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Pferde für Videos und Klicks gequält? PETA bereitet Strafanzeige vor

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In den sozialen Medien sorgen schockierende Aufnahmen für Aufruhr: Das Bildmaterial zeigt Frauen in Stiefeln, die den Pferden während des Reitens Sporen tief in den empfindlichen Bauchraum rammen und den Tieren dadurch absichtlich starke Schmerzen zufügen. Teilweise gehen die Stöße so tief, dass blutende Wunden entstehen.

Wir von PETA Deutschland bereiten derzeit Strafanzeigen wegen des Verdachts der quälerischen Tiermisshandlung vor.

Pferde für Videos gequält: „Ich hatte meinen Spaß und wieder rote Sporen.“

Im April 2025 tauchten Videos auf, in denen Frauen Pferde mit massiver Gewalt malträtieren.

Auf den Aufnahmen ist beispielsweise zu sehen, wie eine Frau mit unterschiedlich scharfen Sporen die Bäuche der Pferde blutig tritt. Sie kommentiert das unter anderem mit den Worten „Ich hatte meinen Spaß und wieder rote Sporen.“

Die Videos versetzen derzeit das Internet in Aufruhr, die Pferdeszene ist schockiert. Denn dieser gewalttätige Umgang mit Pferden ist Tierquälerei, die strafrechtlich verfolgt werden muss.

Reiterin rammt Sporen in das Pferd.
Die Halterin stellt ihr eigenes Vergnügen über das Wohl des Pferdes.

PETA fordert Tierhalteverbot und plant Strafanzeige

Uns liegen erste Informationen vor – unter anderem der Name einer der Täter:innen. Diese werden derzeit geprüft. Neben der strafrechtlichen Verfolgung fordern wir ein umgehendes Tierhalte- und Betreuungsverbot und die Wegnahme der Pferde, sofern sie sich in der Haltung einer oder mehrerer der tatverdächtigen Personen befinden.

„Wir sehen in den Videos eine besonders grausame Form der Tierquälerei an Pferden, die keinerlei Möglichkeit haben, sich gegen die Gewalttaten der Frauen zu wehren. Manchmal werden solche Videos mit dem Ziel veröffentlicht, Reichweite und Klicks zu generieren. Derartige Taten hinterlassen bei den betroffenen Pferden nicht nur körperliche, sondern natürlich auch tiefe seelische Wunden. Die tatverdächtigen Personen müssen umgehend zur Rechenschaft gezogen werden.“

Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA Deutschland

Dementsprechend bereiten wir von PETA Deutschland Strafanzeigen gegen die tatbeteiligten Personen vor. Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt, sondern nach Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes eine Straftat – und kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden.

Zusammenhang zwischen Gewalttaten an Menschen und Tieren

Fachleute aus der Psychologie und Justiz sind sich einig, dass Gewalt an Tieren vermehrt Aufmerksamkeit verlangt. Aggressionsforscher Christoph Paulus von der Universität des Saarlandes schätzt, dass 80 bis 90 Prozent aller extremen Gewalttäter:innen vorher bereits Tiere gequält haben. [1]

Schauen Sie nicht weg und melden Sie Tierquälerei!

Gequälten Tieren kann nur geholfen werden, wenn aufmerksame Menschen das Leid der Tiere dokumentieren und melden. Sollten Sie Tierquälerei beobachten, wenden Sie sich bitte an uns von PETA Deutschland – das ist auch anonym möglich.