
In einer modernen Gesellschaft ist kein Platz für Diskriminierung – weder aufgrund von Alter, Geschlecht, Herkunft, Aussehen, Intelligenz, Religionszugehörigkeit, sexueller Orientierung noch aufgrund der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Spezies. Um die weit verbreitete Diskriminierungsform des Speziesismus stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken, wird am 27. August 2022 der 8. Welttag für das Ende des Speziesismus begangen.
Jedes fühlende Lebewesen hat individuelle Bedürfnisse und Wünsche – und damit verbunden das Recht auf ein friedliches, glückliches und selbstbestimmtes Leben ohne Leid. Dennoch werden jedes Jahr weltweit Milliarden wehrlose Tiere unvorstellbarem Leid ausgesetzt, skrupellos ausgebeutet, missbraucht und getötet.
Erfahren Sie hier, warum Speziesismus beendet werden muss – und wie Sie aktiv dazu beitragen können, diese Art der Diskriminierung zu beenden.
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Was ist Speziesismus eigentlich?
PETA setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden: So werden in vielen Ländern beispielsweise Schweine, Rinder und Hühner gequält und getötet, Hunde und Katzen hingegen umsorgt und geliebt.
Analog zu den Begriffen „Rassismus“ und „Sexismus“ beschreibt „Speziesismus“ eine Form der Diskriminierung – genauer gesagt, die Abwertung empfindungsfähiger Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit. Wegen ihrer Zugehörigkeit zur „falschen“ Spezies werden Tiere zu Forschungsobjekten, Nahrungsmitteln, Bekleidungsmaterial oder Spielzeug herabgestuft. Dabei können alle Tiere Freude und Leid empfinden und haben daher ein Interesse daran, zu leben und nicht verletzt zu werden. PETA und andere Vertreter:innen einer anti-speziesistischen Sichtweise betonen, dass diese Gemeinsamkeit aller empfindungsfähigen Lebewesen entscheidend ist, wenn es darum geht, wer moralische Rechte hat. Tiere haben dasselbe Recht auf Leben, Freiheit und Unversehrtheit wie Menschen.
Warum muss Speziesismus beendet werden?
Für die meisten Menschen ist es normal, dass wir unseren tierischen Mitbewohnern ein liebevolles Zuhause bieten und sie bestmöglich versorgen – während wir bedenkenlos hinnehmen, dass sogenannte Nutztiere in der Ernährungs-, Bekleidungs- und Unterhaltungsindustrie ausgebeutet und in Tierversuchen missbraucht werden.
Wir Menschen stellen uns dabei über andere empfindungsfähige Lebewesen und kategorisieren diese nach ihrem vermeintlichen Nutzen für uns. Ihr Wohl, ihre Gefühle und ihre Bedürfnisse rücken in den Hintergrund – sei es aus Profitgier, Bequemlichkeit oder „Tradition“.
- Ernährungsindustrie: Hunderte Millionen Tiere werden allein in Deutschland für Produkte wie Fleisch, Eier und Milch ausgebeutet und getötet. Die weltweite Nachfrage nach Fischfleisch und dem Fleisch anderer Wassertiere fordert jährlich Billionen Opfer.
- Bekleidungsindustrie: Für tierische Materialien wie Leder, Wolle, Daunen, Seide und Pelz leiden weltweit Milliarden Tiere.
- Tierversuche: Europaweit werden jährlich viele Millionen Tiere gequält und getötet – beispielsweise in der Produktentwicklung und in der Grundlagenforschung.
- Unterhaltungsindustrie: Unzählige Tiere werden in Einrichtungen wie Zoos und Zirkussen in kargen und viel zu kleinen Gehegen, Käfigen und Becken gehalten und gewaltsam zu Show-Einlagen gezwungen. Unzählige andere werden bei Angelwettkämpfen und Reitsportveranstaltungen missbraucht.
Wir beuten zahllose fühlende Lebewesen skrupellos aus und ignorieren ihre Bedürfnisse, ihre Wünsche und ihr Leid für einen vermeintlichen Vorteil oder Nutzen. Heutzutage gibt es für jeden Bedarf tierfreundliche Alternativen – sowohl für tierische Produkte wie Fleisch, Honig und Milch als auch für tierquälerische Freizeitaktivitäten wie Zoos, Zirkusse oder Angeln. Auch Tierversuche können durch zuverlässige und humanrelevante tierfreie Methoden ersetzt werden.
Die Ausbeutung und der Missbrauch von Tieren sind unmoralisch. Wie für andere Formen der Diskriminierung gibt es in einer modernen, aufgeklärten Gesellschaft auch keinen Platz für Speziesismus. Der Welttag für das Ende des Speziesismus bietet die Möglichkeit, Aufmerksamkeit auf dieses wichtige Thema zu lenken und die Öffentlichkeit zu sensibilisieren – denn nur so kann ein gesellschaftlicher Wandel stattfinden.
Speziesismus beenden – so können Sie helfen!
Der Welttag für das Ende des Speziesismus wird bereits seit 2015 begangen. Letztes Jahr haben über 90 Organisationen in 24 Ländern mit insgesamt 83 Aktionen auf die Problematik aufmerksam gemacht. [1]
Auch Sie können am Welttag für das Ende des Speziesismus aktiv werden – und natürlich auch an jedem anderen Tag des Jahres:
- Informieren Sie Ihr Umfeld über das Thema Speziesismus. Nur wenn ein gesellschaftliches Umdenken stattfindet, können wir Speziesismus gemeinsam beenden.
- Machen Sie auf das Problem aufmerksam, indem Sie selbst aktiv werden: Organisieren Sie eine Demo, und bestellen Sie dazu unser kostenloses Demo-Paket.
- Finden Sie heraus, inwiefern speziesistisches Denken und Handeln Teil Ihres eigenen Lebens ist, um Ihr Verhalten zu hinterfragen und zum Positiven zu ändern:
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Quellen
[1] WoDES – World Day for the End of Speciesism (27.08.2022): Previous editions, https://end-of-speciesism.com/en/previous-editions/ (eingesehen am 15.08.2022)