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Tierfeindliche Farbnamen: Elfenbein, Wollweiß & Co. sind problematisch

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Die Verwendung von Farbbezeichnungen wie „Elfenbein“ oder „Wollweiß“ ist nicht nur eine Frage der Ästhetik, sondern auch ein ethisches Problem. Wir von PETA Deutschland bitten deutsche Farbunternehmen, Namen wie „Wolle“ und „Elfenbein“ zu verbannen und stattdessen tierfreundliche Alternativen wie beispielsweise „Cremeweiß“, „Sandbeige“ oder „Weichweiß“ zu verwenden.

Erfahren Sie hier, warum solche tierfeindlichen Farbbezeichnungen problematisch sind und wie Sie helfen können.

Worte haben Macht: PETA bittet Farbunternehmen, Farben tierfreundlicher zu bezeichnen

Mit der Verwendung von Bezeichnungen tierischer Körperteile für die Namen von Farben werden fühlende Lebewesen versachlicht und zu einfachen Produktmerkmalen degradiert.

Dabei leiden Schafe in der Wollindustrie an ihrem durch Überzüchtung verursachten übermäßigen Wollwachstum. Beim Scheren werden die Fluchttiere festgehalten und nicht selten verletzt und verstümmelt. Elefanten werden von Trophäenjäger:innen für ihre Zähne getötet.

  • Gewalt und Rohheit in Wollbetrieben

    Zahlreiche PETA-Recherchen in unterschiedlichen Wollbetrieben zeigen, wie dort Schafe verstümmelt, geprügelt und gewaltsam in Schurschächte geworfen werden:

    • So wurden Lämmern ohne die Zugabe von Schmerzmitteln Löcher in die Ohren geschnitten und mit einer heißen Zange die Schwänze abgetrennt.
    • Schafscherer:innen schlagen die Tiere.
    • Durch die Schur verursachte Wunden werden meist nur grob und ohne Schmerzmittel genäht. Letzteres geschieht auch in mit Tierwohllabels zertifizierten Betrieben.

  • Elfenbein-Trophäenjagd bedroht Elefantenpopulationen

    Die Elefantenpopulationen Afrikas geraten immer stärker unter Druck. Jährlich werden etwa 20.000 Tiere wegen ihrer Zähne gejagt. Der Bestand der Afrikanischen Savannenelefanten ist in den vergangenen 50 Jahren um mindestens 60 Prozent zurückgegangen. Er gilt nun auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion als stark gefährdet. Der Afrikanische Waldelefant ist noch stärker bedroht. Ein wesentlicher Faktor dafür ist nicht nur die Zerstörung ihres Lebensraums, sondern auch die illegale und legale Trophäenjagd.

Sprache ist oft speziesistisch – ein Umdenken muss stattfinden

Solche Bezeichnungen sind tief in unserer Sprache verankert und spiegeln speziesistische Denkweisen wider, die Tiere auf ihre materiellen Eigenschaften – einen vermeintlichen Nutzen für den Menschen – reduzieren. Sprachliche Ausdrucksweisen haben einen großen Einfluss auf unser Denken und Handeln: Indem wir tierfeindliche Farbbezeichnungen verwenden, normalisieren wir die Ausbeutung von Tieren.

Im Alltag verwenden Sprechende solche Begriffe, ohne über den Hintergrund nachzudenken – dadurch wird die zugrunde liegende Tierausbeutung normalisiert. Tiere sind jedoch keine Nahrung, keine Versuchsobjekte – und sie sind auch nicht da, um Menschen zu unterhalten. Tiere sind fühlende Lebewesen, die sich ein selbstbestimmtes Leben ohne Leid und Schmerzen wünschen.

Eine bewusste Änderung der Sprache kann einen wichtigen Beitrag zu einem ethischeren und mitfühlenderen Umgang mit Tieren leisten.

Tierfreundliche Sprache und Alternativen erhöhen das Bewusstsein für eine Lebensweise ohne Tierleid. Unsere Sprache umfasst unzählige Bezeichnungen, Sprichwörter und Redensarten, in denen Gewalt an Tieren verherrlicht oder Tiere degradiert werden. Wenn wir Speziesismus in unserer Gesellschaft beenden möchten, müssen wir unseren Sprachgebrauch überdenken.

Wir appellieren daher an alle Menschen, sich für tierfreundliche Alternativen zu entscheiden – im alltäglichen Sprechen, aber auch bei der Bezeichnung von Farben und bitten alle Farbunternehmen, ihre Produktnamen anzupassen.

Tierfreundliche Wandfarben – so können Sie Tieren helfen

Sollten Sie bei der Suche nach Wandfarbe auf tierfeindliche Farbbezeichnungen stoßen, können Sie die Hersteller der Farben kontaktieren und über die dahintersteckende Problematik informieren.

Achten Sie beim Kauf von Wandfarben auf vegane Marken – denn handelsübliche Produkte in Deutschland können tierische Stoffe in Form von Binde- und Farbmitteln enthalten.