Rasierpinsel & Co. aus Dachshaar: Tiere werden qualvoll getötet

Collage. Links Dachshaarpinsel. Rechts ein Dachs im Kaefig.

Pinsel für die verschiedensten Einsatzbereiche werden auch heute oftmals noch aus Dachshaar hergestellt – darunter Maler-, Make-up- und Rasierpinsel oder auch Haarbürsten. Bei Pinseln aus Tierhaar ist in der Regel unklar, unter welchen Bedingungen Produkte hergestellt werden, wie die Dachse oder auch Rinder, Eichhörnchen, Iltisse und Marder, von denen die Haare oft stammen, gelebt haben, wie sie gehalten und getötet wurden. Viele dieser Pinsel werden in Asien hergestellt, wo es keine oder keine greifenden Tierschutzgesetze gibt – wie in China. Das Land exportiert weltweit am meisten Dachshaare. [1]

PETA Asien besuchte 2018 mehrere Dachsfarmen in China: Dort beobachteten Augenzeug:innen tierquälerische Zustände und unvorstellbares Tierleid.

Inhalte im Überblick

Warum werden Rasierpinsel und Co. aus Dachshaar hergestellt?

Dachshaar ist sehr widerstandsfähig und wasserabweisend. In der Natur schützt ihr Fell Dachse vor Umwelt- und Witterungseinflüssen. Verschiedene Hersteller von Rasier-, Make-up- und Malerpinseln beuten diese Eigenschaften der Borsten für ihre Produkte aus und bereichern sich damit an der Tierquälerei. Um Profite zu steigern, verkaufen sie Pinsel, Bürsten oder andere Produkte aus den Haaren der Tiere.

Ein Großteil der gehandelten Dachshaare stammt aus China – dort werden die Tiere unter tierquälerischen Bedingungen gequält und getötet. Doch egal, woher Dachshaar kommt, hinter ihm verbirgt sich immer unvorstellbares Tierleid.

Ein Dachs liegt in einem Drahtkaefig.
Dachse sind in engen Kaefigen eingesperrt.

Triggerwarnung

Dieses Foto enthält sensible Inhalte, die einige Personen als störend empfinden könnten.

Ein toter Dachs liegt auf schlammigen Boden.
Ein Dachs steht in einem Drahtkaefig.
Ein Dachs liegt in einem kleinen Drahtkaefig.

Recherche zeigt: Dachse werden unter tierquälerischen Bedingungen gehalten

Die Augenzeug:innen von PETA Asien konnten in jedem Betrieb schreckliche Tierquälerei dokumentieren:

  • Dachse waren in winzigen Drahtkäfigen eingesperrt.
  • Oft litten sie unter schweren, unbehandelten Verletzungen.
  • Einem Dachs war das Bein von einem Artgenossen in einem nahegelegenen Käfig abgebissen worden

In den winzigen Käfigen werden den Tieren all ihre natürlichen Bedürfnisse verwehrt: So haben sie in der Gefangenschaft keinerlei Möglichkeit, zu graben, nach Nahrung zu suchen und einen Partner zu wählen. Die Situation treibt viele Tiere an den Rand des Wahnsinns: Sie laufen immer wieder verzweifelt in ihrem Käfig hin und her oder rennen im Kreis.

Immer mehr Unternehmen streichen Produkte mit Dachshaar aus ihrem Sortiment

Nachdem PETA Asien und ihre weltweiten Partnerorganisationen zahlreiche Konsumgüterhersteller mit den Videoaufnahmen von gequälten und erschlagenen Dachsen in China konfrontierten, entschlossen sich erste Unternehmen, zukünftig kein Dachshaar mehr zu verwenden, darunter unter anderem Procter & Gamble mit seiner Marke The Art of Shaving.

Illegale Jagd auf geschützte Dachse

Neben der Ausbeutung der Tiere auf Farmen werden Dachse auch oft Opfer illegaler Jagd. Um ihnen die Haare aus dem Körper zu reißen, werden sie unter anderem in China mit Fallen gefangen – obwohl es sich dort um eine geschützte Tierart handelt. [2]

Als ein Augenzeuge von PETA Asien nachfragte, woher die Dachse stammten, rieten ihm Firmenvertreter knallhart, potenzielle Käufer:innen einfach anzulügen.

„Interessenten aus dem Ausland fragen manchmal, ob die Haare von wildlebenden Tieren oder von Tieren aus der Zucht stammen und ob die Tierart geschützt ist. Sie können ihnen einfach sagen, der Großteil käme von Dachsen in Gefangenschaft. In Wahrheit kommt das Meiste aber von freilebenden Tieren.“

Augenzeuge von PETA Asien

Welches Leid steckt in Ihrem Rasierpinsel oder Make-up-Pinsel?

Wer Pinsel aus Tierhaar kauft, kann nicht wissen, unter welchen Bedingungen die Produkte hergestellt wurden. Viele dieser Pinsel werden in Asien hergestellt, wo es an Tierschutzgesetzen oder -kontrollen mangelt.

Die Augenzeug:innen von PETA Asien fanden außerdem heraus, dass die Pinselfabriken auch Menschen ausbeuten. Einem Augenzeugen wurde gesagt, dass Arbeiter:innen teils nur 4 US-Dollar für einen achtstündigen Arbeitstag bekämen. Das liegt sogar noch weit unter dem örtlichen Mindestlohn von 2,47 US-Dollar pro Stunde bzw. 19,76 US-Dollar pro Tag.

Ein Rasierpinsel mit Holzgriff.
Aufgepasst: Der Kauf von Rasierpinseln können unter Umständen Tierleid oder Ausbeutung von Menschen unterstützen.

Entscheiden Sie sich für vegane Pinsel und verhindern Sie Tierleid

Es gibt keinen Grund, Pinsel oder Bürsten aus Tierhaar zu verwenden. Denn der Markt bietet eine Vielzahl an qualitativ hochwertigen veganen Pinseln – sei es zum Malen, Rasieren oder zum Auftragen von Make-up. Bitte helfen Sie den Dachsen in China und all den anderen Tieren, die wegen ihrer Haare oder Haut getötet werden.

Fordern Sie gemeinsam mit uns alle Unternehmen, die noch immer Pinsel aus Dachshaar verkaufen, zum Umstieg auf tierfreie Alternativen auf.