Zoo Zajac in Duisburg: So sehr schadet die Zoohandlung Tieren

Im Duisburger Unternehmen Zoo Zajac werden fühlende Lebewesen zur Massenware degradiert. Dort werden neben Hunden, Katzen und anderen beliebten sogenannten „Haustieren“ auch Exoten und andere Wildtiere zum Verkauf angeboten.

Erfahren Sie hier alles über das fragwürdige Geschäft mit Tieren bei Zoo Zajac.

Inhalte im Überblick

Wie viele Tiere hat Zoo Zajac?

Zoo Zajac bietet auf etwa 12.000 Quadratmetern Verkaufsfläche rund 200.000 Tiere wie Affen, Hunde, Bartagamen, Krokodile, Kleintiere, Vögel und Wassertiere zum Verkauf an – insgesamt sind das 3.000 verschiedene Tierarten. Das Unternehmen gilt als größter Zoofachhandel der Welt. [1] 

Welche Tiere gibt es bei Zoo Zajac?

Zoo Zajac verkauft insgesamt Hunderttausende Tiere, darunter

  • Reptilien wie Chamäleons, Agamen, Warane, Kaimane und Schlangen- und Krokodilarten
  • Amphibien wie Frösche
  • Papageien, darunter Sittiche, Gelbbrust-Aras, Graupapageien und Kakadus
  • andere Vögel wie Hühner und Pfauen
  • Nagetiere wie Mäuse, Ratten, Ziesel und Präriehunde
  • Minischweine
  • Ziegen
  • Faultiere
  • Nasenbären
  • Wassertiere wie Süß- und Salzwasserfische, Muscheln, giftige Rochen und Korallen
  • verschiedene Spinnenarten, darunter Vogelspinnen
  • verschiedene Affenarten [2]
  • Erdmännchen
Ein Erdmaennchen steht auf den Hinterbeinen in einem kleinen Gehege.
Ein Frettchen schlaeft auf einem Holzhaus.
Geckos in einem Terrarium
Hamster in kleinen Kaefigen im Zoogeschaeft
Eine Gruppe von kleinen Krokodilen steht dicht gedraengt unter einer Waermelampe.
Zwei bunte Papageien sitzen auf einem Ast.
Kueken sitzen unter einer Waermelampe.
Zwei blaue Kisten mit Fischen, in die Wasser fliesst.

Das Bildmaterial zeigt, dass zahlreiche Tiere bei Zoo Zajac unter tierquälerischen Bedingungen gehalten werden: Seit Anfang Januar 2023 werden dort mindestens zwei Erdmännchen hinter Glasscheiben in einem offenen Gehege gehalten – ohne jegliche Möglichkeiten, ihre arteigenen Verhaltensweisen auszuleben, wie es in ihrer natürlichen Umgebung möglich wäre:

  • Laut Säugetiergutachten müssen den Tieren Grabmöglichkeiten zum Anlegen von Höhlen und Gängen zur Verfügung stehen.
  • Auch die Vorgaben an die Größe des Geheges werden augenscheinlich massiv unterschritten – zwei Tieren stehen zwölf Quadratmeter zu, jedem weiteren Tier zwei zusätzliche Quadratmeter.
  • Die Tiere leben dort auf mit Streu ausgelegten Betonboden hinter Glasscheiben, dabei haben sie nicht ausreichend Möglichkeiten, sich vor den Menschen zurückzuziehen.

Als das Bildmaterial entstand, war laut Mitarbeiter:innen noch nicht klar, ob die Tiere überhaupt zum Verkauf angeboten werden sollen oder nur als „Publikumsmagnet“ gehalten werden. Die Tiere werden also offenbar zu Schauzwecken und aus Profitgründen bei Zoo Zajac gehalten.

Wir von PETA Deutschland haben Anzeige beim örtlichen Veterinäramt gegen die Verantwortlichen erstattet.

„Wieder einmal beweist Zoo Zajac, dass es nur um den Profit geht, den sie mit den Tieren dort machen und keineswegs um das Wohl der Tiere. Erdmännchen sind sehr soziale und aktive Lebewesen, die normalerweise in großen Verbänden in Höhlensystemen leben. Sie hinter Glas und auf Beton einzusperren, nur um Besucher:innen anzulocken oder sie in ein Wohnzimmer weiterzuverkaufen, wo sie nicht hingehören, ist grausam für die sensiblen Tiere und nicht tierschutzgerecht. Wir fordern die Menschen auf, das Geschäft nicht mehr zu besuchen, denn alle, die dort hingehen, unterstützen das immense Tierleid und fördern die skrupellose Tierausbeutung für Profit.“

Monic Moll, PETA Deutschland

Derartig leidvolle Geschäfte mit Tieren sind verantwortungslos

Deutschlandweit können Hunderte Tierheime die nicht enden wollende Flut an Abgabetieren kaum bewältigen. Jährlich landen allein in Deutschland etwa 350.000 Tiere in Tierheimen. [3] Das bedeutet, dass jedes einzelne im Zoohandel gekaufte Tier einem sehnsüchtig wartenden Tierheimbewohner die Chance auf ein liebevolles Zuhause nimmt und dabei die Problematik von zu vielen Tierheimbewohnern sogar noch verstärkt.

Für Züchter:innen und Zoohandlungen zählt das Individuum nicht: Die Tiere werden als Ware betrachtet, aus der so viel Profit wie möglich geschlagen werden soll – auf Kosten der Tiere und ohne Rücksicht zu nehmen.

Voegel im Kaefig eines Zoohandels
Tiere aus der Zucht und im Zoohandel werden als Ware betrachtet, die Profit einbringen soll.

Problemfeld: exotische „Haustiere“

Ungeachtet dessen, dass die Haltung von exotischen Tieren in Wohnungen niemals artgerecht sein kann, bietet Zajac auch Reptilien, exotische Vögel, Affen und Bartagamen zum Kauf an. Hierbei handelt es sich um nicht domestizierte Wildtiere. Allein der Blick eines Menschen kann ein Wildtier bereits in Todesangst versetzen. Exoten leiden in Gefangenschaft in viel zu engen Käfigen oder Terrarien, die niemals ihren arteigenen Ansprüchen genügen oder das Leben in der Natur ersetzen können . Auch die Herkunft vieler exotischer Tiere ist häufig ungewiss.

Viele Tierhalter:innen sind schnell mit den Bedürfnissen und den teils äußerst anspruchsvollen Anforderungen der Tiere überfordert – so sterben viele Exoten verfrüht, werden krank, landen in Tierheimen oder werden einfach ausgesetzt, was in Deutschland verboten ist. [4]

Seit dem Corona-Ausbruch ist vielen Menschen der Zusammenhang zwischen Zoonosen und dem Wildtierhandel bewusst geworden. Dazu gehört auch der Handel mit Reptilien und anderen Exoten. Durch die schlechten Haltungs- und Zuchtbedingungen der Tiere werden Krankheiten begünstigt, die bei Kontakt zum Menschen übertragen werden können.

So sind beispielsweise Affen, Schlangen und Schildkröten häufig mit ansteckenden Darmparasiten wie Würmern oder Giardien infiziert. Zudem übertragen die meisten Reptilien Salmonellen, die besonders für immungeschwächte und ältere Menschen sowie Kleinkinder gefährlich sein können. [5] 

Zoo Zajac stoppt tierquälerischen Welpenhandel

Laut Medienberichten von August 2023 hat Zoo Zajac den Verkauf von Hundewelpen eingestellt. Es sollen keine neuen Hunde mehr verkauft werden. Die noch im Laden verbleibenden Hunde wurden jedoch noch verkauft. Als Grund für den Verkaufsstopp gibt Zoo Zajac die gestiegenen Energie-, Lohn- und Versorgungskosten an.

Wir von PETA Deutschland kritisieren Zoo Zajac seit Jahren für den Verkauf von Tieren – und damit auch den Verkauf von Hunden. Zwar ist der Stopp des Welpenhandels ein richtiger Schritt, allerdings muss auch der Handel mit allen anderen Tieren aufhören.

„Wir fordern die neue Geschäftsführung auf, den Verkauf jeglicher Tiere einzustellen. Auch Hamster, Meerschweinchen, Schlangen, Echsen und Fische haben nichts in einem Geschäft zu suchen. Es ist in hohem Maße unmoralisch, immer weiter Tiere aus Geldgier in die Welt zu setzen, während die Hilferufe aus den überfüllten Tierheimen immer lauter werden. Leider versäumt die Politik, dem skrupellosen Treiben von Züchter:innen und Tierhandlungen wie Zoo Zajac einen Riegel vorzuschieben.“

Jana Hoger, Fachreferentin bei PETA Deutschland
Tierhandel mit Hunden. Banner

Tiere leiden unter Spontankäufen im Zoohandel

Während über 350.000 Lebewesen jedes Jahr in deutschen Tierheimen ein Zuhause suchen, werden in Zoohandlungen noch immer Tiere an jeden Interessenten verkauft. Jedes bei Züchter:innen gekaufte Lebewesen nimmt jedoch einem sehnsüchtig im Tierheim wartenden Vierbeiner die Chance auf ein liebevolles Zuhause.

Wir von PETA Deutschland appellieren daher an alle Tierfreund:innen, niemals Lebewesen in Zoohandlungen zu kaufen, sondern tierische Mitbewohner immer zu adoptieren.

Tierische Mitbewohner: Adoptieren Sie, statt das Tierleid im Handel zu unterstützen!

Aus Tierschutzsicht gibt es keine verantwortungsvolle Zucht. Die effektivste Möglichkeit, gegen die rücksichtslose Zoohandel-Industrie vorzugehen und Tieren zu helfen, besteht darin, die Nachfrage zu stoppen. Bitte beachten Sie:

  • Wenn Sie einem Tier ein liebevolles Zuhause schenken möchten, informieren Sie sich zuvor gründlich über seine Bedürfnisse.
  • Überlegen Sie sich, ob Sie für die nächsten Jahre Verantwortung für ein fühlendes Lebewesen übernehmen können
  • Wenn Sie die Möglichkeit haben, einen tierischen Mitbewohner bei sich aufzunehmen, sollten Sie Ihren neuen Begleiter immer aus dem Tierschutz oder Tierheim adoptieren.