Der Esel – 10 faszinierende Fakten über Esel

Esel sind sehr intelligente und ganz besonders neugierige Tiere. In einem natürlichen Lebensraum sind die sensiblen Tiere verspielt und freundlich. Sie gehen enge Bindungen zueinander ein und haben ein hervorragendes Gedächtnis. Obwohl viele Menschen dies denken, sind die sanftmütigen Tiere nicht stur. Was es zu bedeuten hat, wenn ein Esel stehen bleibt, warum er am liebsten mit Artgenossen lebt, wofür Menschen ihn heute noch ausbeuten und viele weitere spannende Informationen erfahren Sie hier:

1. Esel zählen zu den Haustieren

Bereits vor etwa 5.000 Jahren wurden Esel domestiziert und gehören somit zu den ältesten „Haustieren“ der Menschen. Sie sind Mitglieder der Familie der pferdeartigen Tiere, den sogenannten Equiden. Ihren Ursprung haben Wildesel in der Steppe Afrikas. [1] 

2. Esel sind nicht stur

Im Gegensatz zu Pferden zeigen Esel kaum Reaktionen auf Schmerz, Angst oder Krankheit. Die stoischen Mitgeschöpfe geraten selten in Panik und können unter Stress sogar regelrecht katatonisch wirken. Sehen sich Esel einer potenziellen Gefahr ausgesetzt, verwurzeln sie lieber erst einmal ihre Füße am Boden, um die Situation zu analysieren. Häufig wird den Eseln aus diesem Grund die Eigenschaft „Sturheit“ zugeschrieben, obwohl die Tiere in dieser Situation meist einfach nur Angst empfinden. [2]

3. In vielen Ländern als Lastentiere oder Taxis eingesetzt

Auch heute noch werden die sensiblen Tiere noch immer in vielen Ländern auf der ganzen Welt als Lastentiere eingesetzt oder für Touristen als sogenannte Eseltaxis missbraucht – so auch auf Santorini. Auf der griechischen Insel werden hunderte Esel und Maultiere Tag für Tag in der Tourismusindustrie ausgebeutet.

4. Esel sind aufmerksam

Im Gegensatz zu Pferden sind Esel keine Fluchttiere. Beim Gehen überlegen sie genau, wohin sie treten, und gehen so sicher, dass sie auch auf den gefährlichsten Wegen immer in Sicherheit sind. [3]

5. Esel sind Herdentiere

Als soziale Tiere genießen Esel den Kontakt zu Artgenossen und gehen enge Bindungen ein. Häufig suchen sie sich einen besten Freund aus, mit dem sie den Großteil ihrer Zeit verbringen. Trennt man diese Eselpaare voneinander, sind sie sichtbar unsicher und angespannt. Mit lauten Rufen suchen sie ihren Artgenossen und können aufgrund einer Trennung sogar in Depressionen verfallen. In der Natur leben Esel in sogenannten Muttergruppen, das heißt eine Eselstute lebt in einer Gemeinschaft mit ihren weiblichen Nachkommen. Es finden sich jedoch auch sogenannte Junggesellengruppen, in denen auch junge Eselhengste mit anderen Artgenossen zusammenleben. Esel sind also sehr soziale Tiere, die niemals allein gehalten werden sollten und sich nur im Verband ihrer Herde sicher und wohl fühlen. Auch ein Schaf, ein Pferd oder ein Pony reichen als „Eselersatz“ nicht aus. [4]
 

6. Esel verstehen die Gestik ihres Gegenübers – auch die von Menschen

Esel kommunizieren mit ihren Artgenossen mittels Stimme, Mimik, Körpersprache und über das Absetzen von Kot und Urin. Wenn sich zwei Esel treffen, blasen sie oft sanft in die Nase des anderen, um so wichtige Informationen preiszugeben. Ihre aktuelle Stimmungslage verraten sie über die Haltung von Kopf, Hals, Körper und Schwanz. In der Natur können sie sich über Kilometer hinweg hören und miteinander kommunizieren. Die Sprache ihres Gegenübers – auch die der Menschen – können sie extrem schnell deuten und entsprechend darauf reagieren. [5]
 

7. Esel betreiben gegenseitige Körperpflege

Esel betreiben mit ihren Artgenossen gegenseitige Fellpflege. Gegenseitig kratzen und knabbern sie dabei sanft in der Halsgegend und Schulterregion des Gegenübers. [6]

8. Maultier oder Maulesel?

Derzeit gibt es zwei Hybride (Kreuzungen) des Esels, die gezüchtet werden, jedoch grundsätzlich nicht fortpflanzungsfähig sind:

  • Maulesel – Kreuzung eines Pferdehengstes und einer Eselstute
  • Maultier oder auch Muli – Kreuzung eines Eselhengstes und einer Pferdestute

Besonders aufgrund der Größenunterschiede von Eseln und Pferden kommt es nicht selten zu Komplikationen bei der Geburt von Jungtieren, vor allem bei Mauleseln. Bei Maultieren (Mutter: Pferd, Vater: Esel) hat das ungeborene Fohlen im Mutterleib mehr Platz, die Gefahr von Komplikationen sind in diesem Fall geringer. [7]

9. Esel lieben Heu, Stroh und Baumstämme

Da der Magen-Darm-Trakt der Tiere (ähnlich wie bei Pferden) dafür ausgelegt ist, den ganzen Tag über Nahrung aufzunehmen, sollten Menschen, die mit Eseln leben, immer sicherstellen, dass den Tieren ausreichend Heu und Stroh zur Verfügung steht. Da Esel einen kleinen Magen haben, ist die Gefahr einer Magenüberdehnung groß. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, Eseln mehrmals täglich kleinere Portionen Heu und Stroh anzubieten. Auch Karotten oder Äpfel sind gute Vitaminquellen und eine willkommene leckere Abwechslung. Esel lieben zudem Baum- und Buscharten wie beispielsweise Äste von ungespritzten Obstbäumen. [8]
 

Esel auf einem Lebenshof

10. Esel sind Lauftiere

In der Natur sind Esel einen Großteil des Tages damit beschäftigt nach Nahrung zu suchen. Aus diesem Grund befinden sich die Tiere in stetiger Bewegung und legen am Tag teilweise bis zu 17 Kilometer zurück. [9]

Was Sie tun können

In vielen Ländern und an vielen Orten dieser Welt werden Esel ausgebeutet und für touristische Zwecke missbraucht. Bitte machen Sie deutlich, dass Sie als aufmerksame Reisende auf tierfreundliche Umgangsweisen in Ihrem Urlaubsland achten. Unterzeichnen Sie zudem unsere Petition an Makis Voridis, den Agrarminister von Griechenland, und helfen Sie uns, den Eseln und Maultieren vor Ort zu helfen.