Update: Erneut Großbrand in Schweineanlage: Tausende tote Tiere

Update vom 16. April 2024

Nach Alt-Tellin: Erneut Großbrand mit Tausenden toten Schweinen

Am späten Nachmittag des 12. April 2024 geriet eine Schweinezuchtanlage in Binde im Altmarkkreis Salzwedel in Brand. Das Feuer wurde das ganze Wochenende über gelöscht. Tausende Tiere starben in der Anlage. [1-3]

Wir von PETA Deutschland haben Strafanzeige gegen die Verantwortlichen erstattet. Denn vor 2021 hatte es im gleichen Betrieb schon einmal gebrannt – zudem handelt es sich um die gleichen Betreiber wie beim verheerenden Brand in Alt Tellin, die LFD Holding, ein ehemaliger Konzern des verurteilten „Schweinebaron“ Adrianus Straathof, der 2020 an die Schweizer Terra Grundwerte AG mit Sitz in der Schweiz verkauft wurde.

Rund 7.600 tote Schweine nach Großbrand in Binden – 40.000 Tiere „gerettet“

Bei dem Brand in der Schweinezuchtanlage in Sachsen-Anhalt seien laut Angaben der Feuerwehr rund 7.600 Schweine in den Flammen gestorben. [3] Medienberichten zufolge sollen rund 1.750 Sauen und etwa 5.850 Ferkel getötet sowie rund 5.200 Sauen und 35.000 Ferkel „gerettet“ worden sein. [1-3] Wobei hier deutlich zu machen ist, dass die Sauen nun weiterhin ein entbehrungsreiches Leben in der Zuchtanlage und der qualvolle Tod im Schlachthaus bevorsteht, sobald ihre „Leistung“ nachlässt. Die Ferkel werden in Mastanlagen gekarrt und nach wenigen Monaten ebenfalls im Schlachthaus getötet – um als Schnitzel und Co. gegessen zu werden.

Anlage in Binde sollte eigentlich nicht mehr in Betrieb sein

Wegen einer fehlenden Umweltverträglichkeitsprüfung hatte das Verwaltungsgericht Magdeburg der Anlage im Juli 2023 eine Genehmigung entzogen, das Urteil war jedoch noch nicht rechtskräftig. [4]

Update vom 13. Juli 2022
Update Juli 2021
Update April 2021

Originaltext vom März 2021

Rund 50.000 Schweine bei Stallbrand in Alt Tellin gestorben

Am Dienstag, 30. März 2021, brach in einer der größten deutschen Schweinezuchtanlagen im mecklenburgischen Alt Tellin ein Großbrand aus und zerstörte alle Ställe der Anlage. Nur etwa 1.300 der 51.000 Ferkel und Mutterschweine konnten aus den Flammen gerettet werden. [6] Wir von PETA Deutschland haben Strafanzeige gegen die Verantwortlichen erstattet. 

Wie kam es zu dem Brand? 

Noch ist nicht geklärt, was den Brand ausgelöst hat. Das Feuer hat sich über die Lüftungsschächte und andere Anlagen auf die 18 Ställe ausgebreitet. [7] Während 75 Feuerwehrleute über mehrere Stunden hinweg mit den Flammen kämpften, versuchten Helfer, möglichst viele Schweine zu retten. Aber nur 1.300 Tiere konnten aus den Ställen befreit werden – die restlichen rund 50.000 Tiere erstickten qualvoll oder verbrannten bei vollem Bewusstsein. Eine Person wurde leicht verletzt.  

Brandschutz der Anlage schon oft in der Kritik 

Der Brandschutz der Großanlage ist bereits seit Jahren in der Kritik. Erst 2019 erstickten mehr als 1.000 Schweine aufgrund einer defekten Lüftungsanlage. Meist fehlt in solchen Zuchtanlagen bereits simpler Brandschutz wie etwa ein Rauchmelder. 

Auch werden in der Zuchtanlage deutlich mehr Tiere gehalten, als sie nach früheren Angaben aufnehmen kann. Vor dem Brand lebten 51.000 Ferkel und Mutterschweine in der „Ferkel-Fabrik“, obwohl sie ursprünglich für 35.000 Ferkel und 10.000 Mutterschweine ausgelegt war. [5] Mecklenburg-Vorpommerns Agrar- und Umweltminister Till Backhaus sagte laut Medienberichten, dass eine derart große Anlage gar nicht gebaut werden sollte. [6] 

Banner Speziesismus stoppen

PETA erstattet Anzeige 

Wir haben bei der Staatsanwaltschaft Neubrandenburg Strafanzeige gegen die Betreiber der Zuchtanlage erstattet. Aufgrund mutmaßlich unzureichender Brandschutzmaßnahmen wurde möglicherweise in Kauf genommen, dass die Schweine ersticken oder verbrennen.  

„Jeder Tod eines Tieres, welches bei einem Stallbrand stirbt, wurde nach PETAs Auffassung aufgrund der mangelnden Brandschutzvorgaben billigend in Kauf genommen. Landwirte züchten diese unschuldigen Lebewesen schließlich überhaupt erst in eine leidverursachende Umgebung hinein. Um die Tiere vor dem Verbrennen zu schützen, müssen auch gesetzliche Regelungen verschärft werden.“ 

Lisa Kainz, PETA Deutschland 

Unsere Anzeigen nach Stallbränden sollen die Aufmerksamkeit von Öffentlichkeit, Behörden und Justiz auf diesen Zusammenhang lenken, damit bei Genehmigungen von Tierställen entsprechende Brandschutzvorkehrungen verlangt werden, die die Rettung der Tiere in Brandfällen ermöglichen. 

So können Sie Schweinen und anderen Tieren helfen

Rund 60.000 Schweine starben in den Ställen in Alt Tellin einen grausamen Feuertod – man mag sich nicht ausmalen, welche Qualen sie erlitten haben müssen. Doch selbst ohne den verheerenden Stallbrand hätte die Tiere kein glückliches Leben erwartet, denn die unzähligen Ferkel der Schweinezuchtanlage waren dazu bestimmt, im Alter von etwa sechs Monaten getötet zu werden – und das ebenfalls auf qualvolle Weise. Im Schlachthaus werden Schweine meist mit CO2 betäubt und erleiden in den letzten Minuten ihres Lebens Erstickungssymptome, Todesangst und Schmerzen. Viele sind nur unzureichend betäubt, wenn ihnen anschließend die Halsschlagader durchgeschnitten wird. 

All dieses Tierleid lässt sich ganz einfach verhindern, indem wir kein Fleisch konsumieren. Bitte helfen Sie den Tieren: Streichen Sie tierische Produkte aus Ihrem Speiseplan und genießen Sie die Fülle an veganen Alternativen. Heute gibt es Schnitzel, Würstchen und sogar Braten in leckeren pflanzlichen Varianten, für die kein Tier leiden und sterben musste.