Meschede: Katzen von Jägern getötet? | PETA erstattet Anzeige

Ein Katzenhalter aus Meschede-Wennemen im nordrhein-westfälischen Sauerland fand am 15. Februar 2023 zwei seiner Katzen tot in einem Erdloch neben einer Lebendfalle, wie aus einem Medienbericht hervorgeht. [1] Eine Katze sei dem zitierten Halter zufolge vermutlich qualvoll in der Falle gestorben, die andere könnte erschlagen worden sein. Zudem wurde in unmittelbarer Nähe ein toter Dachs gefunden, der – sofern es sich um ein erwachsenes Tier handelt – aktuell der Schonzeit unterliegt.

Die Hinweise deuten darauf hin, dass hier Jäger:innen involviert sein könnten – wir von PETA Deutschland haben daher Anzeige erstattet, damit die Staatsanwaltschaft die Täter:innen ermittelt.

Halter findet seine Katzen tot neben Jagdfallen

Die beiden toten Katzen und der Dachs wurden in bzw. in der Nähe von Lebendfallen gefunden, die örtliche Jäger:innen nur wenige Meter von dem Grundstück des Katzenhalters aufgestellt hatten. Aus dem Medienbericht geht hervor, dass der Halter vermutet, eine der beiden Katzen sehe aus, als sei sie erschlagen worden. Die andere wirke, als sei sie qualvoll in der Falle gestorben. [1]

Laut Landesjagdgesetz ist die Tötung von Katzen in Nordrhein-Westfalen verboten, für erwachsene Dachse gilt aktuell eine Schonzeit, da sie derzeit Nachwuchs bekommen und aufziehen. Der Mann informierte die Polizei, die Ermittlungen laufen. [1]

„Wir hoffen, dass die Ermittlungsbehörde die Täter:innen überführen kann und harte Strafen verhängt. Leider werden Katzen von Teilen der Jägerschaft gnadenlos verfolgt. Die abscheuliche Tat zeigt erneut, dass die Hobbyjagd in unserer Gesellschaft nichts zu suchen hat.“

Peter Höffken, PETA Deutschland

PETA erstattet Strafanzeige

Wegen des Verdachts auf illegale Tötung dieser Tiere haben wir Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Arnsberg erstattet. Zudem weisen wir darauf hin, dass die Hobbyjagd so grausam wie unnötig ist – und daher verboten werden sollte, egal, um welche Tierart es sich handelt.

Schlagfalle im Wald
Bei Lebendfallen handelt es sich zumeist um Holz- oder Drahtkästen, in die ein Tier gelockt wird.

Jagen und Töten von Katzen, Füchsen und Dachsen ist sinnlos und grausam

Jäger:innen sehen Katzen und Beutegreifer wie Dachse und Füchse als Jagdkonkurrenz – daher werden jährlich Hunderttausende von ihnen getötet. Aus wildbiologischer und ökologischer Sicht ist eine flächendeckende Bejagung völlig unbegründet. Allein in der Jagdsaison 2021/2022 wurden in Nordrhein-Westfalen rund 46.000 Füchse und 6.220 Dachse legal von Jäger:innen getötet.

grafik zur jagdsaison

Anders als in Nordrhein-Westfalen ist die Jagd auf Katzen in vielen anderen Bundesländern noch erlaubt: So werden jährlich schätzungsweise rund 200.000 Katzen in Deutschland getötet. Jagdverbände veröffentlichen in der Regel keine Zahlen über getötete Katzen und Hunde.

Anerkannte Studien belegen, dass aus ökologischer Sicht keine Notwendigkeit für die Jagd auf Wildtiere besteht: So regulieren sich die im Wald wohnenden Tierpopulationen dem renommierten Biologen Professor Dr. Josef Reichholf zufolge durch Umwelteinflüsse wie Witterung, Nahrungsverfügbarkeit und Krankheiten natürlicherweise von allein. [2]

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Helfen Sie, die Hobbyjagd zu verbieten!

Die Jagd ist eine Gefahr für alle Lebewesen: Jäger:innen fügen zahllosen Wildtieren und sogenannten Haustieren immenses Leid zu – immer wieder verletzen und töten sie versehentlich auch Menschen.

Bitte unterschreiben Sie unsere Petition und stimmen Sie für ein Ende der Hobbyjagd, wenn Sie dazu beitragen möchten, dieses Leid zu beenden.