
Seit dem Kriegsbeginn in der Ukraine, ist ein Team von PETA Deutschland vor Ort. Wir können berichten, dass allen Menschen mit und ohne „Haustieren“ auf Seiten der EU umfassend und unbürokratisch geholfen wird. Die ersten Tage verbrachte das Team an der polnisch-ukrainischen Grenze und bereitete die Einreise in die Ukraine vor. Wir waren an der Grenze, um Ankommenden zur Seite zu stehen – bis sie von humanitären Einrichtungen übernommen wurden.
Gemeinsam mit einer Spedition, die 20.000 Kilogramm Tiernahrung für uns transportierte, gelang es PETA gemeinsam mit der Tierschutzorganisation White Paw am 3. März 2022 in die Ukraine einzureisen – wo ihre Ankunft bereits dringend erwartet wurde.
26 Katzen, von denen einige dringend medizinische Versorgung benötigten
In enger Zusammenarbeit mit ukrainischen Tierschützer:innen sicherten PETA und White Paw in der Nacht auf den 4. März 2022 einen Hund und 26 Katzen, von denen sich einige in einem schlechten Zustand befanden. Die Tiere wurden in eine Klinik gebracht, in der sie aktuell medizinisch versorgt werden.
Am frühen Freitagmorgen erreichten wir endlich mit unsren Tieren aus der Ukraine die polnische Grenze und damit die Tierklinik, mit der wir zusammenarbeiten. Alle 26 Katzen und Hund Oleg wurden erst versorgt und sie erholen sich von den Strapazen. Auch unserem Kater „Nadzieja“, unser Sorgenkind, den wir mehr tot als lebendig mitnahmen, geht es schon deutlich besser. Er hat ein Auge verloren, das andere ist stark entzündet. Er ist ein Kämpfer. Die 26 Tiere kommen entweder von Privatpersonen, die ihre tierischen Freunde in Sicherheit wissen wollten oder aus Tierheimen. Unser Team arbeitet hart. Wir organisierten am Wochenende die nächste Rettungsfahrt, von der wir in Kürze berichten werden. Uns stärkt der Zusammenhalt und die Frauen und Kinder, die mit ihren Tieren im Arm über die Grenze kommen, die ihr Meerschweinchen unter ihrer Jacke tragen, damit es nicht friert, die zu Fuß ihre Katze, ihren Hund Kilometer um Kilometer, bei eisiger Kälte in Sicherheit über die Grenze tragen.
Fast minütlich erreichen uns weiterhin neue Hilferufe aus der Ukraine. Tierheime werden bombardiert, es gibt kein Wasser, keinen Strom, keine Nahrung. Wir stehen an der Seite der Tiere und ihrer Helfenden. Momentan bauen ukrainische Tierschützer:innen Notkorridore auf, damit viele Tiere von unseren 40 Tonnen gelieferten Tiernahrungsmitteln profitieren können.
PETA-Team in der Ukraine (7. März 2022)
Schon an der Grenze hatten die Teams täglich Einsätze: Zahlreiche aus der Ukraine fliehende Menschen sind zu Fuß mit ihren Tieren unterwegs. Die Temperaturen liegen derzeit zum Teil um den Gefrierpunkt. Viele Menschen erreichen geschwächt und mit schweren Erfrierungen an den Gliedmaßen die Grenze – und haben teilweise auch ihre Tiere dabei, die ebenfalls der Kälte und fehlender Nahrung ausgesetzt sind. PETA, White Paw und viele andere Organisationen setzen sich bereits an der Grenze für die Menschen und Tiere ein.

In der Ukraine befinden sich heimatlose und hungernde Tiere
Die Lage in der Ukraine ist nach wie vor angespannt: Mehr als eine Million Menschen sind auf der Flucht. Wohnhäuser sind von dem russischen Militär angegriffen und zerstört und Zivilisten sind getötet worden. Menschen und Tiere haben ihr Zuhause verloren und sind auf sich allein gestellt: Die Infrastruktur in der Ukraine ist nahezu eingestellt. Die Lebensmittelversorgung ist nicht gesichert. Deshalb haben wir uns entschlossen, vor Ort zu helfen und einen Transporter mit rund 20.000 Kilogramm Tiernahrung organisiert. Der zweite Transport ist ebenfalls angekommen!
Mehr über unseren Einsatz in der Ukraine finden Sie hier: Zum Ukraine-Einsatzbericht