Der Hummer: 7 faszinierende Fakten über die Krebse

Hummer sind faszinierende Tiere, die über beeindruckende Fähigkeiten verfügen. Leider wissen nur wenige Menschen mehr über die Krebse, weswegen jedes Jahr unzählige Hummer auf grausame Weise lebendig gekocht und gegessen werden. Erfahren Sie hier mehr über die Tiere und warum wir sie nicht quälen und töten sollten.

1. Hummer altern nicht wie wir

In freier Wildbahn können Hummer bis zu 100 Jahre alt werden – aber wären sie nicht in ihrem Panzer gefangen oder würden Opfer von Angriffen, wären sie möglicherweise unsterblich. Ein Enzym sorgt dafür, dass die Tiere nicht altern wie die meisten anderen Tiere. [1] Da sie aber immer weiterwachsen und ihr Panzer nicht mitwächst, müssen sie sich regelmäßig häuten – was mit zunehmender Größe einen immer höheren Energieaufwand bedeutet.

Spätestens wenn ein Hummer aufhört, sich zu häuten, neigt sich sein Leben dem Ende zu, denn er ist in seinem Panzer gefangen, in dem sich Parasiten und Bakterien ansammeln. Ob der Tod dann infolge einer Krankheit eintritt oder weil der Hummer in seinem Panzer eingequetscht ist, ist nicht bekannt.

hummer im meer

2. Hummer können Rechts- oder Linkshänder sein

Viele Hummer haben zwei verschieden große Scheren. Mit der größeren Knackschere öffnen sie die Schalen ihrer Beutetiere. Die kleinere Greifschere ist mit Zähnen bzw. Dornen bestückt und dient zum Festhalten der Beute oder zum Fang kleiner Fische. Welche Schere links und welche rechts ist, kann variieren, sodass Hummer entweder Rechts- oder Linkshänder sind. [2]

3. Das Vorspiel dauert bei Hummern eine Woche lang

Um sich fortzupflanzen, treffen sich Hummer in einer Höhle. Für die Paarung wirft das weibliche Tier seinen Panzer ab, der sonst die Geschlechtsorgane verdeckt. Der Hummermann beschützt die panzerlose Hummerfrau in dieser Zeit vor Angreifern. Nach etwa einer Woche ist der nachwachsende Panzer stabil genug für die eigentliche Paarung, die an sich nur 8 Sekunden bis eine Minute dauert. Anschließend bleibt das weibliche Tier noch mehrere Tage in der Höhle, bis der Panzer komplett nachgewachsen ist. [3]

Hummer

4. Hummer können sich selbst Gliedmaßen amputieren

Sind Hummer in Gefahr, zum Beispiel durch Beutejäger, können sie ihre eigenen Gliedmaßen amputieren, um zu fliehen. Diese wachsen bei der nächsten Häutung wieder nach. [2]

5. Hummer erkennen Artgenossen am Geruch

Hummer riechen und schmecken mit ihren Antennen. [4] Da die Tiere Einzelgänger sind und ihr Revier gegen Artgenossen verteidigen, kommt es häufig zu Kämpfen. Um Kämpfe gegen überlegene Nachbarn zu vermeiden, merken sich Hummer den Geruch der stärkeren Artgenossen und gehen diesen aus dem Weg. [5]

hummer

6. Hummer sind nicht rot

Viele Menschen denken, Hummer wären rot – weil sie traurigerweise noch nie einen lebenden Hummer gesehen haben. Die Tiere können viele verschiedene Farben haben, von Olivgrün über dunkles Violett bis zu kräftigem Blau. Auch gelbe und weiße Hummer gibt es. Erst durch das Kochen der Tiere nehmen sie eine rote Farbe an.

7. Hummer können Schmerz empfinden

Hummer verfügen über ein komplexes Nervensystem und können Schmerz empfinden. Die Tiere können sich auch an Schmerzen erinnern und Angst empfinden. [6, 7] Trotzdem werden Hummer und andere Krebstiere immer noch lebendig gekocht und minutenlangen Todesqualen ausgesetzt. [8] Die Tiere versuchen verzweifelt, aus dem kochenden Wasser zu entkommen – leider vergebens.

hummer

So sehr leiden Hummer

Damit Menschen Hummer essen können, werden die Tiere mithilfe von Lebendfallen auf dem Meeresboden gefangen. Viele dieser Fallen gehen verloren und die darin eingesperrten Hummer verhungern qualvoll. Nach dem Fang werden die Tiere mit zusammengebundenen Scheren in enge Transportkisten gepackt und Tausende Kilometer weit verschickt. Die Hummer erhalten keine Nahrung mehr und leiden oft wochenlang Hunger. Hummer können zwar einige Minuten bis Stunden außerhalb des Wassers überleben, aber sie beginnen zu ersticken, sobald man sie aus dem Wasser nimmt. Zusätzlich kommt es häufig zu Konflikten mit gefangenen Artgenossen, und die Tiere sind überaus empfindlich gegenüber Temperaturschwankungen und schlechter Wasserqualität.

Andere Hummer werden direkt nach dem Fang in speziellen Schlachthöfen getötet. Dort werden die Tiere ohne jegliche Betäubung verstümmelt, indem ihnen die Gliedmaßen abgerissen werden. Die meisten Hummer, die in Deutschland verkauft und gegessen werden, kommen aus Kanada oder den USA und werden auf diese Weise getötet.

Fordern Sie die Betäubungspflicht für Hummer!

Bitte essen Sie niemals Hummer oder andere Tiere, und setzen Sie sich für die Tiere ein, die in der Ernährungsindustrie gequält und getötet werden. Da ein Importverbot von lebenden Hummern aufgrund der Handelsfreiheit in der EU – anscheinend – nicht umsetzbar ist, fordern wir von PETA Deutschland als ersten Schritt die Betäubungspflicht für Hummer wie in Österreich und der Schweiz. Unterschreiben Sie unsere Petition an das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft und unterstützen Sie unsere Forderung!

Hinweis: PETA lehnt Tierversuche grundsätzlich ab. Zwar können die oben genannten Ergebnisse dazu beitragen, dass sich der Blick der Menschen auf unsere Mitgeschöpfe ändert und somit langfristig Hoffnung auf eine bessere Zukunft für Tiere besteht. Dennoch ist die Durchführung dieser oder ähnlicher Tierversuche ethisch nicht zu rechtfertigen. Unserer Ansicht nach haben Forschende die ethische Verantwortung, solche Erkenntnisse nicht in Versuchen an Tieren, sondern durch Beobachtungsstudien in der natürlichen Umgebung der Tiere zu erlangen.

Trotz alledem ist den Tieren nun am meisten damit geholfen, die Ergebnisse publik zu machen, denn sie zeigen, wie faszinierend Tiere sind. Und sie verdeutlichen, dass es falsch ist, Tiere in Versuchslaboren einzusperren und in Experimenten zu missbrauchen.