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Haben Pflanzen Gefühle? Infos zu Bewusstsein und Schmerzen

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Eines der am weitesten hergeholten Argumente gegen eine vegane Ernährung ist: „Pflanzen haben auch Gefühle“. Aber wie steht es wirklich um die Empfindungen von Pflanzen – haben sie eine Schmerzwahrnehmung und empfinden sie Gefühle wie beispielsweise Schweine, Rinder und Hunde?

Hier finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen zu dem Thema!

Inhaltsverzeichnis

Sind Pflanzen Lebewesen?

Pflanzen sind Lebewesen: Sie erfüllen alle grundlegenden Kriterien des Lebens wie:

  • Wachstum,
  • Fortpflanzung,
  • Stoffwechsel
  • und Reizbarkeit.

Sie bestehen aus Zellen und können auf Umweltreize reagieren, was sie zu komplexen und faszinierenden Organismen macht.

Es gilt also grundsätzlich, dass auch Pflanzen Lebewesen sind und kein Lebewesen unnötig leiden sollte – das ist der Kern einer veganen Lebensweise. Wir Menschen müssen essen, um zu überleben. Wer sich für eine vegane Ernährung entscheidet und Pflanzen direkt konsumiert, schadet Pflanzen weniger als Menschen, die sich omnivor, pescetarisch oder vegetarisch ernähren. Denn Tiere, die schließlich in Form von Fleisch und anderen tierischen Produkten auf dem Teller landen, benötigen mehr pflanzliche Nahrung als Menschen: Um eine tierische Kalorie herzustellen, müssen Tiere je nach Art 5 bis 30 pflanzliche Kalorien zu sich nehmen. Das ist eine extreme Verschwendung, denn ein Großteil der Nahrungsenergie bleibt dabei auf der Strecke. [1]

Vergleich Erbse und Fleisch Ressourcenverbrauch

Damit schadet der Konsum von Fleisch sowohl Tieren als auch Pflanzen deutlich mehr als eine vegane Ernährung: Für Fleisch werden mehr Pflanzen benötigt, beim Anbau und der Ernte dieser viel größeren Pflanzenmenge sterben mehr Tiere wie Insekten oder Mäuse und die sogenannten Nutztiere selbst werden ausgebeutet, gequält und getötet.

Haben Pflanzen Gefühle und Emotionen?

Es ist hinreichend wissenschaftlich bewiesen, dass verschiedene Tiere – beispielsweise Säugetiere, aber auch Fische und Insekten – fühlende Lebewesen sind, die Schmerz empfinden. [2] Bei Pflanzen ist sich die Wissenschaft aktuell einig, dass sie keine Schmerzen wahrnehmen können.

Haben Pflanzen auch ein Nervensystem und Nervenzellen?

Pflanzen besitzen kein Nervensystem und keine Nervenzellen wie Tiere. Sie können jedoch elektrische Signale entlang ihrer Leitgefäße weiterleiten

Ein zentrales Nervensystem ist für die Verarbeitung von Empfindungen und Emotionen notwendig. Da sie kein Nervensystem haben, empfinden Pflanzen keine Schmerzen. [3] Die Reaktionen von Pflanzen auf Umweltreize sind biochemischer Natur und dienen der Anpassung an ihre Umgebung.

Können Pflanzen hören, sehen, weinen, schreien – untereinander kommunizieren?

Wenn wir im Zusammenhang mit Pflanzen von „Gefühlen“ oder „Kommunikation“ sprechen, dann verwenden wir diese Begriffe eher symbolisch, weil es für das, was Pflanzen machen, noch keine eigenen Bezeichnungen gibt:

  • Es kann sein, dass Pflanzenforscher:innen in Zukunft feststellen, dass Pflanzen über mehr Intelligenz und Gefühle verfügen als bislang bekannt ist.
  • So war es beispielsweise auch bei Kraken, deren Nervensystem so speziell ist, dass Menschen sie lange für schmerzunempfindlich hielten.

Doch auch dann spricht alles für eine vegane Ernährung, weil so nicht nur weniger Tiere sterben, sondern auch weniger Pflanzen.

Können Pflanzen hören und sehen?

Pflanzen können auf ihre Weise „sehen“ und „hören“: Sie besitzen Photorezeptoren, um Licht wahrzunehmen, und können auf bestimmte Schallwellen reagieren. [2, 3]

Können Pflanzen weinen?

Pflanzen können durch einen Prozess namens Guttation überschüssiges Wasser in Form von Tropfen abgeben. Dies wird oft als „Weinen“ bezeichnet, ist jedoch ein normaler physiologischer Vorgang, der nichts mit Weinen zu tun hat. [4]

Können Pflanzen untereinander kommunizieren?

Pflanzen kommunizieren miteinander über chemische Signale und elektrische Impulse. Sie können über ihre Wurzeln Nährstoffe und Informationen austauschen, was als „wood wide web“ bezeichnet wird. [5]

Können wir Pflanzen schreien hören?

Pflanzen geben unter Stress hochfrequente Geräusche von sich, die für das menschliche Ohr nicht hörbar sind. Diese Geräusche entstehen durch das Platzen von Luftblasen im Xylem. [6, 7]

Pflanzenhalm mit Wassertropfen
Pflanzen haben keine Nervenzellen, können aber auf bestimmte Reize in ihrer Umgebung reagieren.

Fühlen Pflanzen Schmerzen?

Der Hauptunterschied zwischen Pflanzen und Tieren besteht darin, dass Pflanzen laut aktuellem wissenschaftlichem Stand kein zentrales Nervensystem und keine Schmerzrezeptoren besitzen. Bäume und andere Pflanzen verfügen weder über ein Gehirn noch über Rückenmark. Sie haben also kein Schmerzempfinden wie Menschen und andere Tiere. [4] Denn über das Rückenmark werden die Schmerz- und Stressinformationen ins Gehirn übertragen und als Schmerzen verarbeitet:

Schweine, Rinder und andere Tiere, die als sogenannte Nutztiere ausgebeutet werden, fühlen daher im Gegensatz zu Pflanzen Schmerzen und leiden nachweislich, wenn sie verletzt und getötet werden. Außerdem besitzen Pflanzen die bemerkenswerte Fähigkeit zur Regeneration: Werden ihnen Blätter, Zweige oder sogar ganze Teile ihres Gewebes entfernt, können sie diese in der Regel nachbilden. Dieser Prozess ist Teil ihres natürlichen Wachstums und ihrer Anpassungsfähigkeit. [8]

Tiere hingegen verfügen nicht über diese Form der Regenerationsfähigkeit. Wird einem Tier eine Gliedmaße amputiert, wächst sie – mit wenigen Ausnahmen im Tierreich – nicht nach. Der Verlust ist dauerhaft und geht häufig mit erheblichen Schmerzen und Einschränkungen einher. Dies unterstreicht einen weiteren grundlegenden Unterschied zwischen Pflanzen und Tieren im Umgang mit Verletzungen und Schäden. [9]

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Einige Pflanzenarten sind in ihrer Fortpflanzungsstrategie auf die Mithilfe von Tieren angewiesen:

  • Sie entwickeln energiereiche, süße Früchte, um Tiere – insbesondere Vögel und Säugetiere – anzulocken.
  • Diese Tiere verzehren die Früchte und scheiden die darin enthaltenen Samen nach der Verdauung an anderer Stelle wieder aus. Auf diese Weise tragen sie wesentlich zur Verbreitung der Pflanzen bei.
  • Ein Beispiel hierfür sind Beerensträucher, deren Samen durch den Kot von Vögeln über weite Distanzen verteilt werden und so neue Keimstandorte erreichen. [6] 

Ist eine Pflanze zu essen genauso schlimm, wie ein Tier zu essen?

Aus wissenschaftlicher Sicht ist eine Pflanze zu essen nicht genauso schlimm, wie ein Tier zu essen: Pflanzen besitzen kein zentrales Nervensystem, kein Gehirn und keine Schmerzrezeptoren – sie empfinden also keinen Schmerz wie Tiere. Tiere hingegen können nachweislich leiden, wenn sie verletzt oder getötet werden.

Immer wieder werden Studien zum Bewusstsein von Pflanzen als Argument gegen eine vegane Ernährung angebracht. So sollen Pflanzen zum Beispiel „hören“ können, wenn sie gegessen werden und Bäume eine Art Gedächtnis haben und über ihre Wurzeln unterirdisch miteinander kommunizieren. Keines dieser vermeintlichen Argumente rechtfertigt es, Tiere zu essen.

Wer weiterhin traditionelle Gerichte essen möchte, kann sich für vegane Alternativen zu tierischen Produkten wie (Fisch-)Fleisch, Milch, Eiern und Honig entscheiden. Viele klassische Gerichte können ganz einfach veganisiert werden.

Veganisierte Rezepte
Asia Nudelsuppe
Schnelles veganes Rezept für asiatische Instant-Nudelsuppe
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Rezept für vegane Spaghetti Carbonara mit Räuchertofu
Ein veganes Ragout mit Spaetzle und Rotkraut auf einem weissen Teller.
Das beste Rezept für veganes Ragout mit Spätzle & Apfelrotkohl
Eine Person tunkt einen Chocolate Chip Cookie in ein Glas Milch.
Das beste Rezept für vegane Chocolate Chip Cookies
Vegane belgische Waffeln, mit Eis und Kirschen.
Vegane Waffeln: Das beste Grundrezept für Waffeln ohne Ei

Leben Sie vegan: Schützen Sie Pflanzen und Tiere

Jeder Schritt zählt: Mit einer veganen, also rein pflanzenbasierten Ernährung schützen Sie nicht nur Tiere, sondern auch Pflanzen. Denn jedes in der Tierindustrie ausgebeutete und gezüchtete Tier wird ebenfalls durch Pflanzen ernährt. Diese Ressourcenverschwendung ist nicht nur unnötig, sondern bedingt Tierleid.

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