Mäuse und Ratten im Haus vertreiben – 5 tierfreundliche Tipps

Sie haben Mäuse oder Ratten im Haus und wissen nicht, ob und wie Sie die Nager vertreiben können? Hier finden Sie Informationen über den tierfreundlichen Umgang mit Mäusen und Ratten und hilfreiche Tipps für den Umzug der Tiere.

So vertreiben Sie Mäuse und Ratten

1. Vermeiden Sie Nahrungsquellen

Ratten und Mäuse werden durch Nahrung angezogen. Um den Tieren mögliche Nahrungsquellen unzugänglich zu machen, sollten Sie Folgendes beachten:

  • Mülleimer außen wie innen verschließen (z. B. mit Spanngurten)
  • Schränke und Schubladen sauber und frei von Krümeln halten
  • Nahrungsmittel luftdicht in Boxen aufbewahren
  • Tiernahrung nicht stehen lassen
  • tierische Mitbewohner nicht im Freien füttern
  • keine Wildtiere im Garten füttern
  • heruntergefallenes Obst im Garten aufsammeln

2. Reduzieren Sie Versteckmöglichkeiten

Als sogenannte Beutetiere fühlen sich Nager überall da besonders wohl, wo sie sich bei Gefahr schnell verstecken können. Durch das Kürzen von Gras und Büschen am Haus wird geschützten Laufwegen entgegengewirkt. Gartenmöbel oder Holzstapel können anstatt direkt am Haus in einiger Entfernung im Garten gelagert werden.

ratten in einem tempel
Ratten und Mäuse werden durch Nahrung angezogen.

3. Was mögen Mäuse und Ratten gar nicht?

Sie können Mäuse und Ratten mit folgenden Mitteln tierfreundlich vertreiben:

  • mit Pfefferminzöl oder in Essig getränkten Tüchern oder Schalen
  • Laute Musik
  • Lichtquellen (Stroboskoplicht)
  • Ultraschallgeräte

Bei den im Handel erhältlichen Ultraschallgeräten ist zu beachten, dass diese je nach Frequenz auch auf Hunde, Katzen oder andere tierische Mitbewohner verstörend wirken können.

Nachbars Katze, Marder und Füchse sollten Sie nicht vertreiben, denn wo sie umherstreifen, suchen Mäuse das Weite.

4. Finden und verschließen Sie Schlupflöcher

Mäuse und Ratten gelangen durch winzige Ritze und Löcher zwischen Rohren und Türen etc. ins Haus. Mit einer Taschenlampe können die Eingänge erkannt und zunächst übergangsweise mit Zeitungspapier verschlossen werden. So können Tiere, die sich eventuell in Hohlräumen befinden, hinausgelangen, indem sie sich herausknabbern, und werden nicht eingeschlossen.

Um Einstiegsstellen zu finden, kann ebenso Mehl auf dem Boden verstreut werden – die Fußspuren werden die Schlupflöcher verraten. Wenn Sie sichergehen können, dass sich kein Tier mehr im Haus befindet, können die Einstiegslöcher mit Isoliermaterial, Bauschaum, sehr kleinmaschigem Maschendraht oder einem Metallblech verschlossen werden.

5. Bauen Sie eine Lebendfalle

Nachdem das Haus nagersicher gemacht wurde, können verbleibende Tiere mit Lebendfallen gefangen und nach draußen gebracht werden. Hierbei ist Folgendes zu beachten: 

  • Der Köder (z. B. Erdnussbutter) muss am Ende der Fallen platziert werden, sodass der Schwanz nicht in der Tür eingeklemmt wird.
  • Die Fallen müssen stündlich überprüft werden. Wenn das nicht möglich ist, müssen die Fallen deaktiviert werden! Mäuse und Ratten sind sehr stressempfindlich und können nach nur wenigen Stunden an Stress oder Dehydrierung sterben.
  • Wenn eine Maus oder eine Ratte gefangen wurde, sollte die Falle mit einem Handtuch abgedeckt werden, um zusätzlichen Stress für das Tier zu vermeiden.
  • Das Tier sollte umgehend in einem Umkreis von etwa 100 Metern frei gelassen werden. Wird eine Maus oder eine Ratte in einem fremden Gebiet ausgesetzt, kann dies unter Umständen zum Tod des Tieres führen.
  • Um nach der Benutzung der Fallen alle Gerüche nach Nahrungsmitteln zu entfernen, sollten sie gründlich ausgewaschen und ihre Funktion bei der Lagerung unbedingt ausgestellt werden.
Ratte
Mäuse und Ratten gelangen durch winzige Ritze und Löcher zwischen Rohren und Türen etc. ins Haus.

Warum Sie Mäuse und Ratten niemals töten sollten

Mäuse und Ratten sind hervorragend an ein Leben mit dem Menschen angepasst, denn in der Kulturlandschaft finden sie alles, was sie zum Leben brauchen – vor allem genügend Nahrung und Unterschlupfmöglichkeiten. Man erkennt recht schnell an Kotspuren, angeknabberten Lebensmitteln oder nächtlichen Geräuschen, ob Nager es sich im Haus gemütlich gemacht haben.

Leider werden die Tiere zu Unrecht zu „Schädlingen“ oder „Ungeziefer“ degradiert, oftmals vergiftet oder in Fallen regelrecht zerquetscht. Die Anwendung solch tödlicher Methoden ist grausam und nutzlos. Nehmen die Tiere tödliches Gift zu sich, verbluten sie innerlich und sterben einen langsamen und schmerzhaften Tod. Nagergift ist meist auch für den Menschen hochgradig giftig und stellt zudem ein Risiko für sogenannte Haustiere und andere Wildtiere dar, die das Gift entweder direkt oder indirekt über den Körper vergifteter Nager aufnehmen können.

Hinzu kommt, dass diese tödlichen Methoden Nager nie langfristig fernhalten und sogar das Gegenteil bewirken können, denn durch die Tötung der Tiere stehen den überlebenden Artgenossen mehr Platz und Nahrung zur Verfügung. Freie Reviere werden blitzschnell wieder besetzt und die Verluste in der Population durch eine erhöhte Fortpflanzung ausgeglichen. Die nachhaltige Lösung ist, Räumlichkeiten für ungebetene Gäste unattraktiv zu gestalten und zu versperren.