Hunde müssen schnüffeln dürfen – ein Grundbedürfnis für jeden Hund

Hunde sind wahre Schnüffelweltmeister – verglichen mit uns Menschen besitzen sie etwa 10 Mal mehr Riechzellen. Das erklärt auch, warum es für die Vierbeiner so wichtig ist, die Umgebung beim Spaziergang ausgiebig mit der Nase zu erkunden. Für uns Menschen ist dieses Verhalten vergleichbar damit, die Zeitung zu lesen oder uns zu einem informativen Treffen mit Freunden zu treffen.

Lassen Sie ihrem Hund daher beim Spaziergang ausreichend Zeit zum Schnüffeln und für die Informationsaufnahme.

Schnüffeln als Grundbedürfnis

Das intensive Schnüffeln gilt als ein Grundbedürfnis eines jeden Hundes. Egal wie groß oder klein der Vierbeiner ist, ob jung oder alt: Für jeden Hund verstecken sich auf Spaziergängen durch die Natur oder an vielen Ecken in der Stadt interessante Informationen, die ausgiebig „gelesen“ werden müssen. Durch das Schnüffeln versorgen sich Hunde mit Informationen aus ihrer Umgebung und kommunizieren mit ihren Artgenossen.

Hunde können durch ihren ausgeprägten Geruchssinn beispielsweise Richtungen orten und im Gehirn eine Art Geruchskarte erstellen. Das erklärt auch, warum sie dazu eingesetzt werden, verschwundene Menschen zu suchen und zu finden. Ausgebildete Fährtenhunde können auch nach Stunden einer Spur folgen, die häufig zum Ziel führt.

Hund riecht im Schnueffelteppich
Schnüffeln hält fit!

Auch kleine Hunde sollten nicht ständig auf dem Arm oder in einer Tasche herumgetragen werden, denn auch sie wollen Hund sein und mit ihrer Supernase die Gegend erkunden.

Über diesen „Schnüffel-Informationsaustausch“ erfahren die Vierbeiner, wie es um das Geschlecht, das Alter, die Paarungsbereitschaft, das Gemüt, die Gesundheit und die Ernährung des anderen steht. Für Hunde sind das wesentliche Informationen, die Auskunft darüber geben, ob der Artgenosse sich beispielsweise zur Fortpflanzung eignet oder eine Bedrohung darstellt.

Intensives Schnüffeln bei Hundebegegnungen kann im Umgang und beim Sozialverhalten mit anderen Vierbeinern auch der Beschwichtigung dienen oder in angespannten Situationen sogar deeskalierend wirken. Kommt ein anderer Hund auf einen Vierbeiner zu, wendet sich dieser oftmals mit der Nase seitlich ab und beginnt interessiert, an einer Stelle zu riechen. Natürlich wird der sich nähernde Artgenosse dabei weiter beäugt. Ein „Schnüffeln“ ist also immer situationsbedingt zu bewerten.

Einfache Tricks für spannende Spaziergänge

Die Natur bietet tolle Möglichkeiten für die Nasenarbeit mit dem Hund: Leckerchen lassen sich einfach in Baumrinde, auf Parkbänken oder unter Blättern verstecken und können so in Schnüffelarbeit vom Hund gefunden werden.

Auch die eigenen vier Wände eignen sich gut zum intensiven Schnüffeltraining: In passenden „Schnüffelteppichen“, die im Fachhandel erhältlich sind, oder in selbst gebastelten „Such-Boxen“ aus Karton können Hundehalter die Lieblingsleckerchen oder das Lieblingsspielzeug des Vierbeiners verstecken.

Nasenarbeit in den eigenen vier Wänden.

Ein Training, das den Hund mental auslastet und Spaß macht!

Achtung: Nasenarbeit ist für Hunde sehr anstrengend. Tierhalter müssen dafür sorgen, dass die Tiere Zugang zu frischem Wasser haben, denn ihre Nasenschleimhäute werden bei den Suchspielen schnell trocken. Während der Nasenarbeit atmen Hunde bis zu 300 Mal pro Minute ein und aus und verlieren durch Hecheln und Schnüffeln viel Wasser. Etwa zehn Minuten „Nasenarbeit“ lasten den Vierbeiner geistig so aus wie etwa ein einstündiger Spaziergang. Kein Wunder, sie vollbringen dabei ja eine wahre geistige Höchstleistung.

Was Sie tun können

  • Legen Sie beim Spaziergang mit dem Vierbeiner Ihr Handy zur Seite. Diese Zeit gehört Ihnen gemeinsam – widmen Sie Ihre volle Aufmerksamkeit dem Hund. Es gibt gemeinsam so viel Schönes zu entdecken!
  • Für die Bindung zwischen Mensch und Hund ist es wichtig, sich gemeinsam zu beschäftigen. Gemeinsame Aktivitäten, wie das Suchen nach Gegenständen oder Leckerchen, können einen wichtigen Beitrag für ein tolles Zusammenleben von Mensch und Tier leisten.
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