Nach unerwarteter Geburt: Tigerbabys im Zoo Münster tot

Ein Tiger liegt auf einem Steinboden.
Symbolbild

Im Allwetterzoo Münster sind in der Nacht von Freitag auf Samstag, den 27. Januar 2024, überraschend zwei sibirische Tigerbabys geboren worden. Beide Tierkinder sind nun bereits viel zu früh verstorben. [1] Wir von PETA Deutschland üben scharfe Kritik an der nicht vertretbaren Haltung und Nachzucht von Großkatzen in Zoos und Tierparks.

Durch die artwidrige Haltung auf viel zu kleinen Flächen leiden Tiger und andere Großkatzen meist unter gravierenden Verhaltensstörungen. Auswilderungen sind daher nicht möglich. Zudem kritisieren wir, dass die Tiere dennoch allein zu Schauzwecken in Zoos gezüchtet und lebenslänglich eingesperrt werden. Wir appellieren an die Zooverantwortlichen, die Zucht von Großkatzen zukünftig gänzlich einzustellen.

„So traurig es auch ist, dass die beiden Tigerbabys bereits nach kurzer Zeit verstorben sind – ihnen bleibt damit ein leidvolles Leben in beengter Zoogefangenschaft erspart. Großkatzen leiden seelisch enorm unter den artwidrigen Lebensbedingungen im Zoo. Zudem leistet die Zucht auch keinen Beitrag zum Artenschutz – die Tierkinder sollten lediglich als neuer Publikumsmagnet missbraucht werden, um die Kassen weiter klingeln zu lassen.“

Dr. Yvonne Würz, PETAs Fachreferentin für die Tiere in der Unterhaltungsindustrie

Artgerechte Großkatzenhaltung in Zoos ist unmöglich

Sibirische Tiger erreichen eine Schulterhöhe von bis zu über 100 Zentimeter und eine Länge von rund zwei Metern. Damit sind Sibirische Tiger die größte Tigerunterart. Im Grenzgebiet von Russland, China und Nordkorea leben nur noch rund 500 der Tiere in Freiheit. Dort beanspruchen die Tiger Reviere von mehreren hundert Quadratkilometern. Zoos können den Tieren niemals die Umgebung für ein artgerechtes Leben bieten.

Wir von PETA setzen und dafür ein, dass Großkatzen wie Tiger, Löwen und Leoparden – außer in Auffangstationen – nicht mehr in Gefangenschaft gehalten werden dürfen. Im Zoo gefangene Tiere sind dort zu einem reizarmen Leben auf wenigen Quadratmetern verdammt. Artwidrige Haltungsbedingungen und schwere Verhaltensstörungen sind daher eher die Regel als die Ausnahme. Zoos leisten mit der Zucht und Haltung der Tiere zudem keinen Beitrag zum Artenschutz. Im Zoo geborene Tiger oder Löwen können nicht ausgewildert werden, da sie in Gefangenschaft nicht lernen, selbstständig in der Natur zu überleben.

Subventionen für den Erhalt von Lebensraum statt Zoos

Während meist Millionen Euro in Zuchtprogramme und kostenintensive Bauprojekte der Zoos fließen, sind die Spenden an Organisationen, die in den natürlichen Lebensräumen bedrohter Tierarten echten Artenschutz betreiben, verschwindend gering. Wir fordern, dass Gelder künftig direkt in Artenschutzprojekte in den Herkunftsländern bedrohter Tierarten investiert werden, um ihr Überleben dort zu sichern.

Deshalb appellieren wir an die Zooverantwortlichen, die verantwortungslose Zucht zu stoppen und hoffen, dass auch die Öffentlichkeit das Tierleid nicht länger durch Zoobesuche unterstützt.

Jetzt helfen: Menschenaffen raus aus Zoos!

Neben Großkatzen, Eisbären und zahlreichen anderen Tieren leiden auch unsere nächsten Verwandten, die Menschenaffen, unter der lebenslangen Haft in Zoos. Helfen Sie jetzt dabei, dass die Zucht und Haltung von Menschenaffen mittel- bis langfristig ausläuft!