Kleidung aus Tieren: So leiden Tiere in der Bekleidungsindustrie

In der Bekleidungsindustrie werden Jahr für Jahr Milliarden Tiere ausgebeutet und getötet. Um im Namen der Mode Kleidung aus deren Haaren herzustellen, werden Nerze und Füchse weltweit in enge Drahtkäfige gepfercht, um ihnen dann die Haut vom Körper zu schneiden. Im Schlachthaus wird Rindern für die Herstellung von Leder die Kehle durchgeschnitten. Für die „Produktion“ von Wolle werden nicht nur Schafen Schnittwunden zugefügt. Für die Herstellung von Seide werden Raupen lebend verbrüht.

Vielen Menschen ist die immense Quälerei nicht bewusst, die Tieren für die menschliche Bekleidung angetan wird. In zahlreichen Recherchen entlarven wir von PETA Deutschland gemeinsam mit unseren internationalen Partnerorganisationen die schockierende Realität hinter Pelzkragen, Lederschuhen, Seidenschals und Wollpullovern.

Hintergrundwissen – Bekleidung

Welche Tiere leiden für Pelz, Leder, Daunen, Wolle und Seide?

1. Pelz

Die häufigsten Tiere, die in Pelzfarmen eingesperrt und vermehrt werden, sind Nerze und Füchse. Auf den Pelzfarmen verbringen sie ihr kurzes Leben in winzigen, verdreckten Drahtkäfigen. In der Pelzindustrie stammen 85 Prozent aller Tierfelle aus Pelzfarmen. [1] Wildtiere wie Waschbären, Kojoten, Füchse oder Biber werden oftmals in Fallen schwer verletzt und verstümmelt, bevor die Pelzjäger:innen sie durch einen Tritt oder Schuss töten.

2. Leder

Rinder, Schafe und Ziegen erleiden in der landwirtschaftlichen Tierhaltung schmerzhafte Kastrationen, Brandmarkungen und Enthornungen. Viele werden auf wochenlangen qualvollen Lebendexporten mit Schiffen oder LKW um die halbe Welt transportiert. Im Schlachthof wird Milliarden von ihnen die Haut zur Herstellung von Leder vom Körper geschnitten – häufig bei vollem Bewusstsein.

Transport von Rindern fuer Leder

3. Exotenleder

Bei der Produktion von Exotenleder für fragwürdige Luxus-Artikel wie Armbanduhren, Gürtel, Schuhe und Taschen leiden Millionen Reptilien wie Schlangen, Krokodile, Warane, aber auch Strauße und viele andere Tierarten.

4. Wolle

Für Pullover oder Mäntel aus Schafswolle werden vor allem im Hauptexportland Australien Lämmer durch das sogenannte Mulesing unter Qualen verstümmelt. Weltweit werden vielen Schafen die Schwanzwirbel abgetrennt und männliche Lämmer werden meist ohne Betäubung kastriert. Bei nachlassender „Wollleistung“ werden die Tiere getötet oder per Lebendtransport in den Nahen Osten verschifft – jedes Jahr werden allein in Australien Millionen Schafe auf diese höllische Schiffsreise geschickt.

Darüber hinaus leiden zahlreiche weitere Tierarten wie Kaninchen, Ziegen und Alpakas in der Wollindustrie unter Qualzucht, artwidrigen Haltungsbedingungen und körperlichen sowie seelischen Schmerzen.

5. Daunen

Für Daunen werden viele Gänse in China, Ungarn und Polen noch immer bei lebendigem Leib gerupft. Sie müssen die immens schmerzhafte Tortur jedes Jahr bis zu viermal erdulden, bis sie letztlich getötet werden. Für ihre Federn werden Enten und Gänse häufig zu Tausenden in ihrem eigenen Kot und Urin gehalten.

Lebendgerupfte Gaense

6. Seide

Für Schals, Tücher, Blusen und Co. aus Seide werden die meisten Raupen bei lebendem Leib in ihren Kokons verbrüht.

Kleidung aus tierischen Materialien ist speziesistisch

Die Entscheidung, Produkte von Tieren zu „nutzen“, um daraus menschliche Bekleidung herzustellen, ist speziesistisch. Bei einer speziesistischen Denkweise stellt sich der Mensch über andere fühlende Lebewesen und kategorisiert sie nach ihrem „Nutzen“.

Während wir einigen Tieren ein schönes Leben als tierische Mitbewohner in unserem Zuhause zugestehen, haben viele Menschen nichts dagegen, Rinder, Schafe, Alpakas, Kaninchen, Nerze, Marder, Raupen und andere Tiere rücksichtlos auszubeuten, um Bekleidung aus ihrer Haut, ihren Haaren oder ihren Federn zu tragen. Dabei berücksichtigen sie nicht, dass all diese Tiere fühlende Lebewesen sind, die ein möglichst selbstbestimmtes Leben verdient haben, ohne dass wir ihnen Schmerzen zufügen.

Banner Speziesismus stoppen

So helfen Sie ausgebeuteten Tieren in der Bekleidungs­industrie

Anstatt Tiere auszubeuten, können wir uns auch für Kleidung und Accessoires aus tierfreien Alternativen zu Wolle, Leder und Co. entscheiden. Auf diese Weise retten Sie unzählige Lebewesen vor einem qualvollen Leben und einem noch grausameren Tod.