
Bereits 2024 erreichte uns bei PETA Deutschland eine Whistleblower-Meldung über vernachlässigte Ziegen im Landkreis Freudenstadt. Um das Wohl der Tiere besorgte Anwohner:innen meldeten die Missstände beim zuständigen Veterinäramt – doch rund ein Jahr später erhielten wir weitere Meldungen, dass sich vor Ort nichts geändert habe.
Tote und vernachlässigte Ziegen: Tiere sind Glasscherben und anderem Unrat ausgesetzt
Anfang Juni 2025 erreichten uns weitere Meldungen, in denen uns mitgeteilt wurde, dass die Ziegen immer noch vernachlässigt würden: Eine Privatperson soll an mehreren Standorten weiterhin Ziegen halten.
- Am gemeldeten Standort leben mindestens 20 Tiere.
- Diese sollen kaum Nahrung oder medizinische Versorgung erhalten.
- Laut Meldung sind sie Glasscherben und anderem Unrat ausgesetzt – teilweise angebunden.
- Auf den uns zugesandten Bildern sind drei bereits tote Tiere zu sehen.
PETA-Meldung an zuständige Behörden und Strafanzeige
Wir wandten uns daraufhin sofort an die zuständige Behörde des Landkreises Freudenstadt und forderten eine Untersuchung der toten Tiere, um die Todesursache bestimmen zu können, sowie ein Tierhalteverbot. Wir bekamen die Rückmeldung, dass der Fall in Bearbeitung sei und Maßnahmen ergriffen sowie Untersuchungen eingeleitet wurden.
Zudem erstatteten wir bei der Staatsanwaltschaft Rottweil Anzeige gegen den Halter. Wir fordern, dass die noch lebenden Tiere für den Rest ihres Lebens an geeignete Stellen vermittelt werden.
Immer wieder erreichen uns Horror-Meldungen zu toten und vernachlässigten Tieren – und die Zustände halten teils seit vielen Monaten oder sogar Jahren an. Denn trotz bundesweit einheitlicher Tierschutzgesetzgebung zeigt der weite Ermessensspielraum der Veterinärbehörden, dass der Vollzug einem teils hohen Maß an Subjektivität sowie anderen Faktoren wie der Kapazität unterliegt. Doch auch jede Privatperson kann den Tieren in den Ställen helfen, indem zu veganen Produkten gegriffen wird.“
Lisa Kainz, Agrarwissenschaftlerin und Fachreferentin bei PETA Deutschland
Meldungen bei Veterinärämtern erfordern Beharrlichkeit
Für die Überwachung und den Vollzug des Tierschutzgesetzes sind in Deutschland Veterinärämter zuständig. Wir melden den Behörden jeden Monat zahlreiche Fälle von Tierquälerei. Während in vielen Fällen in Zusammenarbeit mit Amtstierärzt:innen sehr gute Erfolge für die Tiere erzielt werden, gibt es noch immer zu viele Behörden, die das Tierschutzgesetz und die entsprechenden Verordnungen und Richtlinien nicht konsequent genug umsetzen.
Für einen effektiven Tierschutzvollzug müssten aus unserer Sicht die großen Ermessensspielräume begrenzt, unabhängige landesweite Anlaufstellen geschaffen und die Transparenz erhöht werden.
Zeug:innen von Tierquälerei sollten sich an die zuständige Veterinärbehörde ihrer Stadt oder ihres Landkreises wenden – dabei gilt es, einige Punkte zu beachten:
- Beobachtungen sollten detailliert und sachlich zusammengefasst werden.
- Besonders hilfreich ist Bild- und Videomaterial.
Empfehlung: Haken Sie nach der Meldung beim Veterinäramt unbedingt so lange nach, bis der Missstand beseitigt ist. Das kann ermüdend sein, ist aber oft die einzige Chance für die betroffenen Tiere.
Verhindern Sie Tierleid – unterschreiben Sie für einen Ausstieg aus der Tierhaltung!
Wenn Sie sich für eine rein pflanzliche Lebensweise entscheiden, tragen Sie jeden Tag zu einem Ausstieg aus der landwirtschaftlichen Tierhaltung bei. Zusätzlich können Sie die Politik auffordern, unseren Ausstiegsplan in die aktuellen Debatten mit einzubeziehen.
Unterschreiben Sie dafür unsere Petition, um den Umstieg auf eine tierfreie, gerechte und nachhaltige Landwirtschaft zu vollziehen.