Fleisch kostet Leben: Leid und Tod in der Intensivtierhaltung

Inhaltsverzeichnis

Leben und Sterben in der landwirtschaftlichen Tierhaltung

Fleisch auf dem Teller bedeutet immer den Tod eines fühlenden Lebewesens. Allein in Deutschland werden jährlich etwa 47 Millionen Schweine, 630 Millionen Hühner und weit über 3 Millionen Rinder getötet. [1]

Zählt man Puten, Enten, Gänse und Kaninchen dazu, sind das Jahr für Jahr allein in Deutschland knapp 800 Millionen Landlebewesen, die für die „Produktion“ von Fleisch völlig unnötig leiden und sterben müssen. Deutschland produziert jedoch nicht nur Fleisch für den Eigenbedarf, sondern exportiert immer mehr Schweine- und Geflügelfleisch auch in andere Länder. Dadurch fallen die Preise, und das Fleisch muss immer billiger produziert werden – natürlich auf Kosten der Tiere. Diese leiden in riesigen Hallen oder dunklen, alten Ställen auf Spaltenböden, in Käfigen oder auf ihrem eigenen Kot.

Über 95 % der Tiere leben in der konventionellen Tierhaltung. [2] Die Größe des Betriebs spielt dabei keine Rolle: Tierleid besteht gleichermaßen in Ställen mit wenigen Tieren und solchen mit mehreren hundert, tausend oder gar zehntausend Individuen. Auch „Bio“ hat nichts mit einer idyllischen Tierhaltung zu tun. Auch in Bio-Betrieben ist das Tier ein Wirtschaftsgut, das Leistung erbringen muss und früher oder später im Schlachthaus getötet wird.

Verletzte Hühner einer Biofarm
Diese Aufnahmen stammen aus einer Biohühnerfarm. Auch „Bio“ bedeutet Ausbeutung und Tod für die Tiere.

Antibiotikaeinsatz in deutschen Ställen

Damit die Tiere den Krankheitsdruck und Dauerstress in den Stallanlagen überleben, werden ihnen häufig Antibiotika oder andere Medikamente verabreicht – 2017 wurden alleine in Deutschland 733 Tonnen Antibiotika in der Tierindustrie eingesetzt. Der Anteil von lebensrettenden Reserve-Mitteln ist mit fast 140 Tonnen weiterhin sehr hoch. [3]

Dieser massive Antibiotika-Einsatz führt zu Resistenzen. So können relativ harmlose bakterielle Infektionen nicht mehr behandelt werden und im Ernstfall sogar zum Tod des Menschen führen.

Tiere werden gequält und verstümmelt

Um die Tiere in das tierverachtende „Produktionssystem“ der Intensivtierhaltung zu zwängen, werden sie fast alle verstümmelt. So wird beinahe allen Schweinen in den ersten Lebenstagen der Ringelschwanz abgeschnitten. Der Schwanz ist für diese Tiere jedoch ein wichtiger Körperteil, der – ähnlich wie beim Hund – zur Kommunikation mit Artgenossen und zum Ausdruck ihrer Stimmung dient. Darüber hinaus werden Schweinen die Eckzähne abgeschliffen. Noch bis vor Kurzem war sogar die betäubungslose Ferkelkastration völlig legal – zum 1. Januar 2021 wurde dieser Grausamkeit endlich der Riegel vorgeschoben.

Alle diese Eingriffe können legal bis zu einem gewissen Zeitpunkt ohne Narkose durchgeführt werden – was für die Tiere natürlich mit starken Schmerzen verbunden ist. Ebenfalls ohne Schmerzausschaltung wird Puten der vordere – überaus empfindliche – Teil des Schnabels abgetrennt. Kälbern wird in einer schmerzhaften und nicht selten blutigen Prozedur der Hornansatz ausgebrannt. Und ganz gleich, wie artgerecht die Haltung von Tieren auch aussehen mag: Am Schluss wird den Tieren das Wertvollste geraubt, was sie haben – ihr Leben.

Ferkelkastration
Seit dem 1. Januar 2021 ist die betäubungslose Ferkelkastration verboten.

Alle Tiere werden getötet – aber nicht alle Tiere werden gegessen

In der landwirtschaftlichen Tierhaltung erreicht kaum ein Tier seine natürliche Lebenserwartung; die allermeisten Tiere sind sogar noch Kinder, wenn sie getötet werden. Alle sterben, weil der Mensch ihr Fleisch essen möchte, weil ihre angezüchtete Leistung nachlässt oder weil die tierverachtende Haltung und Zucht irgendwann ihren Tribut fordern und die Tiere vorzeitig getötet werden – eine tierärztliche Behandlung, wie wir sie bei Hunden oder Katzen kennen, ist für Landwirt:innen nicht rentabel.

Doch nicht alle Tiere, die getötet werden, werden verarbeitet und für den menschlichen Verzehr in Supermärkten zum Verkauf angeboten: Von etwa 50,4 Millionen in deutschen Schlachtbetrieben getöteten Schweinen waren 114.500 Tiere nicht zum menschlichen Verzehr geeignet – das entspricht 0,2 Prozent der getöteten und untersuchten Schweine. In der Hühnerindustrie stieg dieser Anteil auf 2,1 Prozent – damit waren von 634,4 Millionen Tieren 13,5 Millionen Hühner. [4] Gründe dafür waren beispielsweise Eiteransammlungen im Gewebe oder Abweichungen in Geruch, Konsistenz und Farbe des Fleisches, vor allem bei den Schweinen. [5]

Nach einem angsterfüllten Transport gelangen sie zum Schlachthaus, wo jährlich Millionen von Lebewesen getötet werden. Rinder, Schweine und Vögel wie Hühner erleben ihren eigenen Tod nicht selten bei vollem Bewusstsein mit, denn die Schlachthofarbeit wird zunehmend von ungelernten Arbeiter:innen im Akkord durchgeführt. [6] Etwa eine halbe Million Schweine sollen bei lebendigem Leib im Brühkessel enden und sterben langsam und qualvoll. [7]

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„Nutztiere“ in der Fleischindustrie: Fleischkonsum ist speziesistisch

Schweine, Hühner, Rinder und andere Tiere haben für die meisten Menschen nur einen einzigen „Zweck“: Sie sollen ihnen als Nahrung dienen. Im Laufe der Zeit wurden die Tiere für einen möglichst großen menschlichen „Nutzen“ züchterisch drastisch verändert und werden weithin nur als „Nutztiere“ betrachtet. Dabei rückt jedoch die Tatsache in den Hintergrund, dass Tiere fühlende Lebewesen sind, die genau wie wir Menschen ein glückliches und möglichst selbstbestimmtes Leben verdienen.

Die Kategorisierung von fühlenden Lebewesen, die fähig sind, Schmerz und Leid zu empfinden, ist grundsätzlich falsch. Sie entspringt einer Denkweise, die irrtümlich davon ausgeht, der Mensch sei anderen Tieren überlegen. Diese menschengemachte Einordnung in beispielsweise „Nutztiere“ oder „Haustiere“ ist willkürlich und entspricht der Diskriminierungsform des sogenannten Speziesismus. Um diese speziesistische Gesinnung zu beenden, ist ein gesellschaftliches Umdenken erforderlich.

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All diese Qualen erleiden die Tiere nur, weil Menschen aus veralteter Gewohnheit und Unwissenheit handeln, und weil die Tierindustrie damit jährlich Milliarden verdient. Keines dieser Tiere müsste geboren und vom Menschen ausgebeutet werden.

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