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Ackern für die Tiere: Ausstiegsplan für eine tierfreie Landwirtschaft

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Die Entscheidung, was auf unseren Tellern landet, ist längst keine Privatsache mehr. Die Wissenschaft ist sich einig, dass unsere Ernährung maßgeblichen Einfluss auf unsere Umwelt und damit auf unsere Zukunft hat [1]. Denn die tierhaltende Landwirtschaft tötet nicht nur jedes Jahr Milliarden Lebewesen, sie gehört zu den ressourcenintensivsten und umweltschädlichsten Wirtschaftszweigen unserer Zeit [2]. Die derzeitige landwirtschaftliche Tierhaltung bedroht die Lebensgrundlagen von Menschen und Tieren und ist, zumal wir Alternativen haben, ethisch nicht zu rechtfertigen.

Online-Petition

Tierausbeutung abschaffen: Helfen Sie, den Ausstieg aus der landwirtschaftlichen Tierhaltung zu vollziehen!

Werden Sie jetzt aktiv

Ausstieg statt Umbau: Eine tierfreie Landwirtschaft ist gerecht für alle!

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

Art. 20a unseres Grundgesetzes garantiert, dass der Staat „die natürlichen Lebensgrundlagen und die Tiere im Rahmen der verfassungsmäßigen Ordnung“ schützt, auch in Verantwortung für die künftigen Generationen. Die gegenwärtige Landwirtschaft mit Tierhaltung bedroht jedoch die Lebensgrundlagen von Menschen und Tieren, sie ist ressourcenintensiv und nicht zukunftsfähig: Rund zwei Drittel der in Deutschland landwirtschaftlich genutzten Fläche dient der industriellen Tierhaltung und der Herstellung von „Futtermitteln“ für die Tiermast. Monokulturen für den Anbau von Tiernahrung gefährden die Biodiversität und der Einsatz von Pestiziden beschleunigt das Artensterben zusätzlich. Die Tierwirtschaft verursacht weltweit mehr Treibhausgasemissionen als der gesamte Verkehrssektor. Gülle belastet nicht nur unser Grundwasser, mit ihr werden nicht selten auch antibiotikaresistente Keime ausgewaschen. Der Konsum tierischer Produkte kann sich also negativ auf die menschliche Gesundheit auswirken und ist, zumal wir vielfältige Alternativen haben, ethisch nicht zu rechtfertigen. Die deutsche Landwirtschaft braucht daher nicht nur eine Abkehr von der industriellen Tiernutzung, sondern auch einen weitreichenden Aufbau umweltschonender Anbaumethoden.

Wie PETAs Ausstiegsplan aus der landwirtschaftlichen Tierhaltung zeigt, kann sich Deutschland mit einer tierfreien Landwirtschaft pflanzlich versorgen. Eine Landwirtschaft ohne Tierhaltung würde alleine in Deutschland fast 5 Millionen Hektar Landfläche für den Anbau pflanzlicher Nahrungsmittel freigeben. Jedes Jahr könnten über 100 Millionen Tonnen an Treibhausgasen eingespart und über 10 Millionen Euro an Subventionen für die Tierhaltung neu verteilt werden. Der unausweichliche System- und Strukturwandel in der deutschen Landwirtschaft muss nicht mit Höfesterben und umweltschädlichen Agrarsubventionen einhergehen, sondern kann in eine Zukunft gelenkt werden, die für alle gerecht, gesund und nachhaltig ist.

Darum appelliere ich an Sie: Nutzen Sie die Kraft Ihres politischen Amtes und setzen Sie sich in Ihrem politischen Einflussbereich dafür ein, dass die Zukunft der deutschen Landwirtschaft Schritt für Schritt, aber definitiv tierfrei und rein pflanzlich wird.

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Mit dem Absenden stimmen Sie der Verarbeitung Ihrer personenbezogenen Daten durch PETA Deutschland zu. Ihre Daten sind bei uns sicher. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung. Sie können Ihre Zustimmung selbstverständlich jederzeit ohne Angabe von Gründen widerrufen. Unseren Datenschutzbeauftragten erreichen Sie unter [email protected].
Die Petition richtet sich an
  • Bundesministerium für Ernährung&Landwirtschaft
  • Bundesministerium Umwelt
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Gemeinsam ackern für die Tiere

Was wäre, wenn wir allein in Deutschland plötzlich 4,9 Millionen Hektar Landfläche zur freien Verfügung hätten, da wir Tiere nicht mehr „nutzen“? Was wäre, wenn pflanzliche Alternativen im Supermarkt immer die günstigste Option wären, da wir Milliarden an landwirtschaftlichen Subventionen in nachhaltige, tierfreie Anbauweisen investieren?

Wie der dafür notwendige Umstieg auf eine tierfreie Landwirtschaft in Deutschland gelingen kann und welche immensen Vorteile damit verbunden sind, ist Gegenstand von PETAs Ausstiegsplan aus der landwirtschaftlichen Tierhaltung.

ein Menschenkind sitz bei einer Ziege und ihrem Baby auf der Wiese und hält die Hand zur Ziegenmama
Die landwirtschaftliche Tierhaltung bedroht die Lebensgrundlagen von Mensch und Tier

Ausstieg aus der Tierwirtschaft: Strategien für Deutschland

Die deutsche Landwirtschaft ist nicht nur durch Klimaveränderungen gefährdet. Immer mehr Menschen akzeptieren auch das Leid der Tiere in den Ställen nicht mehr und möchten Veränderungen. Es ist Aufgabe der Politik, den Ausstieg aus der Tierhaltung und den Umstieg auf ein tierfreies Landwirtschafts- und Ernährungssystem anzutreiben, aber auch zu steuern und sozial gerecht zu gestalten. PETAs Ausstiegsplan legt die dafür notwendigen Maßnahmen und Strategien vor und zeigt ihre Vorteile für Deutschland und die Weltgemeinschaft auf.

Jeweils unterteilt in finanzielle und nicht-finanzielle Prozesse werden praktische Vorschläge für einen beschleunigten Ausstieg aus der Tierhaltung sowie für einen beschleunigten Ausbau der veganen Ökolandwirtschaft und alternativen Lebensmittelproduktion gemacht. Nicht-finanzielle, sofort anwendbare Maßnahmen umfassen etwa Aufklärungs- und Informationskampagnen über die schädlichen Auswirkungen der Tierwirtschaft und die Vorteile einer pflanzlichen Ernährung, sowie zudem die Verschärfung von Tierhaltungsbedingungen und Förderung von nachhaltigen Produktionsweisen. Finanzielle Maßnahmen beschreiben beispielweise die ohnehin seit langer Zeit geforderte erhöhte Mehrwertsteuer auf tierische Produkte sowie die Umverteilung von Agrarsubventionen für Ausstiegsprogramme aus der landwirtschaftlichen Tierhaltung und den Ausbau des Ökolandbaus.

Vegan betrifft nicht die Anbauweise

Wenn ein Produkt im Supermarkt als „vegan“ gekennzeichnet ist oder wie Obst und Gemüse per se als vegan angesehen wird, dann bezieht sich das auf die Zutaten und die Verarbeitung. Nicht einbezogen ist jedoch die Anbau- und Ernteweise. Deshalb können vegane Lebensmittel durch den Einsatz von beispielsweise Gülle oder Schlachtabfällen ebenfalls an Tierleid gekoppelt sein. Hinzu kommt, dass die konventionelle Anbauweise zwar momentan mehr Erträge bringt, aber damit verbundene Monokulturen sowie der Pestizideinsatz schädlich für die Umwelt sind –  damit stellt sie eine reale Bedrohung für unsere Wildtiere dar, die meist, ohne gesehen zu werden, an den Folgen sterben.

In unserem Ausstiegsplan fordern wir deshalb neben der tierfreien auch eine ökologische Landwirtschaft. „Bio“ bezieht sich aber nur auf die Anbauweise und nicht auf die spätere Verarbeitung. Kurz: Bio für die Wildtiere und unsere Umwelt, tierfrei für die Tiere in den Ställen. Das heißt, veganer Ökolandbau ist für uns alle gut – auch für unsere Gesundheit.

Eine jüngere und ältere Frau pflücken zusammen auf einem Feld Tomaten.
Ökologische Landwirtschaft bezieht sich nicht nur auf die Anbauweise, sondern auch auf die Verarbeitung

Chancen des veganen Ökolandbaus

Von dem notwendigen Um- und Ausstieg werden viele verschiedene Akteur:innen und Produktionszweige betroffen sein – und doch dürfen wir keine Zeit mehr verlieren und sollten anfangen, gemeinsam für die Tiere zu ackern. Denn die Möglichkeiten einer tierfreien Landwirtschaft gehen weit über die Abmilderung der Klimakatastrophe hinaus. Millionen Tiere in Deutschland leiden nicht mehr in den Ställen, Transportern und Schlachthäusern, aber auch unsere Wildtiere bekommen Lebensräume zurück und werden – genau wie wir – vor beispielsweise schädlichen Pestiziden und Düngern geschützt.

  • Ergänzungen zum Ausstiegsplan:
    • Explizit wird in unserem Plan kein Ausstieg aus der Fischerei oder Jagd angesprochen – wir fordern ganz klar einen Ausstieg aus jeglicher Tiertötung, kommerziell oder nicht!
    • Menschenrechtsverletzungen finden durch die tierhaltende Landwirtschaft in Deutschland nicht nur in Bezug auf eine ungerechte Verteilung von Nahrung und intergenerationelle Ungerechtigkeit außerhalb von Deutschland statt, sondern auch real in Deutschland. Etwa bei Schlachthof-Mitarbeitenden, die unter fürchterlichen Arbeitsbedingungen ausgebeutet werden. [3]
    • Desinformationen werden nicht nur von Lobbyverbänden und der Industrie gestreut, auch das deutsche Landwirtschaftsministerium bringt beschönigende Beschreibungen der landwirtschaftlichen Tierhaltung in den Umlauf. [4, 5]
    • Der Ausstiegsplan stellt dar, dass neuartige Produktionsverfahren große Chancen für Deutschlands Ökonomie, Ökologie und den sozialen Bereich bedeuten, denn:
      • Mit Präzisionsfermentation lassen sich unter Einsatz von beispielsweise Hefe ressourcenschonend wichtige Proteine herstellen, teils auch aus sonst nicht essbaren Pflanzenteilen.
      • Mit der Kultivierung von Fleisch, vertikal Farming oder durch photovoltaisch erzeugtes mikrobielles Protein werden Millionen Hektar Land frei und kein Tier muss mehr sterben.
      • Produkte aus alternativen Proteinen, etwa Hülsenfrüchten, stehen schon heute zahlreich zur Verfügung.
      • Die Bodenqualität wird erheblich verbessert und geopolitische Abhängigkeiten können durch eigenen Anbau von Grundnahrungsmitteln verhindert werden.
      • Landwirtschaftliche Insolvenzen werden durch zielgerichtete Subventionen verhindert.
      • Alle diese Punkte haben unmittelbare, positive und nachhaltige Auswirkungen auf die Volks-, Markt- und Landwirtschaft des Landes.
    • Nach heutigem Wissen stellen tierische Produkte keine Grundnahrungsmittel mehr dar. Der Steuersatz sollte auf mindestens 19 % angehoben werden, bei gleichzeitiger Senkung der Mehrwertsteuer auf pflanzenbasierte und sonstige nachhaltige und vegane Alternativen auf 0 %. Dies wird seit längerem auch vom Umweltbundesamt gefordert. [6] Die zusätzlichen Steuereinnahmen dürfen nicht wieder in die Tierhaltung fließen, etwa in „bessere“ Ställe. Stattdessen sollten sie beispielsweise in Ausstiegs- und Umstiegsprämien für Landwirt:innen investiert werden. [7]
    • Damit die künftigen Möglichkeiten der Politik nicht weiter schwinden und gleichzeitig immer teurer werden, braucht es zügig einen Wandel in unserer Ernährung und Landwirtschaft. Bereits im Jahr 2025 belaufen sich die Umweltkosten der Fleischproduktion alleine in Deutschland auf 21 Milliarden Euro jährlich. Hinzu kommen Gesundheitskosten durch den Konsum von rotem und verarbeitetem Fleisch in Höhe von 16 Milliarden Euro. [8]
    • Dass bio-vegan im Trend ist, zeigt eine Zahl sehr deutlich: 2025 stammten 65 % der pflanzlichen Milchgetränke aus der tierfreien und nachhaltigen Landwirtschaftsform. [9] Prof. Dr. Katharina Reuter, Geschäftsführerin des Bundesverbands Nachhaltige Wirtschaft (BNW), bestätigt, dass sich für die deutschen Landwirt:innen hier ein neuer Absatzmarkt eröffnet. Außerdem appelliert sie an die neue Bundesregierung, den Ökolandbau in Deutschland zügig auf das 30-%-Ziel auszubauen: „Gesunde Bio-Böden verbessern die Lebensgrundlage von Bäuer:innen, die Lebensmittelsicherheit und die Klimafolgenanpassung. Jetzt in Bio zu investieren, hilft Bäuer:innen trotz Klimawandel erfolgreich zu wirtschaften und macht sie zu aktiven Partner:innen im Umweltschutz“. [10]
Eine Landscape Aufnahme einer Moorlandschaft
Eine tierfreie, ökologische Landwirtschaft hilft den Tieren und der Natur

Wie auch Sie für die Tiere ackern können

Mit der Entscheidung für eine rein pflanzliche Lebensweise können Sie bereits jetzt jeden Tag zu einem Ausstieg aus der landwirtschaftlichen Tierhaltung beitragen. Außerdem können Sie die Politik auffordern, PETAs Ausstiegsplan in die aktuellen Debatten mit einzubeziehen. Unterschreiben Sie unsere Petition – wenn wir gemeinsam für die Tiere ackern, können wir den Umstieg auf eine tierfreie, gerechte und nachhaltige Landwirtschaft vollziehen.