und das, ohne dafür echte Tiere einzusperren.

4. Geführte Touren in der heimischen Natur

Wer faszinierende Tiere besser kennenlernen und in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten will, der muss gar nicht weit fahren, denn verschiedene Naturschutzvereine bieten beispielsweise Führungen durch Vogelkundler:innen oder Fledermaus-Exkursionen an. Häufig handelt es sich dabei um gemeinsame Wanderungen und Spaziergänge in der Natur, die sich perfekt als Tagesausflug eignen.

Personen wandern im Wald
Wanderungen in der Natur bieten auch eine gute Möglichkeit, Tiere in ihrem gewohnten Umfeld zu beobachten.

5. Dokumentationen

Tier-Dokumentationen bieten uns die Möglichkeit, Tiere in aller Welt aus nächster Nähe zu beobachten und ihren Alltag zu begleiten. Ganz gleich, ob Amazonasgebiet, Unterwasserwelt oder das Leben von Insekten: Alles, was wir im echten Leben vermutlich niemals erleben könnten, lässt sich mit ein paar Klicks ins eigene Wohnzimmer holen.

6. Tiere über Webcams live beobachten

Heutzutage gibt es auch die Möglichkeit, Wildtiere in aller Welt live über Webcams zu beobachten. So wurden beispielsweise Kameras vor Vogelnestern installiert, und auch Tiere an Wasserlöchern in Afrika oder Eisbären in der Arktis lassen sich mit dieser Technik online und in Echtzeit betrachten. Mit Webcams können wir die Tierwelt hautnah und intensiv erleben, ohne Tiere dafür einsperren zu müssen.

7. VR-Technik

Bahnbrechende technologische Entwicklungen machen es mittlerweile sogar möglich, Tieren noch näherzukommen. So kann man mithilfe der Virtual-Reality-Technologie beispielweise einen Ausflug mitten in den Urwald machen und Gorillas virtuell aus nächster Nähe beobachten. Wir sind gespannt auf die einzigartigen Möglichkeiten, die uns die VR-Technik in Zukunft noch bieten wird.

Frau mit VR Brille sitzt vor einem Computer
Die VR-Technik macht es Menschen möglich, Tieren nahe zu kommen, ohne ihnen dabei zu schaden.

8. Lokale Tierschutzprojekte aktiv unterstützen

Informieren Sie sich über Möglichkeiten, wie Sie an Tierschutzprojekten in Ihrer unmittelbaren Nähe mitwirken können. So kann man beispielsweise aktiv bei Krötenwanderungen helfen und vielen Tieren das Leben retten. Häufig werden auch Tierfreund:innen gesucht, die Fahrdienste zu Tierarztpraxen übernehmen oder als Pflegestelle unterstützend mithelfen können. Aber auch Gassi-Dienste oder Spielstunden im Tierheim sind eine tolle Möglichkeit, Tieren nahezukommen und ihnen gleichzeitig zu helfen.

Zum Wohle der Tiere: Sprechen Sie sich gegen Zoos aus

Informieren Sie Ihr Umfeld über das Leid der Tiere in Zoos und zeigen Sie die vielfältigen tierfreundlichen Alternativen auf.