Cavalluna: So leiden die Tiere in der Pferdeshow

Pferdeshows wie Cavalluna (ehem. Apassionata) sind auf Pferdedressuren spezialisierte Unterhaltungsshows, die sich besonders bei Pferdefreunden großer Beliebtheit erfreuen. Doch gerade Pferdefreunde sollten wissen, welches Leid das Leben zwischen Manege, Transporter und enger Boxenhaltung für die sensiblen Tiere bedeutet.

Akrobatische Tricks auf dem Pferderücken

Besuchermassen, laute Musik, grell-flimmerndes Scheinwerferlicht und gefährliche Spezialeffekte wie Feuer während der Show sind für die schreckhaften Fluchttiere ein Albtraum. All das erdulden die Pferde nur, weil sie entgegen ihrer natürlichen Instinkte unter Zwang und Druck an diese Bedingungen „gewöhnt“ werden. [1] Die verklärende Romantik der Shows täuscht darüber hinweg, dass die Pferde in unnatürliche und beängstigende Situationen gezwungen werden.

Hinzu kommen teilweise halsbrecherische Showeinlagen. In einer Szene der Cavalluna-Show „Welt der Fantasie“ (2018/2019) liefern sich zwei Reiter mit jeweils vier Pferden ein Rennen. Selbst die an der Choreografie beteiligte Pferdetrainerin Kenzie Dysli gibt hinsichtlich dieses Showelements zu, dass in der Manege nicht viel Platz sei und das Pferderennen gefährlich ist. [2] Die Pferde vollführen diese Kunststücke nicht freiwillig oder aus Spaß, sondern weil sie Angst vor Bestrafung haben.

Gefährliche Showeinlagen: Zwei Reiter liefern sich in der engen Manege ein Rennen.

Pferde sind unfreiwillige Artisten

Pferdeshows werben gern mit der „harmonischen Beziehung zwischen Pferd und Reiter“. Die Realität sieht jedoch anders aus. Als unfreiwillige Hauptdarsteller werden die Pferde oftmals mit schmerzhaften Dressurmethoden zum Auftritt gezwungen. Als Trainingsmethoden werden unter anderem Peitschen, Rollkur und Kandaren angewendet. Bei der tierquälerischen Rollkur wird der Hals des Pferdes schmerzhaft überdehnt. Dabei wird der Kopf so stark auf die Brust gezogen, dass Haltung, Atmung und Orientierung enorm beeinträchtigt werden – gesundheitliche Schäden sind oft die Folge. Kandaren sind Gebissstücke am Zaumzeug, die zu schmerzhaften Verletzungen im Mund der Tiere führen können. Auch mit Sporen oder Peitschen werden die Pferde malträtiert, damit sie gefügig sind und in der Manege scheinbar wie von selbst mitmachen.

Schmerzhafte Dressurmethoden: Bei der Rollkur wird der Kopf des Pferdes stark auf die Brust gezogen.

Der Alltag der Pferde ist entbehrungsreich

Für die Cavalluna-Show „Welt der Fantasie“ werden etwa 60 Pferde auch abseits der Manege ständigen Torturen ausgesetzt. [3] In engen Transportern werden sie von Stadt zu Stadt gekarrt, auch ins Ausland. Dort angekommen, verbringen die Herdentiere ein tristes Leben in improvisatorisch aufgestellten Boxen, meist ohne ausreichenden Sozialkontakt, bis sie für ihren Show-Einsatz herhalten müssen. Pferde wollen mit Artgenossen auf der Weide stehen und sich frei bewegen. In der Natur legen Pferde weite Strecken zurück und sind etwa 16 Stunden am Tag in Bewegung. Für Shows wie Cavalluna wird ihnen alles vorenthalten, was für ein tiergerechtes Leben wichtig ist. Stattdessen werden sie gezwungen, das Publikum als sogenannte Showpferde zu unterhalten.

Pferde in einem Transporter
Pferdewagen von außen
Ein weißes Pferd
Ein gepunktetes weißes Pferd von hinten in einem Stall

Sogenannte Showpferde sind enormen körperlichen und psychischen Belastungen ausgesetzt –wahre Pferdefreunde sollte diese Unterhaltung auf Kosten der Pferde niemals unterstützen.

Was Sie tun können

Bitte besuchen Sie keine Shows mit tierischen „Darstellern“. Klären Sie auch Freunde und Bekannte über das Leid der Pferde in Unterhaltungsshows auf.