Das relativ kleine Land Dänemark ist der weltweit größte Produzent von Nerzpelzen. Etwa 15-17 Millionen Nerze werden dort jedes Jahr auf über 1.100-1.500 Pelzfarmen in winzige Käfige gesperrt, wo sie ein kurzes Leben unter unerträglichen Bedingungen führen müssen. [1] Das Fell der Tiere findet sich in Form von Pelzkrägen, Mänteln oder als Innenfutter von Jacken auch in Deutschlands Boutiquen und Versandhäusern wieder. Ein Undercover-Video von Dänemarks Nerzfarmen zeigt das wahre Gesicht der skrupellosen Pelzindustrie. Es zeigt, wie die sensiblen Nerze sich selbst und ihre Artgenossen annagen, weil sie die tierquälerische Gefangenschaft nicht ertragen. Viele Nerze weisen schwere Verletzungen auf.
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Deutsche Übersetzung
Sehr geehrte Ministerpräsidentin Frederiksen,
Ich war schockiert, als ich erfuhr, dass Pelzfarmen in Dänemark noch nicht verboten sind – trotz der Grausamkeit, die dieser Industrie innewohnt, und trotz des erheblichen Risikos für die öffentliche Gesundheit. Ich fordere Sie dringend auf, Pelzfarmen sofort zu schließen.
Auf den 1.100-1.500 Pelzfarmen in Dänemark werden jedes Jahr etwa 15-17 Millionen Nerze reihenweise in Gitterkäfige gesperrt. Urin, Exkremente, Eiter und Blut der Tiere können benachbarte Käfige leicht kontaminieren. Viele Nerze werden wahnsinnig und verstümmeln sich selbst oder ihre Artgenossen als Folge des extremen Stresses durch ihre Gefangenschaft. Infektionen, Wunden und eiternde, offene Verletzungen bleiben in der Regel unbehandelt.
Wenn es um das Risiko der Verbreitung von Krankheiten geht, unterscheiden sich diese Einrichtungen nicht von jenen Lebendmärkten, aus dem das neuartige Coronavirus höchstwahrscheinlich stammt. Medienberichten zufolge wurden die Nerze auf dänischen Pelzfarmen von Arbeitern mit COVID-19 infiziert. Mittlerweile ist das Coronavirus sogar mutiert und konnte sich unter Tieren und Menschen weiter ausbreiten. Es ist an der Zeit zu handeln, um eine Verschlimmerung der globalen Pandemie und künftige Pandemien zu verhindern, indem Sie die Tore der Pelzindustrie für immer schließen.Das niederländische Parlament hat mit überwältigender Mehrheit dafür gestimmt, die Umsetzung eines Pelzfarmverbotes in den Niederlanden aufgrund der Verbreitung von COVID-19 vorzuziehen. Solche Verbote bestehen bereits in Österreich, der Tschechischen Republik, Israel, dem Vereinigten Königreich und vielen weiteren Ländern.
Im Interesse des Tierschutzes und der menschlichen Gesundheit bitten wir Sie, Pelzfarmen zu schließen und unverzüglich Gesetze zum Verbot von Pelzfarmen zu erlassen.
Mit freundlichen Grüßen,
Nerzfarmen in Dänemark – Stroh fürs gute Image
Nerze werden in Dänemark in Käfigen gehalten, die laut den Empfehlungen des Europarats eine Fläche von mindestens 2550 cm² und 45 cm Höhe haben sollen. [2] Jungtiere müssen sich die winzigen Gitterboxen oftmals teilen. Diese extreme Beengtheit bedeutet für Nerze größten Stress, da sie in der Natur Einzelgänger sind. Viele Nerze auf Pelzfarmen neigen daher zur Selbstverstümmelung und zeigen stereotype Verhaltensweisen wie ständiges Im-Kreis-Drehen oder Auf-und-Ab-Wippen. Um über das Leid der Tiere hinwegzutäuschen, wird Nerzen in Dänemark vor den Käfigen Stroh zur Verfügung gestellt. Sie sollen sich das Stroh zur Beschäftigung in den Käfig ziehen können. Ihre Qualen werden dadurch nicht reduziert. Das Stroh lässt die Käfige lediglich freundlicher wirken, wodurch die Maßnahme eher der Imagepflege der Pelzindustrie, als den Tieren dient. Zudem soll eine Röhre mehr Bewegung ermöglichen. Da diese auch weiterhin aus Drahtgitter bestehen kann, ist sie für die Tiere kaum von Bedeutung.

Die Käfige auf den Pelzfarmen befinden sich normalerweise in offenen Schuppen, die wenig Schutz vor Wind, Kälte und Hitze bieten. Nerze und Füchse werden mit einem Brei aus Fleisch, Fisch und pflanzlichen Abfallprodukten gefüttert.. Der Brei wird üblicherweise auf den Käfig der Tiere geklatscht, ihre Exkremente fallen unten durch. Das führt insbesondere bei warmen Temperaturen zu absolut unhygienischen Verhältnissen und zu einem kaum auszuhaltenden Gestank, der für die Nerze mit ihrem sensiblen Geruchssinn besonders qualvoll ist.
Dänische Pelzindustrie verschärft Gesundheitskrise
Da sich die Viruserkrankung Covid-19 auf Pelzfarmen in Dänemark 2020 rasant verbreiten und Virus-Mutationen hervorbringen konnte, begann die Dänische Regierung im November 2020 damit, Millionen Nerze im Land zu töten. Obwohl Mutationen beim Coronavirus nicht ungewöhnlich sind, kann eine Mutation die Wirkung von Impfstoffen gefährden und die Bekämpfung der Pandemie weiter erschweren. Zudem kann sich das Virus unter den Tieren rasant verbreiten. Pelzfarmen, auf denen tausende Tiere unter unhygienischen Bedingungen und dauerhaftem Stress dicht zusammengesperrt werden, sind wahre Brutstätten für Viruserkrankungen. Dennoch weigert sich die dänische Regierung, das Leid der Tiere zu beenden und endlich ein Pelzfarmverbot einzuführen [1].
Nerze in freier Natur
Nerze sind keine domestizierten Tiere. In freier Natur benötigen die Tiere ein mindestens 100-400 Hektar großes Revier, wo sie sich in selbstgegrabenen Erdbauten oder unter Wurzeln verbergen können. Nerze sind semiaquatische Tiere und lieben Wasser. Sie wählen ihren Lebensraum immer in der Nähe von Flüssen oder Seen, wobei sie 60-70 % ihrer Zeit im Wasser verbringen. Die scheuen und sensiblen Einzelgänger können in Freiheit bis zu 10 Jahre alt werden, während sie auf Pelzfarmen im jungen Alter von sechs Monaten getötet werden.

Grausamer Tod nach qualvollem Leben
Für Betreiber von Pelzfarmen steht die Fellqualität über dem Wohlergehen der Tiere. Daher werden Tötungsmethoden eingesetzt, die den Pelz schonen, für die Tiere jedoch erhebliches Leid bedeuten. Nerze werden oft zu Dutzenden in Kisten gepfercht, in denen sie qualvoll vergast werden. Auf manchen Betrieben werden als Sparmaßnahme sogar heiße, ungefilterte Auspuffabgase in die Kisten geleitet, wodurch das Leid der Tiere zusätzlich verlängert wird. [2] Nicht selten sind sie nur betäubt, sodass einzelne Tiere wieder das Bewusstsein erlangen, wenn Arbeiter Ihnen die Haut vom Körper schneiden.
Was Sie noch tun können
Bitte tragen Sie niemals Pelz und gehen Sie aktiv auf Menschen zu, die immer noch Jacken oder Mützen mit Fellbesatz tragen, um sie über die Grausamkeiten hinter ihrer Pelzkleidung aufzuklären. Kontaktieren Sie ebenso Verkäufer und Geschäftsführer von Unternehmen, die weiterhin Pelzprodukte verkaufen und nutzen Sie unsere kostenlosen Demopakete für Protestaktionen in Ihrer Umgebung.
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Quellen:
[1] Denmark announces cull of 15 million mink over Covid mutation fears. The Guardian. Online unter: https://www.theguardian.com/environment/2020/nov/04/denmark-announces-cull-of-15-million-mink-over-covid-mutation-fears (zuletzt eingesehen am 12.11.2020)