Skip to Content

Vögel im Garten: Was sind die häufigsten „Gartenvögel“?

Teilen:

Vögel im Garten sind nicht nur ein Zeichen für ein gesundes Ökosystem, da sich „Gartenvögel“ von Läusen, Larven und sogar Unkrautsamen ernähren. Sie zu beobachten oder zu zählen, ist zudem ein schöner, erholsamer Zeitvertreib. Durch die fortschreitende Klimakatastrophe beobachten jedoch zunehmend mehr Gartenbesitzer:innen, dass immer weniger Vögel ihre Gärten besuchen.

Welche in Deutschland heimischen Vögel menschliche Gärten als Lebensraum nutzen, wie man die einzelnen Arten unterscheidet und wie Sie Vögeln in Ihrem Garten helfen können, lesen Sie in diesem Beitrag.

Was bedeuten viele Vögel im Garten?

Viele Vögel im Garten sind ein Zeichen für ein gesundes Ökosystem. Sie deuten darauf hin, dass ausreichend Nahrung, sichere Nistplätze und eine geringe Umweltbelastung vorhanden sind. Ein vielfältiges Vogelleben spricht für eine Umgebung mit zahlreichen Insekten, Samen und Beeren – essenzielle Nahrungsquellen für viele Arten.

Besonders naturnahe Gärten mit heimischen Pflanzen, Wasserstellen und Versteckmöglichkeiten fördern die Artenvielfalt und bieten Vögeln einen geschützten Lebensraum. Gleichzeitig übernehmen sie eine wichtige Rolle im Ökosystem: Sie regulieren Insektenpopulationen, verbreiten Samen und tragen zur natürlichen Balance bei. Ein vogelfreundlicher Garten ist somit nicht nur lebendig und ästhetisch ansprechend, sondern leistet auch einen wertvollen Beitrag zum Naturschutz.

Was sind die häufigsten „Gartenvögel“?

Sie wollen wissen, welche Vogelarten in Ihrem Garten leben? Das sind die häufigsten „Gartenvögel“ in Deutschland und so erkennen Sie die Vögel: Diese Vögel leben im Garten:

1. Amsel (Turdus merula)
Weit verbreitet und bekannt für ihren melodischen Gesang. Sie ist in nahezu jedem Garten zu finden.

    2. Haussperling (Passer domesticus)
    Auch als Spatz bekannt, lebt dieser gesellige Vogel oft in der Nähe des Menschen und ist in städtischen sowie ländlichen Gebieten präsent.

    3. Kohlmeise (Parus major)
    Die größte und häufigste Meisenart in Deutschland, erkennbar an ihrem schwarzen Kopf und der gelben Brust mit schwarzem Streifen.

    4. Blaumeise (Cyanistes caeruleus)
    Ein kleiner, lebhafter Vogel mit blau-gelbem Gefieder, der häufig an Nahrungsstellen zu beobachten ist.

    5. Buchfink (Fringilla coelebs)
    Mit seinem auffälligen Gefieder und charakteristischen Gesang ist er in vielen Gärten anzutreffen.

    6. Rotkehlchen (Erithacus rubecula)
    Erkennbar an der orangefarbenen Brust, ist dieses neugierige Vögelchen oft in der Nähe von Menschen zu sehen.

    7. Star (Sturnus vulgaris)
    Bekannt für sein schillerndes Gefieder und die Fähigkeit, andere Vogelstimmen zu imitieren.

    8. Feldsperling (Passer montanus)
    Ähnelt dem Haussperling, hat jedoch eine braune Kopfkappe und bevorzugt ländliche Gebiete.

    9. Ringeltaube (Columba palumbus)
    Die größte heimische Wildtaubenart mit markanten weißen Halsflecken, oft in Parks und Gärten zu sehen.

    10. Elster (Pica pica)
    Ein schwarz-weißer Vogel mit langem Schwanz, bekannt für seine Intelligenz und Neugier.

    Vögel bestimmen: So erkennen Sie, welche Vogelarten in Ihrem Garten leben

    Vögel zu beobachten, ist nicht nur entspannend, sondern mittlerweile auch unter dem englischen Hobbybegriff „Birding“ bzw. „Bird watching“ bekannt und beliebt. Dabei gibt es allerhand Details, auf die Sie achten können, um zu erkennen, welche Vogelart Sie gerade beobachten. So hat jede Vogelart ihre einzigartigen charakteristischen Merkmale.

    1. Beobachtung des Aussehens

    • Größe und Körperbau: Kleine Vögel wie Blaumeisen oder Rotkehlchen vs. größere Arten wie Ringeltauben oder Elstern.
    • Gefiederfarben und Muster: Das Rotkehlchen hat eine auffällige orangefarbene Brust, während der Star schillerndes Federkleid trägt.
    • Schnabelform: Körneresser wie Finken haben kräftige, kurze Schnäbel, während Insektenesser wie Amseln einen eher schlanken Schnabel besitzen.

    2. Gesang und Rufe erkennen

    • Der Buchfink singt eine „stotternde“ Melodie.
    • Die Amsel hat einen melodischen, variablen Gesang.
    • Der Star kann andere Vogelstimmen imitieren.

    Apps wie „BirdNET“ helfen, Vogelstimmen direkt aufzunehmen und zu bestimmen.

    3. Verhalten beobachten

    • Essgewohnheiten: Meisen picken gerne an Fettknödeln und suchen Ästchen nach Insekten ab, während Sperlinge bevorzugt Körner essen.
    • Flugstil: Elstern gleiten elegant, Spatzen flattern hektisch.
    • Sozialverhalten: Haussperlinge und Stare sind oft in Gruppen unterwegs, Rotkehlchen sind eher einzelgängerisch.

    4. Nutzung von Bestimmungsbüchern oder Apps

    Apps wie „Merlin Bird ID“ oder „Vogelstimmen ID“ sowie Bücher mit Fotos und Beschreibungen erleichtern die Identifikation.

    5. Ein Fernglas nutzen

    Mit einem Fernglas lassen sich Details wie Augenringe, Streifen oder Federzeichnungen besser erkennen.

    Ist es verboten, Vögel im eigenen Garten zu füttern?

    Das Füttern von Vögeln im eigenen Garten ist in Deutschland grundsätzlich erlaubt. Allerdings können lokale Regelungen, insbesondere in Städten, das Füttern bestimmter Arten wie beispielsweise „Stadttauben“ einschränken oder verbieten.

    Wie lockt man Vögel in den Garten?

    Vögel lassen sich am einfachsten über ein gesundes Ökosystem und damit über ein vielfältiges Nahrungsangebot anlocken. Das können Sie beispielsweise bereitstellen, indem Sie Sträucher mit Beeren, Obstbäume und Wildblumen anpflanzen. Hecken bieten zudem Schutz für Nistplätze. Blumen, Stauden und Gräser ziehen Insekten an, welche wiederum vor allem Jungvögeln als proteinreiche Nahrung dienen.

    6 Tipps, wie Sie Vögeln im Garten helfen können

    Um Vögel in Ihrem Garten zu unterstützen und zu schützen, können Sie folgende Maßnahmen ergreifen:

    1. Naturnahen Lebensraum gestalten: Pflanzen Sie vielfältige heimische Sträucher, Hecken und Bäume, die Beeren oder Samen tragen. Wildblumen und -kräuter bieten zusätzliche Nahrungsquellen. Lassen Sie Laub und Schnittgut liegen und legen Sie einen natürlichen Kompost an. Verzichten Sie auf synthetische Pflanzenschutzmittel und bevorzugen Sie Biopflanzen oder -samen.
    2. Nistmöglichkeiten schaffen: Erhalten Sie alte Bäume und pflanzen Sie neue Sträucher, besonders dornige Hecken, die Vögeln Schutz vor Feinden bieten. Kletterpflanzen an Mauern und Hauswänden werden ebenfalls gerne als Nistplätze genutzt. In Siedlungsgebieten können Nistkästen hilfreich sein. Achten Sie dabei auf die spezifischen Bedürfnisse der Vogelarten hinsichtlich Größe und Einflugloch.
    3. Ganzjährig Nahrung bereitstellen: Unterstützen Sie Vögel besonders im Winter durch zusätzliche Nahrungsstellen wie „Futtersilos oder -säulen“. Bieten Sie abwechslungsreiche Nahrung wie Körner, Nüsse, Fettknödel, Getreideflocken, Obst und Beeren an. Falls Sie die Fütterung im Frühjahr beenden, dann am besten schrittweise, da späte Wintereinbrüche die Gabe von zusätzlicher Vogelnahrung noch notwendig machen können.
    4. Wasser bereitstellen: Stellen Sie ganzjährig Vogeltränken zur Verfügung, die Vögeln sowohl zum Trinken als auch zum Baden dienen. Achten Sie darauf, dass die Tränken so platziert sind, dass Vögel sicher vor beispielsweise Katzen oder Mardern sind.
    5. Sauberkeit gewährleisten: Wechseln Sie regelmäßig das Wasser in den Vogeltränken und reinigen Sie die Behälter mit heißem Wasser, um Krankheiten vorzubeugen. Nutzen Sie „Futtersysteme“, bei denen die Vögel nicht direkt in der Nahrung sitzen, und tauschen Sie bei Krankheitsausbrüchen alle Gefäße sofort aus.
    6. Jungvögel nur im eindeutigen Notfall „retten“: Viele Jungvögel verlassen das Nest, bevor ihr Gefieder vollständig entwickelt ist, und werden weiterhin von ihren Eltern versorgt. Greifen Sie nur ein, wenn Gefahr besteht, beispielsweise wenn ein Jungvogel auf der Straße sitzt. Finden Sie ein nacktes Küken außerhalb des Nests, setzen Sie es vorsichtig mit Handschuhen zurück. Bei Verletzungen kontaktieren Sie eine Tierärztin oder einen Tierarzt oder eine Vogelauffangstation.

    So gestalten Sie Ihren Garten tierfreundlich

    Ihnen liegen nicht nur Vögel, sondern auch alle anderen Tiere am Herzen? Wir haben die besten Tipps gesammelt, wie Sie Ihren Garten so tierfreundlich wie möglich für Insekten, Nagetiere, Vögel, Amphibien und Co. gestalten.