Hamster kaufen – 10 Dinge, die Sie unbedingt beachten sollten

Wenn Sie darüber nachdenken, einen Hamster zu kaufen oder bereits einen Hamster halten, dann sollten Sie Folgendes beachten.

1. Wo kann man sich einen Hamster holen?

Hamster werden in Zoohandlungen sowie im Internet in Portalen zum Kauf angeboten. Doch dahinter verbirgt sich großes Tierleid.

Mehrere Recherchen in Zuchtanlagen für Kleintiere wie Hamster, die für den deutschen Heimtiermarkt „produziert“ werden, brachten erschütternde Missstände zutage: zentimeterhohe Fäkalien in übereinandergestapelten, kleinen Käfigen, verwesende Tierleichen und Kannibalismus unter den Tieren. Stark vernachlässigt, erkranken und sterben viele von ihnen oft unbemerkt schon in den Zuchtanlagen.

2. Warum Sie niemals einen Hamster kaufen sollten

Wenn Sie einen Hamster im Zoofachhandel kaufen, unterstützen Sie den skrupellosen Handel mit der „Ware“ Tier, bei dem das Individuum keinen Wert hat. Jedes gezüchtete Tier nimmt einem heimatlosen tierischen Mitbewohner in einem Tierheim die Chance auf ein neues liebevolles Zuhause.

Bitte adoptieren Sie Ihren neuen tierischen Begleiter aus einem der zahlreichen und völlig überfüllten Tierheime! Sie schenken einem bedürftigen Tier damit ein neues Leben und verhindern die „Produktion“ von noch mehr Tierleid.

3. Für wen ist ein Hamster geeignet?

Wer einen Hamster halten will, sollte sich unbedingt ausführlich informieren und die benötigten Voraussetzungen bieten können, die eine tierfreundliche Hamsterhaltung benötigt.

Hamster können von anderen tierischen Begleitern (zum Beispiel von einem Hund oder einer Katze) als Beutetiere angesehen werden. Trifft man keine ausreichenden Vorkehrungen, können sie von diesen Tieren verletzt oder getötet werden. Achten Sie daher darauf, dass Ihr Hamster nicht von einem anderen Tier verängstigt wird und einen entsprechenden Platz hat.

Für den täglichen Freilauf im Zimmer muss alles hamstersicher gemacht werden, denn Hamster knabbern alles an und holen auch beispielsweise Füllwatte aus Polstern. Diese Watte, aber auch sogenannte Hamsterwatte, kann gefährlich werden, wenn sie sich im Mäulchen oder gar im Verdauungstrakt verwickelt.

Hamster sind nachtaktiv und sollten tagsüber in Ruhe schlafen können, ohne gestört zu werden. Für ein Kinderzimmer oder die Familienhaltung sind die Tiere daher nicht geeignet.

Ein goldgelber Hamster schaut aus einem Holzstamm heraus.
Hamster sind für viele Menschen aufgrund ihrer nachtaktiven Lebensweise nicht geeignet.

4. Wie sollte man einen Hamster halten?

Hamster wollen sich bewegen. Der Käfig kann gar nicht groß genug sein und sollte über eine hohe Bodenschale mit einer dicken Schicht Einstreu verfügen. Vermengt man diese mit etwas Heu, kann sich der Hamster artgemäß Gänge und Höhlen bauen. Ein Sandbad (staubfrei!) zur wichtigen Fellpflege sollte angeboten werden – es wird von den kleinen ehemaligen Wüstenbewohnern gerne angenommen. Häuschen und genügend Versteckmöglichkeiten sind ein Muss.

Um dem enormen Bewegungsdrang gerecht zu werden, sollte ein ausreichend großes, tierschutzgerechtes Laufrad installiert werden. Der Hamster muss mit geradem Rücken laufen können. Um Quetschungen zu vermeiden, sollte das Laufrad eine geschlossene Lauffläche und eine geschlossene Rückwand bieten. Das Material des Rads sollte aus Holz sein, falls der Hamster es anknabbert.

5. Nahrung: Wie muss ein Hamster gefüttert werden?

Als echter Hochleistungssportler benötigt der Hamster neben frischer Kräuterkost und Gemüse auch sogenanntes Kraftfutter. Nüsse können – in geringen Mengen – ebenfalls angeboten werden. Eine tolle Beschäftigungsmöglichkeit bieten Hirsekolben und Getreideähren, von denen die leckeren Körnchen erst abgeknabbert und geschält werden müssen.

Achtung bei der übermäßigen Gabe von Obst, das kann wegen des Fruchtzuckers ungesund sein. Trinkwasser muss immer angeboten werden. Die Tiere bunkern in ihren Backentaschen die Nahrung und bringen sie in ein Versteck. Es muss darauf geachtet werden, dass kein verderbendes Frischfutter im Häuschen gelagert wird.

6. Was mögen Hamster gar nicht?

Gold- und Teddyhamster sind als Einzelgänger immer strikt getrennt zu halten. Sie dürfen niemals mit einem Artgenossen zusammen gehalten werden. Andernfalls kommt es zu ernsthaften Auseinandersetzungen um ihr Territorium – bis hin zum Tod.

Die Vergesellschaftung von Zwerghamstern ist ebenfalls nicht zu empfehlen, da sich die Tiere ebenfalls bei Rangkämpfen sehr schwer verletzen können. Das überlegene Tier könnte das unterlegene töten.

Ein grau melierter Hamster isst eine Hirsestange im Heu.
Ausstattung, Freilauf, Einzelhaltung, Nachtaktivität: Bei der Haltung von Hamstern gibt es viel zu beachten.

7. Hamster haben keine besonders guten Augen

Da Hamster schlecht sehen und Tiefen kaum abschätzen können, hüpfen sie auch aus gefährlichen Höhen oder fallen herunter, weil sie keine guten Kletterer sind. Sie haben dafür einen umso besseren Tastsinn, an dem sie sich orientieren. Außerdem sind Hamster ängstliche Tiere. Erschrecken Sie Ihren Hamster nicht – er könnte zu Verteidigungszwecken beißen.

8. Wie schlafen Hamster?

In der Morgen- und Abenddämmerung sind Hamster besonders aktiv. Tagsüber benötigen sie ihren Schlaf. Dies muss im Vorfeld bei der Platzwahl und dem eigenen Lebensstil unbedingt bedacht werden.

9. Wie pflegeleicht sind Hamster wirklich?

Hamster gelten als „Exoten“ und brauchen eine spezialisierte tierärztliche Betreuung. Vielen Menschen ist das jedoch nicht bewusst, und wird ihr Hamster krank, finden sie in ihrer Gegend vielleicht keine geeigneten tiermedizinische Praxis.

Das Leid des Hamsters kann so unnötig in die Länge gezogen werden. Sie sollten außerdem bedenken, dass die tierärztliche Versorgung mit hohen Kosten verbunden sein kann.

Ein grauer Hamster schaut aus einem Holzkasten, der im Stroh steht.
Auch Hamster sind anspruchsvoll. Die Pflege erfordert sorgfältige Überlegung und Vorbereitung.

10. Hamster sind wahre Ausbruchskünstler

Die cleveren Tiere können ihren Körper ganz flach zu Boden drücken und passen so durch winzige Löcher und Spalten. Einmal entkommen, ist es schwierig, einen Hamster wiederzufinden. Viele Tiere verletzen sich bei ihren „Ausflügen“ oder werden sogar getötet.

Achten Sie daher darauf, dass Ihr Hamster stets in Sicherheit ist und gestalten Sie daher das Gehege ausbruchsicher und den Auslauf ohne Verletzungsgefahren – gehen Sie zum Wohl des Tieres kein Risiko ein.

Hamster retten – bitte immer adoptieren

Keiner dieser Tipps ersetzt eine gründliche Vorbereitung auf den neuen tierischen Freund. Lesen Sie so viel Fachliteratur wie möglich. Lassen Sie sich gerne auch vom Personal Ihres örtlichen Tierheims beraten und fragen Sie in Ihrer tiermedizinischen Praxis nach. Je mehr Wissen Sie haben, desto glücklicher und gesünder ist Ihr neuer Mitbewohner – und Sie sind es auch!

Sollten Sie sich entschlossen haben, einen Hamster bei sich aufzunehmen, geben Sie bitte einem heimatlosen Hamster aus dem Tierheim ein neues Zuhause.